T2 Diamond: Ovtcharov verpasst gegen Mizutani Einzug ins Viertelfinale

Singapur. Dimitrij Ovtcharov hat beim mit 500.000 Dollar dotierten T2-Diamond-Turnier in Singapur den Einzug in die Runde der besten Acht nur um Haaresbreite verpasst. Dem Weltranglistenzwölften fehlte bei seiner 3:4-Niederlage gegen Japans Olympiadritten Jun Mizutani im Entscheidungssatz nur ein Punktgewinn zum Sieg. Damit ist der Saarbrücker Patrick Franziska, der am Samstagmorgen um 5.45 Uhr deutscher Zeit auf den Taiwanesen Lin Yun-Ju trifft, als einziger Nichtasiate im Viertelfinale vertreten.

Gutes Spiel, bittere Niederlage

Im entscheidenden siebten Durchgang, der beim T2-Projekt wie die beiden Sätze zuvor nach Ablauf der 24-minütigen Regelspielzeit im Fast5-Modus ausgetragen wurde, vergab Ovtcharov bei 4:4 einen Matchball gegen Mizutani. Den aber noch bedeutenderen Anteil an der Niederlage hatte gleich zum Spielauftakt der unnötige Verlust des ersten Durchgangs, in dem der Olympiadritte von London bei 10:5 sechs Satzbälle zur 1:0-Führung ungenutzt ließ. Der mit 10:11 verlorene Satz fehlte dem Europameister von 2013 und 2015 am Ende. Ovtcharov, der in Singapur von seinem Vater Mikhail betreut wurde, ärgerte sich: "Es war ein Spiel auf hohem Niveau, aber ist eben vor allem auch eine bittere Niederlage, die weh tut. Im ersten Satz habe ich bei 10:5 einige unnötige Bälle kassiert, bei 4:4 im siebten hatte ich dann noch einen Matchball. Leider habe ich heute drei von vier knappen Sätzen nicht gewinnen können." Mizutani trifft im Viertelfinale nun auf Chinas Weltranglistendritten Lin Gaoyuan.

An der Ansetzung der Veranstaltung, die Rekordeuropameister Timo Boll (Düsseldorf), der Weltranglistenerste Fan Zhendong sowie die Weltmeister Ma Long und Liu Shiwen (alle China) zugunsten von Regeneration kurzfristig aus ihrem vollen Terminkalender gestrichen hatten, übte Ovtcharov Kritik: "Unabhängig von meinem Abschneiden in Singapur finde ich es sehr grenzwertig und nicht fair gegenüber den Sportlern, dass in der olympischen Saison ein Turnier mit wichtigen Weltranglistenpunkten, aber einem anderen Spielsystem von der ITTF zugelassen wird." Zumindest in einer Hinsicht war Singapur für Dimitrij Ovtcharov in jedem Fall eine Reise wert: "Es hat viel Spaß gemacht, mit meinem Vater zu reisen und hier mit ihm zusammenzuarbeiten. Das war sehr schön."

Am Dienstagabend fliegt Ovtcharov weiter nach Chengdu (China), wo er zusammen mit dem zweimaligen Sieger (2002, 2005) und Vorjahresfinalisten Timo Boll von Freitag bis Sonntag am World Cup der Herren teilnehmen wird. Ovtcharov hatte 2017 den Weltpokal gewonnen und 2018 im Halbfinale gestanden: "Der World Cup ist deutlich wichtiger als T2. Ich hoffe, dass ich dort gut spielen werde."

Franziska um 5.45 Uhr gegen Lin Yun-Ju

Am ersten der beiden Achtelfinaltage hatte Patrick Franziska mit seinem ersten Erfolg über den Südkoreaner Lee Sangsu bereits gestern die Runde der besten Acht erreicht. Der Weltranglisten-16. steht nun am Samstag im zweiten Spiel des Tages (Beginn ca. 5.45 Uhr deutscher Zeit) gegen den  Weltranglisten-10. Lin Yun-Ju vor einer hohen Hürde. Der Taiwanese, der sich heute gegen Jang Woojin (Südkorea) durchsetzte, ist mit seinen 18 Jahren auf dem Weg zum Superstar. Beim ersten T2-Diamond-Turnier hatte der Linkshänder mit seinen Erfolgen über die versammelte Weltelite inklusive Ma Long und Fan Zhendong den Durchbruch in die Weltspitze geschafft. 

In den beiden Viertelfinalbegegnungen der oberen Turnierhälfte treffen der Weltranglistenzweite Xu Xin (China) und der in glänzender Form spielende Südkoreaner Jeoung Youngsik sowie in einem japanischen Duell Tomokazu Harimoto und Koki Niwa aufeinander.