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Zusammen mit Ehefrau und Ex-Nationalspielerin Diane bei der Verleihung des Verdienstordens 2009: Eberhard Schöler (Foto: MV)

Schöler nicht mehr Mitglied des ETTU-Präsidiums

SH 17.10.2012

Herning. Eberhard Schöler ist nach fast 20 Jahren kein Mitglied des Präsidiums der Europäischen Tischtennis Union mehr. Bei der Neuwahl des höchsten ETTU-Gremiums im Rahmen der Europameisterschaften im dänischen Herning durch die Vollversammlung des Kontinentalverbands unterlag der Düsseldorfer seinem Herausforderer um den Posten als stellvertretender Präsident, Jean-Francois Kahn aus Frankreich, mit 25 zu 30 Stimmen. „Das Ergebnis ist eine große Enttäuschung. Es ist vor allem bitter für Eberhard. Einer, der ganz viel für die ETTU und die Entwicklung des Sports getan hat, wird aus politischen Gründen abgewählt, nicht wegen seiner Leistung. Wir sind jetzt vier Jahre nicht im höchsten Gremium vertreten. Das ist sehr bedauerlich“, kommentierte DTTB-Präsident Thomas Weikert.

ETTU-Präsident Stefano Bosi wurde mit 44 von 55 Stimmen wiedergewählt. Der Italiener tritt nun seine sechste Amtszeit in Folge an. Neu im Präsidium sind Nicolas Endal aus Tschechien und der Niederländer Ronald Kramer. Der Engländer Martin Clark wurde als Finanzexperte bestätigt.

Thomas Weikert ist erneut in sein ETTU-Amt berufen worden. Der Jurist mit eigener Kanzlei in Limburg an der Lahn bleibt Mitglied des Berufungsgerichts, Board of Appeal.

Das ETTU-Präsidium in der Übersicht

Präsident: Stefano Bosi, Italien

Stellvertretender Präsident: Jean-Francois Kahn, Frankreich

Vizepräsidenten:

Nicolas Endal, Tschechien

Ronald Kramer, Niederlande

Dorte Kronsell, Dänemark

Aleksandar Matkovic, Serbien

Roman Markov, Russland

 

Eberhard Schöler: „Ein Mann der Vernunft und des Ausgleichs“

Eberhard Schöler war seit 1994 Vizepräsident der ETTU. In dieser verantwortungsvollen Funktion war er als europäisches Mitglied auch im „Board of Directors“ beim Weltverband ITTF tätig, wo unter anderem wichtige Entscheidungen über Regeländerungen ausgearbeitet und gefällt werden.

Schöler ist ein Idol, als Aktiver und Sportfunktionär. Als Spieler gewann das Abwehrass unter anderem 1969 in München WM-Silbermedaillen im Einzel und mit dem Team. Bei Europameisterschaften stand er sechs Mal auf dem Podium. Mit neun Deutschen-Meister-Titeln ist er zusammen mit Timo Boll und Conny Freundorfer immer noch an Position eins der ewigen Bestenliste. Für seine sportlichen Leistungen wurde Eberhard Schöler schon 1966 mit dem "Silbernen Lorbeerblatt" ausgezeichnet.

Schon als Spieler war der heute 72-Jährige ein "Gentleman des Sports". Nach der WM 1969 erhielt er die Victor-Barna-Trophy des Swaythling Club International für Fair Play. Im selben Jahr wurde er bei der Wahl zum "Sportler des Jahres" Zweiter. 1999 überreichte ihm Max Schmeling den Fair-Play-Pokal, eine Auszeichnung der deutschen Sportjournalisten. Schöler ist auch Träger des renommierten "Georg von Opel"-Preises für "Unvergessene Sieger".

Neben seinem Ehrenamt bei der ETTU war Schöler von 1993 bis 2007 DTTB-Vizepräsident für Leistungssport, von 1981 bis 1993 Sportwart. Auch als Sportoffizieller war und ist der Betriebswirt ein harter Arbeiter, ein glänzender Stratege mit enormem Weitblick, stets gepaart mit einer unaufgeregten, sympathischen Art. Für seine Meinung hat er immer die besten Argumente, ist jedoch auch ein Mann der Kompromisse. „Ein Mann der Vernunft und des Ausgleichs“, charakterisiert ihn sein langjähriger Weggefährte, DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb. Das blieb auch der Nicht-Tischtennis-Fachwelt nicht verborgen: Im August 2009 wurde Schöler für sein jahrzehntelanges Engagement in seinen Ehrenämtern mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

 

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