(Alle Fotos: Jörg Fuhrmann)
Arnstorf. Die Siegerinnen und Sieger des nationalen Ranglistenzyklus 2023/2024 stehen fest: Beim Top-12-Ranglistenturnier des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) gelang den Vorjahressiegern Koharu Itagaki (Mädchen 15) und Andre Bertelsmeier (Jungen 19) ohne jeden Spielverlust mit dominanten Vorstellungen die Titelverteidigung. Erstmals schafften außerdem Eireen Kalaitzidou (Mädchen) und Jonas Rinderer (Jungen 15), der in Arnstorf wie Itagaki als Lokalmatador angetrat, den Sprung auf die oberste Stufe des Siegerpodests. Unter der Regie des Bayerischen Tischtennis-Verbandes (BYTTV) und des Durchführers LAC Arnstorf, der exzellente Rahmenbedingungen bot, erlebzen die Zuschauer zwei Tage lang Nachwuchstischtennis der Extraklasse.
Mädchen 15: Lokalmatadorin Koharu Itagaki verteidigt Titel souverän
Bei den Mädchen 15 ist Vorjahressiegerin Koharu Itagaki (BYTTV) mit einer 11:0-Bilanz in bemerkenswerter Manier souverän durch das Turnier marschiert. In Abwesenheit ihrer erkrankten Nationalmannschaftskollegin Josephina Neumann vom Hessischen TTV (HETTV) standen die Konkurrentinnen der Bayerin auf verlorenem Posten und gewannen gegen die nur selten geforderte Schülerinnen-Europameisterin mit der Mannschaft und im Doppel keinen einzigen Satz. Platz zwei sicherte sich mit 9:2 die Top-24-Siegerin Bao Chau Elisa Nguyen von Tischtennis Baden-Württemberg (TTBW) vor Lisa Wang vom Saarländischen Tischtennisbund (STTB), die drei Niederlagen kassierte. Das direkte Duell der beiden Verfolgerinnen ging mit 3:1 an Nguyen. Mit deutlichem Abstand auf die Medaillengewinnerinnen folgten auf den Plätzen vier bis sieben mit jeweils einer 6:5-Bilanz die Baden-Württembergerin Fatme El Haj Irahim vor Rhea Zhu Chen (Westdeutscher TTV), Laura Milos (TTV Niedersachsen) und Amelie Guzi Jia (HETTV).
Jungen 15: Kranker Jonas Rinderer holt Gold vor spielgleichem Trio
Bei den Jungen 15 sicherte sich der bayerische Lokalmatador Jonas Rinderer den Sieg. In zehn Einzeln verbuchte das Talent acht Siege. Schon vor der letzten Runde mit dem Duell gegen den späteren Zweiten Alexander Uhing stand Rinderer als Sieger fest. Dem Talent des TTV Niedersachsen (TTVN) hingegen gelang mit seinem finalen 3:1-Erfolg noch in letzter Sekunde der Sprung auf den zweiten Platz, da er in der Dreierkonstellation mit Bronzemedaillengewinner Ivo Quett (Thüringer TTV) und dem spielgleichen Niedersachsen Matthis Kassens auf Platz vier hauchdünn das beste Ergebnis auswies. Top-12-Gewinner Rinderer marschierte acht Runden lang durch das Turnier und verlor nur seine beiden letzten Einzel gegen Quett und Uhing. Das hatte allerdings seinen Grund. Der Bayer wurde über Nacht von starken Magenproblemen geplagt und war am Sonntag sichtlich geschwächt. Der vor Turnierbeginn als Favorit eingestufte Lukas Wang (STTB) wurde mit einer 6:4-Bilanz Fünfter. Tien Nghia Phong (TTBW), ebenfalls zuvor zum Kreis der Medaillenanwärter zählend, trat wegen einer Verletzung zum zweiten Tag nicht mehr an.
