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Wang Xi besiegte in Angers Keinath und Gionis und blieb ohne Satzverlust (Foto: Roscher).

ETTU-Cup am Freitag: Fulda erreicht Halbfinale, Plüderhausen und Grenzau scheitern

DTTL-Mediendienst; Dr. Stephan Roscher 12.02.2010

Fakel Gazproma Orenburg - SV Plüderhausen 3:0

Lange Reise, kurzes Spiel: Wie erwartet hatten Karakasevic & Co. im Ural wenig zu bestellen und mussten beim hohen Favoriten ein deutliches 0:3 quittieren. Bereits nach dem mit 1:3 verlorenen Hinspiel hatte man das Erreichen des Halbfinales so gut wie abgeschrieben. Der junge Paul Drinkhall musste gegen den TOP12-Finalisten "Vladi" Samsonov ebenso eine klare Niederlage einstecken wie "Kara" gegen Alexei Smirnov. Lediglich Jakub Kosowski gelang beim 8:11, 11:4, 3:11, 9:11 gegen Kirill Skachkov überhaupt ein Satzgewinn.

Da man allerdings nicht immer nur das nackte Ergebnis bewerten, sondern bisweilen auch die Umstände dahinter kennen sollte, bringen wir nachstehend die vollständige Schilderung des problematischen "Drumherum" durch SVP-Sportkoordinator Ulrich Engele: "Der Trip nach Orenburg war ein wahrhafter "Horror-Trip", denn der LH-Flug von Frankfurt nach Moskau hatte drei Stunden Verspätung und wir erreichten den Weiterflug nach Orenburg nicht mehr. Wir saßen dann die ganze Nacht auf dem Moskauer Flughafen und haben bestimmt drei Stunden telefoniert mit LH, mit Orenburg, mit Herrn Albrecht - dieser dann wieder mit Preuss, Gäb, Ihle usw. -, Kara mit dem ETTU-Vizepräsidenten Matkovic. Sowohl der nächste Flug nach Orenburg, der morgens um 10:35 Uhr startete, als auch der Rückflug nach Frankfurt um 7:00 Uhr morgens waren ausgebucht. Gazprom machte es dann aber möglich, daß wir auf einmal doch noch vier Plätze im Flugzeug bekommen haben und so flogen wir nach Orenburg, kamen dort um 15:30 Uhr nach deren Zeit auf dem Flughafen an, das Spiel hat um 17:00 Uhr begonnen. Wir wurden abgeholt, ins Hotel gebracht, umziehen, drei Bissen essen, wieder ins Auto und um 16:40 Uhr waren wir dann in der Halle. Entsprechend "gut" haben unsere Mannen dann gespielt, vor 1.500 Zuschauern! Unter ihnen auch der höchste Gazprom-Manager, der Bürgermeister der 500.000-Einwohnerstadt, Landrat usw., die dann auch alle beim Bankett dabei waren. Morgens um 4:30 Uhr hieß es schon wieder aufstehen, frühstücken, zum Flughafen fahren, nach Moskau fliegen, dort wieder normalerweise sechs Stunden Aufenthalt, LH hatte aber wieder eine Stunde Verspätung und in Frankfurt hatte dann der Zug nach Stuttgart auch noch eine Stunde Verspätung - also eine "Traumreise", bei der alles schief lief, was schief laufen konnte."

 

