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DTTB-Vollversammlung spricht sich für zweitägiges Format der Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren ab 2020 aus

Bundestag: DM nun kompakter, Endrangliste abgeschafft

SH 24.11.2018

Frankfurt/Main. Trotz zwischenzeitlich merklicher Spannungen vor allem zwischen dem DTTB-Präsidium und den Vertreten der fünf größten DTTB-Mitgliedsverbände - Bayern, Westdeutschland, Niedersachsen, Hessen und Württemberg-Hohenzollern - ist der 13. Bundestag des Deutschen Tischtennis-Bund am Samstag in Frankfurt am Main sachlich verlaufen.

Die DTTB-Vollversammlung hat die Vorrunde bei den Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren mit Wirkung ab 2020 abgeschafft und somit für ein kompaktes Format gesorgt, das an nur noch zwei statt drei Tagen ausgetragen wird. Beim nationalen Top-Turnier werden ab dann nur noch je 32 Spielerinnen und Spieler statt 48 sowie 16 statt 24 Doppel bzw. Mixed antreten. Daneben ist das nationale Endranglistenturnier der Damen und Herren mit sofortiger Wirkung abgeschafft, das sportlich in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren hatte. Damit wird der Turnierkalender um ein Wochenende entlastet; die Landes- bzw. Regions-Einzelmeisterschaften werden aufgewertet, bei denen sich die Aktiven direkt zu den Deutschen Einzel-Meisterschaften qualifizieren können.

Mit Hinweis auf die Allgemeingültigkeit der Wettspielordnung und die Signalwirkung für alle Spielklassen hat die Mehrheit der Verbände die Ausnahmeregelung für die Play-offs der Damen-Bundesliga um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft abgelehnt. Die Erstligisten dürfen also weiterhin bei der Entscheidung um den Titel Spielerinnen einsetzen, die in der regulären Punktrunde nicht zum Einsatz gekommen waren.

Gastgeber muss Mangel an Halle innerhalb von 30 Minuten beheben

Ab Januar 2019 hat eine Heimmannschaft bei einem Mannschaftskampf nun 30 Minuten Zeit, bis ein Mangel an seiner Austragungsstätte beseitigt ist, der die Fortsetzung eines Spiels unmöglich macht. Die Festlegung der Frist in der Wettspielordnung, nach deren Ablauf das Spiel abgebrochen werden darf, sorgt nun für Rechtssicherheit.

Ein zweites Legislativorgan neben dem Bundestag, einen „Bundesrat“, wird es vorerst nicht geben. Der Bayerische Tischtennis-Verband modifizierte seinen Antrag dahingehend, dass im bereits bestehenden Beirat als Diskussions- und Beratungsgremium nun neben den Präsidenten bzw. Vorsitzenden der Verbände die zusätzliche Teilnahme jeweils eines Beraters zulässig ist. In dieser Version wurde der Antrag akzeptiert.

Vizepräsident Verbandskommunikation verfehlt notwendige Mehrheit knapp

Die zusätzliche Position im DTTB-Präsidium als Vizepräsident Verbandskommunikation mit Sitz und Stimme wird nicht eingerichtet. Die beantragenden sieben der insgesamt 20 DTTB-Landesverbände verfehlten die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit knapp.

Ab sofort werden alle Protokolle des Bundestags zeitnah per E-Mail genehmigt. Im Anschluss wird das Protokoll für alle Interessierten einsehbar auf der DTTB-Website, www.tischtennis.de, veröffentlicht. Hintergrund ist die Vorbereitung der Übernahme der Standards der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“, die das DTTB-Präsidium vorantreibt.

