Frankfurt/Main. Es ist der 15. Bundestag des Deutschen Tischtennis-Bundes am Samstag, 21. November, und in der Geschichte der Tagungen des obersten DTTB-Organs die erste online stattfindende Versammlung. Auf der Tagesordnung stehen keine Wahlen, jedoch 45 fristgerecht eingereichte Anträge sowie bislang ein Dringlichkeitsantrag. Daneben geht es unter anderem um die Genehmigung des Jahresabschlusses 2019 und des Haushaltsplans für das kommende Jahr.
Die Anträge mit der wohl größten Breitenwirkung betreffen die Vorschläge zur coronabedingten Änderung der Regeln zum Verlust und der Wiedererlangung des Stammspielerstatus für die laufende Spielzeit, des Spielsystems in den Bundesspielklassen sowie zur doppelten Spielberechtigung.
Stamm- und Reservespieler: Änderungen sollen Härten verhindern
Der Ausschuss für Leistungssport und das Ressort Wettspielordnung beantragen, dass in der Vor- und Rückrunde 2020/21 Spielerinnen und Spieler ihren Status als Stammspieler für eine Mannschaft auch dann behalten, wenn sie kein Spiel für ihr Team absolvieren. Grundsätzlich sind drei Einzel-Einsätze bei Punktspielen die Minimalanforderung.
Aktive, die die Halbserien der Saison 2020/21 als Reservespieler begonnen haben, sollen in der nächsten Halbserie unter der Voraussetzung zu Stammspielern ihrer Mannschaft werden können, dass er oder sie an einem Punktspiel im Einzel – statt bislang drei – in Vor- oder Rückrunde teilgenommen hat. Außerdem soll es in der laufenden Spielzeit keine vorgegebene Zahl von Mindesteinsätzen geben als Voraussetzung dafür, dass Aktive an Entscheidungsspielen teilnehmen dürfen. Diesen Anträgen werden nach einer virtuellen Informationsveranstaltung, die im Vorfeld des Bundestags stattgefunden hatte, um die Dauer des Bundestags am Samstag zu verkürzen, gute Chancen auf die Annahme eingeräumt, da im Großteil der DTTB-Mitgliedsverbände bislang nur gut ein Drittel der Vorrundenspiele stattgefunden hat.
Bundesspielklassen: Schluss nach Siegpunkt oder durchspielen?
Die Delegierten aus den DTTB-Mitgliedsverbänden und zahlreichen DTTB-Gremien mit dem DTTB-Präsidium an der Spitze entscheiden zudem über ein Spielsystem in den Bundesspielklassen. Die Fragen, die sich die Vertreterinnen und Vertreter stellen müssen: Welches Spielsystem wird gewählt und soll eine Partie im Mannschaftskampf wie bisher nach dem Siegpunkt beendet sein oder soll danach noch durchgespielt werden, bis alle Einzel und Doppel ausgetragen sind? Dazu stehen insgesamt drei alternative Anträge zur Abstimmung. Die eigenständige Tischtennis-Bundesliga (TTBL), die 1. Liga der Herren, ist von der Entscheidung ausgenommen.
Was im vergangenen Jahr Bayern ohne Erfolg beantragt hatte, kommt diesmal vom DTTB-Ressort Wettspielordnung: Das Gremium um Ressortleiter Werner Almesberger schlägt die Möglichkeit vor, parallel zu der Spielberechtigung für einen deutschen Verein weitere Spielberechtigungen für ausländische Klubs ausüben zu dürfen. Hauptgrund für den Antrag ist die schlechte Kontrollierbarkeit der Existenz einer Spielberechtigung im Ausland, die aktuell nach der Wettspielordnung zum Verlust der Spielberechtigung in Deutschland führt.