Angers Vaillante TT - TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 2:3

Großes Kino, was Fulda im französischen Angers ganz im Stil eines DTTL-Spitzenreiters - spielerisch und in Bezug auf das Selbstvertrauen - aufführte. Mit "great performance" würde es der Angelsachse treffend beschreiben. Zunächst der erste Streich des Wang Xi: Hatte der drahtige Defensiv-Chinese im Hinspiel noch fünf Sätze benötigt, um den Hanauer Thomas Keinath zu schlagen, machte er es diemal beim 11:6, 11:8, 11:9 ein ganzes Stück flotter. 1:0 für Fulda, das Halbfinale war nach nicht einmal einer halben Stunde "eingetütet". Man hätte sich nun hängen lassen können und Dienst nach Vorschrift absolvieren - so denkt man aber nicht bei den erfolgsgewohnten Maberzellern. Dennoch lag man eine Weile später mit 1:2 zurück: Abwehrcrack Panagiotis Gionis hatte Jan-Ove Waldner in einem sehenswerten Fünfsatz-Match knapp niedergerungen und Torben Wosik den für den grippekranken Robert Svensson ins Team gerückten Spielertrainer Qingyu Meng 3:0 geschlagen. Doch dann drehten die Osthessen nochmals richtig auf: Ein ganz starker Waldner besiegte Tommy Keinath mit 15:13, 11:9 und 11:4. Wang Xi ließ sich nicht lumpen und zeigte erneut, wie bereits letzte Saison bei seinem sehenswerten und siegreichen ECL-Match gegen Joo Se Hyuk, dass er auch in Duellen mit anderen Defensivstrategen sehr gut aussieht. Mit seiner vorzüglichen Vorhand kann der Asiate extrem gefährliche Topspins gegen Schnittabwehr ziehen. Gegen den gewiss nicht schwachen Gionis hatte Wang stets Oberwasser und siegte klar mit 11:4, 11:8 und 11:5. Fulda-Maberzell spielte sich für das DTTL-Topspiel am Sonntag in Hagen gegen Düsseldorf warm und betrieb europaweit Werbung in eigener Sache.

Fuldas Vorsitzender Stefan Frauenholz: "Wir haben es gepackt. Wang Xi haben wir diesmal an zwei gestellt, um Ruhe zu haben und der Mannschaft gleich im ersten Match den Druck zu nehmen. Waldners Auftritt gegen Keinath war sehenswert. Die 1.500 Zuschauer haben Waldi zugejubelt. Gerade im dritten Satz hat er jeden Ball getroffen. Man hat den Eindruck, Wang Xi kann derzeit kein Spiel verlieren. Da bin ich gespannt, was am Sonntag im Ligaspiel gegen Düsseldorf in Hagen möglich ist."

 

TTC Zugbrücke Grenzau - Bogoria Grodzisk Mazowiecki 0:3

Ganz knappe Auftaktniederlage von Grenzaus Lucjan Blaszczyk gegen Wang Zeng Yi (12:10, 8:11, 11:9, 10:12, 9:11) vor 172 Zuschauern in der Zugbrückenhalle - das Halbfinale gerät bereits nach diesem Match für die Westerwälder in weite Ferne. Vollends verspielt ist die Chance, als Kenji Matsudaira dem Ex-Grenzauer Cheung Yuk in vier Sätzen unterliegt (11:9, 6:11, 9:11, 3:11). Patrick Baum lieferte anschließend dem Polen Daniel Gorak zwar ein enges Match, musste seinem Gegner aber schließlich doch zum Sieg gratulieren (6:11, 11:9, 11:9, 11:13, 7:11). Grenzau kann sich nun nach der sechsten Niederlage im sechsten Pflichtspiel des Jahres 2010 ganz auf die Liga konzentrieren. Vielleicht platzt ja am Sonntag in Bremen endlich der Knoten.

„Wir haben versucht, Grodzisk einen harten Kampf zu liefern, aber es hat leider nicht sollen sein“, sagte TTC-Coach Michele Comparato, der das erste Match als Knackpunkt des Rückspiels ansah: „Gelingt uns dort ein 1:0, dann ist sicherlich etwas möglich im weiteren Spielverlauf.“ Grenzaus Routinier Lucjan Blaszczyk, der seine Landsleute natürlich bestens kennt und zu gerne gegen sie gewonnen hätte, musste deren Überlegenheit anerkennen: „Unterm Strich hat Grodzisk sechs von sieben Einzeln gewonnen und damit verdient das Halbfinale erreicht, auch wenn viele knappe Spiele dabei waren. Aber das zeichnet eine Spitzenmannschaft eben aus, auch solche Spiele zu gewinnen.“

 

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