Mädchen 19: Titelträgerin Eireen Kalaitzidou quittiert nur das letzte Einzel
In der Altersklasse Mädchen 19 war durch die Abwesenheit der freigestellten Spitzenspielerinnen Annett Kaufmann (TTBW) und Mia Griesel (TTVN) schon vor dem Turnier für Spannung gesorgt. Nachdem auch Top-24-Siegerin Lorena Morsch (HETTV) kurzfristig krankheitsbedingt nicht antreten konnte, nutzte die ohnehin zum Favoritenkreis zählende Düsseldorferin Eireen Kalaitzidou die Gunst der Stunde und holte sich mit einer souveränen 9:1-Bilanz den Titel. Kalaitzidous einzige Niederlage stammt nicht von der direkten Konkurrenz, sondern kam erst in der für sie bedeutungslosen Schlussrunde gegen Baden-Württembergs nachgerücktes Talent Anna Gaiser zustande. Auf den Plätzen zwei bis vier gab es dichtes Gedränge durch ein spielgleiches Trio. Am Ende holte die Bayerin Melanie Merk mit einer 7:3-Bilanz dank des besseren Satzverhältnisses Silber vor Top-48-Siegerin Olha Ponko (ebenfalls BYTTV) und der Niedersächsin Lena Gottschlich, die sich mit dem undankbaren vierten Platz begnügen musste. Die Saarländerin Magdalena Hübgen konnte aus gesundheitlichen Gründen das Turnier nicht zu Ende spielen.
Jungen 19: Vorjahressieger Andre Bertelsmeier holt Titel Nummer 2
Der Titelgewinn von Andre Bertelsmeier (WTTV) in der Altersklasse Jungen 19 stand dem souveränen Auftritt von Koharu Itagaki bei den Mädchen 15 in nichts nach. Zwar musste der Kölner Zweitligaspieler gegen seinen WTTV-Kollegen Jamal Oudriss, der am Ende Achter wurde, im Gegensatz zu der Bad Königshofenerin einen Satz quittieren, doch die nach elf Spielen nicht minder bemerkenswerte 33:1-Satzbilanz unterstreicht eindrucksvoll, welche Ausnahmeklasse der U21-EM-Halbfinalist aktuell im deutschen Jungen-Tischtennis darstellt. Die Gewinner von Silber und Bronze waren in der gehobenen Breite des Zwölferfeldes die Besten. Zweiter wurde der Hamburger Lleyton Ullmann mit einer 8:3-Bilanz vor Tobias Sältzer (WTTV), der es auf sieben Siege und vier Niederlagen brachte. Mit jeweils einer 6:5-Bilanz folgte das Trio Matej Haspel (WTTV), Pavel Sokolov (STTB) und Luis Kraus (BYTTV) auf den Plätzen vier bis sechs.
Die Ergebnisse
Jungen 15
1. Jonas Rinderer BYTTV (TV Ruhmannsfelden) 8:2 Spiele
2. Alexander Uhing TTVN (Hundsmühler TV) 7:3 (26:17)
3. Ivo Quett TTTV (Post SV Mühlhausen) 7:3 (24:15)
4. Matthis Kassens TTVN (TuS Celle) 7:3 (23:17)
Mädchen 15
1. Koharu Itagaki BYTTV (TSV Bad Königshofen) 11:0
2. Bau Chao Elisa Nguyen TTBW (TTV Ettlingen) 9:2
3. Lisa Wang STTB (1. FC Saarbrücken-TT) 8:3
Jungen 19
1. Andre Bertelsmeier WTTV (1. FC Köln) 11:0
2. Lleyton Ullmann HATTV (TSV Sasel) 8:3
3. Tobias Sältzer WTTV (Borussia Düsseldorf) 7:4
Mädchen 19
1. Eireen Elena Kalaitzidou WTTV (Borussia Düsseldorf) 9:1
2. Melanie Merk BYTTV (TSV Dachau) 7:3 (25:12)
3. Olha Ponko BYTTV (FC Bayern München) 7:3 (24:13)
4. Lena Gottschlich TTVN (MTV Tostedt) 7:3 (22:14)