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Eberhard Schöler mit Ehefrau Diane bei der Verleihung des Bundesverdientkreuzes (Foto: M. Vatheuer)

Eberhard Schöler zum 75. Geburtstag: Was wir von ihm gelernt haben

SH 22.12.2015

Düsseldorf. Ohne Eberhard Schöler wäre Ralf Wosik wohl eher beim Schach geblieben. Hans Wilhelm Gäb hat von Schöler gelernt, wie man in Bescheidenheit siegt und in Gelassenheit verliert. Auch Heike Ahlert und Matthias Vatheuer hat er geprägt. Am Dienstag feiert der bis heute einzige deutsche WM-Finalist im Herren-Einzel und langjährige verdiente Gestalter des DTTB  seinen 75. Geburtstag.

Vier seiner Weggefährten in unterschiedlichen Bereichen erzählen aus diesem Anlass, was sie von Eberhard Schöler gelernt haben:

Hans Wilhelm Gäb, DTTB-Ehrenpräsident, Schölers Nationalteam- und Vereinskamerad, Präsidiumskollege und Freund:

"Ich habe bei Eberhard, dem Meisterspieler, beispielhaft gesehen, wie man in Bescheidenheit siegt und in Gelassenheit verliert. Und danach, in meinen mehr als zwanzig Jahren mit ihm im Präsidium des DTTB, habe ich sein Allround-Wissen bewundert. Er hat es bei allen Entscheidungen als Vizepräsident Leistungssport sachlich und uneigennützig eingesetzt."

Ralf Wosik, Geschäftsführer Schöler & Micke Sportartikel, 102-facher Nationalspieler und ehemaliger Vereins-Teamkollege Schölers

"1968 bin ich in die Tischtennis-Abteilung von TuWa Bockum-Hövel eingetreten. Allerdings galt damals meine große Leidenschaft noch dem Schachspiel. 1969 sah ich während eines Schachturniers zufällig das WM-Endspiel zwischen Eberhard Schöler und Ito. Das Spiel hat mich so fasziniert, dass ich beschloss, meine 'Schachkarriere' dem Tischtennissport zu opfern. Dass ich sechs Jahre später zusammen mit dem großen Vorbild Eberhard Schöler beim PSV Borussia Düsseldorf an der Platte stehen würde – das hätte ich niemals für möglich gehalten. Da ging ein Traum in Erfüllung."

Heike Ahlert, als DTTB-Vizepräsidentin Leistungssport seine Nachfolgerin im Amt und zuvor als Vizepräsidentin Jugend seine direkte Präsidiumskollegin

"Von Eberhard habe ich gelernt, dass man Sitzungen pünktlich beginnt, strukturiert arbeitet und nahe an den Sportlern ist, statt ein reines ‚Eigenleben‘ als Funktionär zu führen. Das mache ich selbst inzwischen auch so.

Mein prägendstes Erlebnis bei der Pünktlichkeit war meine erste Sitzung mit dem Leistungssportausschuss in Frankfurt unter Eberhards Führung. Dirk (Anmerkung: Schimmelpfennig, der ehemalige DTTB-Sportdirektor) und ich haben beim Frühstück für den Jugendbereich noch etwas besprochen und kamen statt um halb neun um zwei Minuten nach halb zur Sitzung. „Wir fangen pünktlich an, und ich erwarte, dass dann alle da sind“, hat er in die Runde gesagt. Seitdem waren alle immer pünktlich.

Eberhard war immer akribisch vorbereitet – inhaltlich sowieso, aber auch formal. Das hat die Arbeit für alle erleichtert. Er hat zum Beispiel für sich selbst auf der Tagesordnung für jeden Punkt Zeiten notiert, die die Besprechung des jeweiligen Themas voraussichtlich dauern wird. Ich habe öfter neben ihm gesessen und mir diese Methode abgeguckt. So hat man als Sitzungsleiter einen Zeitrahmen. Das hat sich bewährt.

Einer der wichtigsten Voraussetzungen für ihn in seinen Ehrenämtern war immer, dass er für die Sportler da ist. Was er gemacht hat, war immer im Sinne der Aktiven. Es ging ihm nie darum, sich als Funktionär selbst zu verwirklichen."

Matthias Vatheuer, DTTB-Generalsekretär:

"Eberhard Schöler hat mich damals beim DTTB mit eingestellt. Eines meiner beiden Vorstellungsgespräche hatte ich bei ihm. Die ‘entscheidende‘ Frage war: Bei welchem Verein spielt Ulla Rottmann - damals eine der besten Spielerinnen in Deutschland. Als ich ihm sowohl den aktuellen wie den vorherigen Verein nennen konnte, war er überzeugt ;-).

Er als ehrenamtlicher Vizepräsident Leistungssport und ich als hauptamtlicher Leistungssportreferent haben extrem eng und 100 Prozent vertrauensvoll zusammengearbeitet. Gelernt habe ich von Eberhard, auch in kritischen Situation möglichst ruhig zu bleiben, zunächst mal zuzuhören, eine Situation zunächst zu analysieren, in Zusammenhänge einzuordnen und erst dann zu reagieren. Auch konnte ich mir abschauen, dass eine gute Vorbereitung auf Sitzungen und Gespräche wichtig ist und wie man Sitzungen leitet.

Eberhard ist als engagierter Funktionär für mich ein großes Vorbild!"

 

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