Jahresabschluss einstimmig genehmigt, Enthaltung der Großen beim Haushalt 2019

Für den Jahresabschluss 2017, den der Bundestag einstimmig genehmigte, konnte Jürgen Konrad als Vizepräsident Finanzen ein sehr erfreuliches Plus von knapp 1,3 Millionen Euro vermelden, das im wesentlichen durch die erfolgreiche Heim-WM in Düsseldorf generiert wurde. Der Großteil davon fließt in die DTTB-Rücklagen, um künftige Defizite abzudecken. „Die WM hat die Lage etwas entspannt, es besteht aber Handlungsbedarf ohne eine WM“, stellte Konrad klar. „Bei der großen Konkurrenz durch andere Bewerber steht in den Sternen, ob wir 2021 oder 2022 wieder mit einer WM und mit solchen Ergebnissen rechnen können.“

Der Haushalt für 2019 schließt mit einem Minus von 265.000 Euro ab. Er wurde einstimmig angenommen. Die fünf größten Landesverbände enthielten sich bei der Abstimmung. „Eine Viertelmillion Defizit ist natürlich eine Hausnummer! Aber ein Unternehmen, das nicht in die Zukunft investieren kann, wird irgendwann die Wettbewerbsfähigkeit verlieren“, so Konrad.

"Kümmerer"-Projekt nun auf Ebene der Regionen und Landesverbänden

Von den vorgestellten Sonderprojekten wird in naher Zukunft zunächst lediglich die Beschleunigung des so genannten „Ein-Portal-Projekts“ umgesetzt. Die beantragten 80.000 Euro für die Intensivierung der Arbeit an einer zukünftig einzigen Online-Plattform im deutschen Tischtennissport für die personalisierte Nutzung durch alle Aktiven, Fans und Interessierten, werden aber nicht über den Haushalt des DTTB und damit das Gesamtbeitragsaufkommen aller Mitgliedsverbände finanziert. Die Summe werden die an der Ergebnis- und Kommunikationsplattform click-TT beteiligten Verbände aufbringen.

Die Initiative zur Findung und Qualifizierung von ehrenamtlichem Personal für Vereine wollen einzelne Landesverbände bzw. Regionen auf kleiner Ebene aus eigener Kraft mit inhaltlichem Input durch den DTTB umsetzen. Die entsprechenden Konzepte, Zeitrahmen und Budgets sollen beim DTTB-Beirat im Frühjahr vorgestellt werden. Das DTTB-Präsidium zog daraufhin den Antrag auf das ursprünglich geplante Sonderprojekt zurück. Der nationale Talent-Lehrgang mit intensivem Austausch von Bundes- und Landestrainer-Teams wurde mehrheitlich abgelehnt.

Geiger fordert in Grundsatzrede mehr Vertrauen von großen Verbänden

In seiner teilweise sehr emotionalen Grundsatzrede rief Präsident Michael Geiger die Delegierten zur Geschlossenheit auf und dazu, dem Präsidium des zwölfgrößten deutschen Spitzensportverbands den notwendigen Handlungsspielraum zu lassen. „Warum traut man dem DTTB-Präsidium intern so wenig zu, wenn die Mitglieder doch international und national so gefragt sind?“, fragte er vor allem in Richtung der fünf größten Landesverbände. „Rat und kritische Begleitung sind immer willkommen, aber der Ton macht die Musik. Um erfolgreich zu sein und andere motivieren zu können, muss ich Vertrauen spüren.“ Dieses Vertrauen vermisse er seit längerer Zeit. Er kündigte an, über seine erneute Kandidatur bei den Wahlen im Bundestag 2019 bis zum Ende der Beiratssitzung Ende März zu entscheiden.

Der nächste Bundestag ist wegen der Neuwahlen zweitägig und findet am 30. November und 1. Dezember 2019 in Frankfurt am Main statt. Der nächste Beirat ist am 30. März 2019 sowie die 2020er-Auflage am 4. April.

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Seit 30 Jahren arbeitet sie hauptberuflich im Tischtennissport, unter anderem als geschäftsführende Gesellschafterin in der Tischtennis-Industrie. Seit 2018 ist sie die Equipment-Managerin des Weltverbands ITTF und hat als Leiterin die Kölner Dependance aufgebaut. Als Aktive hat sie früher in der 2. Bundesliga gespielt, beim WTTV war sie Honorartrainerin. Seit Samstag ist Claudia Herweg nun Präsidentin des DTTB.
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