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Tresselt, Klindt, Hackenberg, Ahlert, Hain, Vatheuer, Prause (v.l., Foto: BP)
Andreas Hain ist der 14. Präsident der DTTB-Geschichte | Er führt den Verband durch die Umsetzung der neuen Satzung

DTTB-Bundestag stimmt für neuen Präsidenten und neue Satzung

SH / Alle Fotos: BP 18.11.2023

Frankfurt/Main. Der Deutsche Tischtennis-Bund hat einen neuen Präsidenten und eine neue Satzung. Das hat der erste Tag des 18. DTTB-Bundestags in Frankfurt am Main ergeben. Am Sonntag, dem zweiten Tag der DTTB-Vollversammlung, stimmen die Delegierten aus den 19 Mitgliedsverbänden sowie zahlreiche DTTB-Ressort- und -Ausschussvertreter über die 43 fristgerecht eingereichten Anträge sowie einen Dringlichkeitsantrag ab.

Andreas Hain ist der 14. Präsident in der 98-jährigen Geschichte des DTTB. Der seit November 2016 amtierende Präsident des Hessischen Tischtennis-Verbands wurde beim 18. Bundestag in Frankfurt am Main mit der Mehrheit der Stimmen gewählt. Die übrigen zu wählenden Vizepräsidenten in seinem Kabinett wurden wiedergewählt: der für Finanzen zuständige Hans-Jürgen Hackenberg, Heike Ahlert (Leistungssport) und Arne Klindt (Sportentwicklung). Einstimmig vom Bundestag bestätigt worden war zuvor bereits der von der Jugendwartetagung gewählte Vizepräsident Jugendsport, Ralf Tresselt.

Der neue Präsident: Hessen-Chef, Bundesliga-Manager und Kenner der Tischtennis-Industrie

Der neue Präsident Andreas Hain ist tief im Tischtennissport verwurzelt. Seit 2003 ist der 57-jährige gebürtige Seligenstädter als Präsidiumsmitglied in Hessen als einem der größten DTTB-Landesverbände aktiv, war vor dem Präsidentenamt 13 Jahre lang der dortige für den Leistungssport zuständige Vizepräsident. Für die Tischtennis-Firma JOOLA fungierte der ehemalige Zweitligaspieler und B-Lizenz-Trainer lange Zeit als Managing Director sowie zuvor als Promotion Director und ist bis heute als langjähriger Präsident der Federation of International Table Tennis Manufacturers, FIT, Sprecher dieser Vereinigung der Tischtennis-Industrie. Seit 2017 arbeitet er als Manager des Damen-Rekordmeisters ttc berlin eastside.

Hains Einstieg, das Hobby zum Beruf zu machen, war 1999 eine befristete Stelle als stellvertretender Leistungssportreferent beim Ende der 1990er-Jahre. Später arbeitete er beim DTTB ehrenamtlich mit, war unter anderem von 2017 bis 2020 Ressortleiter der Damen-Bundesligen. Beim TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell tritt der Familienvater in der laufenden Saison in der Bezirksoberliga an. „Ich habe mich noch nie gescheut, Verantwortung zu übernehmen, und tue das auch diesmal nicht“, sagte Andreas Hain, der einziger Kandidat um die Nachfolge Claudia Herwegs war, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr antrat. „Die, die mich heute nicht gewählt haben, will ich überzeugen, dass sie später rückblickend denken, heute einen Fehler gemacht zu haben“, so Hain.

