Frankfurt/Bendigo. Eine mehr als 20-stündige Flugzeit, ein flinker Fliegerwechsel in Singapur, schlafraubender Jetlag in Australien. Nach anstrengender Anreise und professioneller Akklimatisierung beginnen am Sonntag in Bendigo, rund 200 Kilometer von Melbourne entfernt, für das Jungen-Team des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) die Jugend-Weltmeisterschaften 2018 mit den Mannschaftswettbewerben. Auftaktgegner des DTTB-Teams ist um 7.30 Uhr deutscher Zeit Argentinien.
DTTB-Team kämpft gegen Indien und Argentinien um Viertelfinaleinzug
Deutschlands Jungen-Quartett hat sich in Australien die Qualifikation für die Runde der besten Acht zum Ziel gesetzt. Ein durchaus machbares, aber alles andere als ein leichtes Unterfangen für die Mannnschaft von Bundestrainer Zhu Xiaong, die in der Setzungsliste Position 11 einnimmt, und zusammen mit Argentinien und dem in der Setzliste auf Rang fünf notierten Indien am Freitag in die Vorrundengruppe 1 gelost wurde. Titelverteidiger China, Japan, Taiwan und Frankreich sind direkt für das Viertelfinale am Montag gesetzt, das von den vier Gruppensiegern der Vorrunde komplettiert wird. Die Zweit- und Drittplatzierten der Vorrundenpools müssen sich mit den Spielen um die Plätze neun bis 16 begnügen.
Bundestrainer Zhu Xiaoyong: "Keine leichte Gruppe"
Nach den ersten Trainingseinheiten in Bendigo ist Jungen-Bundestrainer Zhu Xiaoyong mit den bisherigen Trainingseindrücken seines Quartetts zufrieden. Zhu, der im Vorjahr in Riva del Garda (Italien) mit dem deutschen Team, darunter auch Meissner und Stumper, Rang sechs belegte, weiß, dass eine Wiederholung des Vorjahreserfolgs kein einfaches Unterfangen wird: "Wir wollen natürlich unsere Gruppe gewinnen und in das Viertelfinale einziehen, aber das wird nicht einfach. Indien hat eine sehr starke Mannschaft. Auch das Auftaktmatch gegen Argentinien, das an 13 gesetzt ist, ist kein Selbstläufer. Wir werden das Spiel am Sonntag sehr konzentriert angehen."
Sportdirektor Prause: "Traue unserem Team das Viertelfinale zu"
Sportdirektor Richard Prause, der am heutigen Samstag in Bendigo eintrifft, sieht das genauso: "Indien ist mit den Herren Commonwealthsieger und hat sich als starke Tischtennisnation etabliert. Das trifft auch auf den Nachwuchs zu, das unterstreicht ja auch die hohe Setzungspositon direkt hinter den vier Topteams. Auch Argentinien verfügt zumindest über einen starken Spitzenmann. Trotzdem ist es natürlich unser Ziel, die Gruppe zu gewinnen. Dass in diesem Jahr nur der Gruppensieger weiter kommt, ist eine schwierige Geschichte, aber ich traue das unserer Mannschaft zu."
Schnelle Beine schon in Singapur gefragt
Die Schützlinge des Jungen-Bundestrainers mussten sich seit ihrer Ankunft in Australien nicht nur an die Halle, sondern auch eine neue Zeit- und Klimazone gewöhnen. Für die nächste Woche werden in Bendigo Temperaturen von über 30 Grad erwartet, zudem raubte die Zeitverschiebung von plus zehn Stunden gegenüber Deutschland den Jungprofis auch in den ersten Tagen manchen Schlaf. Zhu Xiaoyong: "Die Jungs haben natürlich schon bei diesem großen Zeitunterschied etwas mit dem Jetlag zu kämpfen, aber deshalb sind wir ja auch früh angereist." Schnell auf den Beinen präsentierten sich Cedric Meissner (TuS Celle), Meng Fanbo (TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell), Daniel Rinderer (FC Bayern München) und Kay Stumper (SV Salamander Kornwestheim) jedenfalls wenige Tage vor WM-Beginn nach dem Abflug am vergangenen Dienstag beim Zwischenstopp in Singapur. Zhu: "Da mussten wir uns ganz schön sputen, denn wir hatten nur eine Umsteigezeit von nur 55 Minuten. Aber das haben wir gut geschafft."
