Paris. Die Vollversammlung des Weltverbands hat am Rande der Einzel-Weltmeisterschaften in Paris erneut Adham Sharara zum Präsidenten gewählt. Der Kanadier setzte sich mit 149 zu 53 Stimmen gegen den Herausforderer durch, ETTU-Präsident Stefano Bosi aus Italien. DTTB-Chef Thomas Weikert ist für weitere vier Jahre Vizepräsident der ITTF. Ihn wählten 164 der Delegierten ins Präsidium des Weltverbands.
„Ich bin froh und erleichtert, dass ich wieder mitarbeiten darf. Es ist gut, dass Deutschland wieder in diesem wichtigen Gremium vertreten ist", sagte Thomas Weikert kurz im Anschluss an die Bekanntgabe des Ergebnisses gegen Viertel vor fünf am Nachmittag. "Stefano Bosi hat mit den 53 Stimmen eine ziemliche Klatsche gekriegt. Das muss man deutlich sagen. Sein Programm bietet keine Ideen und keine Entwicklung für unseren Sport." Mit dem Vizepräsidenten-Team ist Weikert sehr zufrieden: "Ich freue mich, dass Shi Zhihao erstmals zum ITTF-Vizepräsidenten gewählt worden ist. Er ist ein guter Kandidat, kennt Deutschland gut und spricht gut Deutsch. Das kann die partnerschaftlichen Verbindungen, die wir zu China haben, noch weiter verbessern.“ In der deutschen Sportpolitik fand das Ergebnis schnell Beachtung. DOSB-Chef und IOC-Vizepräsident Dr. Thomas Bach gratulierte Thomas Weikert bereits kurz nach der Wiederwahl per SMS.
Die meisten Stimmen, 190, unter den Vizepräsidenten erhielt Shi Zhihao. Als Spieler war Shi lange in der Bundesliga aktiv und später in China bis Ende vergangenen Jahres Cheftrainer der Damen-Nationalmannschaft. Die Vizepräsidenten unter Adham Sharara sind: Thomas Weikert (Deutschland), Shi Zhihao (China), Masahiro Maehara (Japan), Khalil Al-Mohannadi (Katar), Cherif Hajem (Tunesien), Petra Sorling (Schweden), Patrick Gillmann (Neukaledonien) und Melecio Eduardo Rivera (El Salvador). "Ich bin extrem froh, dass die Delegierten der AGM die Wichtigkeit meiner Arbeit und die klaren Pläne für die Zukunft verstanden haben", kommentierte Sharara seinen Wahlsieg. "Die überwältigende Unterstützung für mein Team und mich gibt uns eine Extraportion Motivation, um alles dafür zu tun, dass Tischtennis weiterhin zu den Top 5 der Sportarten in der Welt gehört."
Kuala Lumpur, Halmstad und die Delegierten einigen sich bei WM-Vergabe 2016 und 2018
Der Stellenwert einer Sportart ist auch eine Sache der Größe und Verbreitung. Seit Mittwoch gehören 218 Nationalverbände der ITTF an, die Insel Bonaire als Teil der Kleinen Antillen ist in die Tischtennisfamilie aufgenommen worden. Mit dieser Gesamtzahl rangiert weltweit nur noch Volleyball vor Tischtennis mit 220 Mitgliedsnationen.
Zwei Ortstermine legte die AGM ebenfalls fest: Die Team-WM 2016 ist in Malaysia (Kuala Lumpur), die 2018 in Schweden (Halmstad). Beide Länder hatten sich ursprünglich um die Austragung der Weltmeisterschaften 2016 beworben, sich dann aber kurzfristig auf diese Aufteilung geeinigt. Die WM 2014 ist im japanischen Tokio, die Welttitelkämpfte im Einzel, Doppel und Mixed 2015 finden in Suzhou, China, statt.