Neue Satzung tritt voraussichtlich Mitte 2024 in Kraft

Der DTTB-Bundestag hat sich neben dem neuen Präsidenten auch für eine neue Satzung entschieden, die unter anderem einen hauptamtlichen Vorstand und ein ehrenamtliches Präsidium als Aufsichtsgremium beinhaltet. Bis zuletzt hatten die Delegierten über Stimmenverhältnisse bei künftigen Anträgen zu Satzung, Ordnungen und weitere Bestimmungen, Beschlussfassung, Stimmenverteilung sowie Umlagen gerungen. Um die Interessen der weniger stimmenstarken Bundestagsmitglieder stärker zu berücksichtigen, enthält die neue Satzung nun ein die Mehrheit ergänzendes Quorum als Kompromiss: Vorgabe ist, dass Neuerungen bei Ordnungen und weiteren Bestimmungen, bei Beschlussfassung, Stimmenverteilung sowie bei Umlagen neben der einfachen Mehrheit zusätzlich mindestens 50 Prozent der abstimmenden Mitgliedsverbände erreichen müssen. Bei Änderungen der Satzung wurde die ursprünglich vorgeschlagene Zwei-Drittel-Mehrheit auf 70 Prozent Zustimmung erhöht und bleibt ohne weiteres Quorum zur notwendigen Zahl der zustimmenden Mitgliedsverbände.

Die Neufassung der Satzung wird erst mit Eintragung in das Vereinsregister wirksam. Im Anschluss folgt voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2024 ein außerordentlicher Bundestag, bei dem nach der dann gültigen neuen Satzung die Wahlpositionen erneut zu vergeben sind. Entsprechend wird die Legislaturperiode der am 18. November Gewählten verkürzt.

Olympia-Unparteiische Duchatz nun neue Ressortleiterin Schiedsrichter

Neuwahlen gab es neben dem Präsidium bei den Ressorts, Ausschüssen, Rechtssprechungs- und Kontrollorganen des DTTB. Der Großteil des jetzigen ehrenamtlichen Personals stellte sich erneut und erfolgreich zur Wahl.

Erstmals zur Ressortleiterin der Schiedsrichter gewählt wurde Kerstin Duchatz, die bei den Olympischen Spielen in Paris als Unparteiische fungieren wird. Der ehemalige Präsident des Tischtennisverbands Rheinland/Rheinhessen, Felix Heinemann, ist ab sofort im DTTB der Vorsitzende des Sportgerichts.

Einstimmig vom Bundestag bestätigt wurden neben DTTB-Vizepräsident Tresselt seine Kollegen im Ressort Jugendsport. Auch die Bestätigung der Ressortleiter Bundesliga Damen bzw. Herren, Helmut Pfeil bzw. Gianluca Walther, erfolgte ohne Gegenstimme.

DOSB-Präsident Weikert wirbt für Olympia und Paralympics in Deutschland

Zum ersten Mal in offizieller Funktion als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbund beim Bundestag zu Gast war Thomas Weikert. In seinem Grußwort warb der ehemalige ITTF- und DTTB-Chef unter anderem um Unterstützung beim Versuch, Olympische und Paralympische Spiele nach Deutschland zu holen. Ausdrücklich dankte er der scheidenden DTTB-Präsidentin Claudia Herweg für die erfolgreiche Ausrichtung des WTT Champions Frankfurt vor zwei Wochen. „Dieses hochkarätige Turnier hat nicht nur im Umfeld des Tischtennissports großen Anklang gefunden, sondern ich bin auch darüber hinaus mehrfach lobend darauf angesprochen worden“, so Weikert.

DTTB-Ehrennadeln für Ullrich, Grillmeyer und Hagmüller

Gleich zu Beginn der DTTB-Vollversammlung hatte Herweg drei Ehrungen verdienter Ehrenamtlicher vorgenommen. Die Thüringerin Sylvia Ullrich erhielt die DTTB-Ehrennadel in Gold. Sie ist die langjährige Ressortleiterin Schulsport im Ausschuss für Sportentwicklung. Zwei Ehrennadeln in Silber gingen nach Bayern: Der dort seit 2016 amtierende Präsident Konrad Grillmeyer war zuvor von 2011 bis 2016 der für Finanzen zuständige Vizepräsident im bayerischen Präsidium. Michael Hagmüller, Geschäftsführer der Bayerischen Tischtennis-Akademie, ist seit 2013 Mitglied im Ausschuss für Bildung und Forschung, zudem seit Juli Ressortleiter Traineraus- und -fortbildung des DTTB.

Vorschau: Der DTTB-Bundestag stimmt am Wochenende über die neue Satzung ab

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