Frankfurt/Main. Die Corona-Pandemie hat auch den Tischtennissport im Winter fest im Griff. Der Spielbetrieb in den meisten der 18 Landesverbände ist unterbrochen. In einigen Verbänden wird überlegt, ob nur die Hinrunde in die Wertung kommen wird, in anderen gibt es die ausdrückliche Willensäußerung, zu versuchen auch die Rückrunde durchzuführen, wie die anderthalbstündige Online-Konferenz von Deutschem Tischtennis-Bund und den Landesverbänden unter anderem ergab.
In allen Landesverbänden sowie im DTTB sollen zwischen Ende Januar und Mitte Februar weitere Entscheidungen über die Art der Fortsetzung des Spielbetriebs der laufenden Saison getroffen werden. „Unser Erfahrungsaustausch hat gezeigt, dass alle versuchen wollen, den Spielbetrieb nicht abzubrechen, sondern soweit möglich fortzusetzen und zumindest die Austragung der kompletten Halbserie zu schaffen“, sagte DTTB-Präsidentin Claudia Herweg. „Das ist bei trotz der uneinheitlichen Pandemie-Lage in unseren Mitgliedsverbänden das gemeinsame, bundeseinheitliche Ziel. Wir alle wollen so viel spielen wie möglich.“
Unterschiedliche Voraussetzungen bei Sommerferien und Inzidenzen
Die Landesverbände haben mit unterschiedlichen Voraussetzungen zu kämpfen. In Bayern etwa waren die Schulferien erst Mitte September beendet, so dass der Mannschaftsspielbetrieb der Saison 2021/22 entsprechend spät aufgenommen werden konnte und wegen hoher Inzidenzen früh unterbrochen werden musste. Andere Landesverbände konnten früher beginnen und länger spielen. Im RTTVR und STTB, wo aktuell weitergespielt wird, konnte bislang der Großteil aller Partien ausgetragen werden. „Wegen solcher Unterschiede in den einzelnen Regionen muss es individuelle Lösungen geben, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen“, so Herweg.
Auch in den DTTB-Ligen, den Bundesspielklassen, gab es bereits und wird es Einzelfallentscheidungen geben. Weil in der Gruppe „Mitte“ der Damen-Oberliga bereits im Dezember feststand, dass es keine realistische Chance mehr geben würde, Hin- und Rückrunde bestreiten zu können, legte sich das DTTB-Präsidium in diesem Fall bereits auf die Einfachrunde fest. In den übrigen Ligen zwischen Oberliga und Bundesligen wird die Doppelrunde angestrebt. Bis spätestens Anfang Februar will das DTTB-Präsidium, abhängig von der aktuellen Lage und den übergeordneten politischen Beschlüssen, über weitere Schritte beraten.
Fest steht bereits für die DTTB-Ebene: Nachzuholende Spiele der Vorrunde im Januar haben Vorrang vor der Austragung von Rückrundenspielen. Abhängig von den jeweiligen lokalen bzw. regionalen Vorgaben wird unter 2G- bzw. 2G+-Bedingungen gespielt. Mannschaftskämpfe unter 2G+-Bedingungen werden als zumutbar erachtet und können nur begründeten Ausnahmefällen als Absetzungsgrundlage herangezogen werden.
Im Ernstfall: Ersatzlösungen fürs Spielen außerhalb der Saison ermöglichen / 2. Bundesligen könnten als Profiligen weiterspielen
Auch den Ernstfall haben DTTB und Landesverbände besprochen: Sollten die Runden vorzeitig beendet werden müssen, soll es bundeseinheitliche Ersatzlösungen geben, um den Aktiven das Spielen außerhalb der regulären Saison zu ermöglich. Denkbar sind Pokalspiele oder die ohnehin bereits in mehreren Landesverbänden ausgetragenen „TT-Races“, der im vergangenen Jahr erstmals ausgetragene „Sommer-Team-Cup“ (STC) oder Alternativvorschläge. Beim STC durften Mannschaften unabhängig von Vereinszugehörigkeit, Geschlecht und Alter gebildet werden, also Spielerinnen und Spieler in einem Team antreten, auch wenn sie sonst nicht dieselben Vereinsfarben tragen oder im selben Landesverband gemeldet sind.
Eine Änderung gegenüber der Vorsaison ergibt sich für die 2. Bundesligen der Damen und Herren: Wie die 1. Ligen sollen sie als Profi-Ligen gewertet werden und können daher den Spielbetrieb fortsetzen, falls die Verordnungen der Länder den professionellen Spielbetrieb erlauben. „Die Mehrzahl der Aktiven in beiden zweiten Ligen bestreiten zumindest einen Teil ihres Lebensunterhalts durch Tischtennis“, erklärte Heike Ahlert, die für den Leistungssport zuständige DTTB-Vizepräsidentin. Der entsprechende Präsidiumsbeschluss wird zeitnah veröffentlicht.
Zum Einzelspielbetrieb gab es den Hinweis von DTTB-Seite bei der Konferenz, dass die Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren möglichst am 25. und 26. Juni in Berlin im Rahmen von „Die Finals 2022“ zusammen mit 17 anderen Sportarten ausgetragen werden sollen. Noch sind jedoch die genauen Rahmenbedingungen nicht festgelegt.
Zu den allgemeinen COVID-19-Informationen, Konzepten und Beschlüssen im DTTB