Mädchen in den Individualkonkurrenzen am Start
Mit einem Mädchenteam ist der DTTB im Mannschaftswettbewerb der WM 2018, bei der Japan vor Titelverteidiger China, Taiwan und Hongkong die Topgesetzten sind, nicht vertreten. Ebenso wie die Jungen des DTTB werden jedoch Jugend-Olympionikin Franziska Schreiner Einzelspielbetrieb: TV Hofstetten/Mannschaftsspielbetrieb: TV Busenbach) und Anastasia Bondareva (VfR Fehlheim/TV Busenbach), die bereits vor Jahresfrist am Gardasee WM-Erfahrung sammelten, sowie die Bayerin Laura Tiefenbrunner (TSV Schwabhausen) in Australien in den Individualwettbewerben Einzel, Doppel und Mixed an den Start gehen, die auf die Teamkonkurrenzen folgen. Die Mädchen und Bundestrainerin Dana Weber treffen Sonntag in Bendigo ein. Die Auslosungen für die Einzelkonkurrenz erfolgt am 3. Dezember (Individualkonkurrenzen). Im Vorjahr in Riva del Garda gingen alle sieben Titel an China. Der als Wunderkind apostrophierte Tomokazu Harimoto, der 2016 jüngster Jugend-Weltmeister aller Zeiten wurde und inzwischen bereits die Nummer sechs der Herren-Weltrangliste ist, wurde von Japan nicht für die Titelkämpfe gemeldet.
JUNGEN-MANNSCHAFT: SPIELE DER DEUTSCHEN, AUSLOSUNG UND ZEITPLAN
Spielsystem
Die 4 Gruppensieger erreichen das Viertelfinale. Die Zweit- und Drittplatzierten der vier Vorrundengruppen spielen um die Plätze 9 bis 16.
Direkt für das Viertelfinale gesetzt
China, Japan, Taiwan, Frankreich
Gruppe 1
Indien, Deutschland, Argentinien
Die Spiele
Sonntag, 02.00 Uhr: Indien - Argentinien
Sonntag, 07.30 Uhr: Deutschland - Argentinien
Montag, 02.30 Uhr: Deutschland - Indien
Gruppe 2
Rumänien, Polen, Brasilien
Gruppe 3
Russland, Iran, Neuseeland
Gruppe 4
USA, Singapur, Australien
Viertelfinale / Platzierungsspiele 9-16
Montag, 8.30 Uhr
Platzierungsspiele 5-16
Dienstag, 02.00 Uhr
Halbfinale / Platzierungsspiele 5-16
Dienstag, 08.00 Uhr
Finale
Mittwoch, 09.00 Uhr
DAS AUFGEBOT DES DTTB BEI DER JUGEND-WM
Jungen-Mannschaft und Jungen-Einzel
Cedric Meissner (TuS Celle), Meng Fanbo (TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell), Daniel Rinderer (FC Bayern München), Kay Stumper (SV Salamander Kornwestheim)
Mädchen-Einzel
Anastasia Bondareva (Einzelspielbetrieb: VfR Fehlheim/Mannschaftsspielbetrieb: TV Busenbach), Franziska Schreiner (TV 1921 Hofstetten/TV Busenbach), Laura Tiefenbrunner (TSV Schwabhausen)
Jungen-Doppel
Meng Fanbo/Daniel Rinderer, Cedric Meissner/Kay Stumper
Mädchen-Doppel
Franziska Schreiner/Laura Tiefenbrunner, Bondareva spielt kein Doppel (Kombination mit Spielerinnen aus anderen Nationen sind im Doppel nicht zugelassen)
Mixed
Cedric Meissner/Franziska Schreiner, Meng Fanbo/Laura Tiefenbrunner, Kay Stumper/Anastasia Bondareva, Daniel Rinderer/Amy Wang USA
Sportlicher Leiter
Richard Prause (Sportdirektor)
Trainer
Dana Weber (Bundestrainerin Mädchen)
Zhu Xiaoyong (Bundestrainer Jungen)
Physiotherapeutinnen
Maria Först (Neuss)
Annette Zischka (Olympiastützpunkt Hessen)
Organisationsleiterin
Carina Beck (Jugendsekretärin)
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