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"Unvollendete Mission", so der Titel ihres Interviews im "tt"-Magazin: Claudia Herweg (Foto: privat)
„Ich bin zwiegespalten, weil meine Arbeit für diesen wunderbaren Sport mit seinen wunderbaren Menschen noch lange nicht vorbei wäre“

DTTB-Präsidentin Herweg stellt sich im November nicht erneut zur Wahl

SH 27.09.2023

Frankfurt/Köln. Die amtierende Präsidentin des Deutschen Tischtennis-Bundes, Claudia Herweg, wird sich beim DTTB-Bundestag am 18. und 19. November nicht erneut zur Wahl stellen. Nach einer Brustkrebsdiagnose im Frühjahr und unmittelbar eingeleiteter Therapie hatte die 57-jährige Kölnerin ihr Arbeitspensum für Tischtennis-Deutschland fortgesetzt. Nach dem Bundestag im November wird sie ihrem Körper und der Krankheit dann zumindest für eine Weile Tribut zollen.

„Ich bin zwiegespalten, weil meine Arbeit für diesen wunderbaren Sport mit seinen wunderbaren Menschen noch lange nicht vorbei wäre und ich es hasse, Dinge nicht richtig abzuschließen“, sagt die langjährige Geschäftsführerin des unterfränkischen Tischtennisbelagherstellers ESN und ehemalige Material-Expertin der ITTF. „Seit die Entscheidung getroffen und intern veröffentlicht ist, bin ich aber auch erleichtert, weil die Verantwortung und damit zusammenhängend die Belastung ab Dezember geringer wird.“

Erste Frau an der DTTB-Spitze

Herweg war am 11. Dezember 2021 beim Bundestag mit überwältigender Mehrheit zur DTTB-Chefin gewählt worden. Sie ist die erste Frau, die das höchste Amt im Deutschen Tischtennis-Bund in der 98-jährigen Verbandsgeschichte bekleidet.

Gleich zu Beginn ihrer Amtszeit löste sie den Konflikt des DTTB mit dem Weltverband ITTF und deren Vermarktungs- und Event-Agentur World Table Tennis, der dazu geführt hatte, dass in Deutschland lange Zeit kein Weltklasse-Event stattfand. Auf mehrere kleinere WTT Feeder in Düsseldorf folgt Ende Oktober nun mit dem WTT Champions Frankfurt ein Premium-Event der weltweiten WTT-Turnierserie.

Neue DTTB-Satzung in 2024

Im kommenden Jahr soll der DTTB-Bundestag die neue Satzung des elftgrößten olympischen Spitzenverbands verabschieden mit einem hauptamtlichen Vorstand an der Spitze sowie einem ehrenamtlich tätigen Aufsichtsrat, der Impulse gibt und überwacht. „Durch die rein hauptamtliche Führungsstruktur können Entscheidungen viel schneller getroffen und umgesetzt werden“, so die ehemalige Industrie-Managerin, Zweitliga-Spielerin und Trainerin. „Damit wird aus dem Tanker noch nicht an allen Stellen sofort ein Rennboot, aber zumindest etwas dazwischen, das sich in den modernen Zeiten leichter lenken lässt.“ Außerdem trieb und treibt Claudia Herweg die Vermarktung des DTTB voran.

Schluss mit Tischtennis macht sie nicht

Schluss mit dem schnellsten Rückschlagspiel der Welt macht sie jedoch nicht. „Tischtennis hat bislang mein komplettes Berufsleben bestimmt. Meine Expertise und Leidenschaft für den Tischtennissport lege ich bestimmt nicht mit dem Amt als Präsidentin ab, nur die nicht immer geliebte Funktionärsrolle“, sagt Herweg. „Außerdem haben mir meine Ärzte geraten, neben der Krebstherapie weiterzuarbeiten. Nur eben nicht mit dem Aufwand wie bisher.“

Das ausführliche Interview mit Claudia Herweg lesen Sie in der am Freitag, 29. September, erscheinenden Print-Ausgabe des Fachmagazins „tischtennis“, das es bereits ab dem 28.9. als E-Paper gibt.

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