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Auf dem Weg nach oben: Europameisterin Annett Kaufmann (Foto: Fuhrmann)
Interview mit der U15-Europameisterin, die bei der DM in Bremen in drei Konkurrenzen startet

Annett Kaufmann: "Eine Medaille bei Olympischen Spielen wäre mein Traum"

MS 11.08.2021

Frankfurt/Main. Annett Kaufmann krönte sich Ende Juli und Anfang August bei den Europameisterschaften der Altersklasse U15 in Varazdin mit den Goldmedaillen im Einzel, Doppel und mit der Mannschaft, gewann außerdem Bronze im Mixed zusammen mit Lleyton Ullmann. Damit avancierte die Böblinger Bundesligaspielerin in Kroatien zur erfolgreichsten Teilnehmerin der Titelkämpfe. "Die Medaillen bekommen einen Ehrenplatz an der Wand", verrät Annett Kaufmann im Interview mit tischtennis.de. Derzeit ist die Schülerinnen-Europameisterin noch in der Türkei in Urlaub, schon in wenigen Tagen beginnen für sie aber Vorbereitungen für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in Bremen (28./29. August), für die der Vorverkauf läuft.

Dreimal Europameisterin wird man nicht alle Tage. Wo kommen die Medaillen denn jetzt hin: Ehrenplatz an der Wand oder ab in die dunkle Schublade?
Annett Kaufmann: Dreimal Europameisterin ist natürlich etwas ganz Besonderes. Die drei Medaillen bekommen definitiv einen Ehrenplatz an der Wand, denn das ist ja mein größter internationaler Erfolg zusammen mit dem Sieg beim Europe Youth Top 10. In eine dunkle Schublade kommt gar nichts, alles hat seinen Platz. Denn die Erfolge vorher haben mich auch zu den drei Europameistertiteln geführt.

In Varazdin wurde bis spät in den Abend gespielt, dann war am nächsten Tag Abreise. Gab es noch eine Riesenparty nach der Rückkehr in Deutschland?
Kaufmann:
Eine Riesenparty gab es nicht. Aber etwas gefeiert wurde natürlich zuhause schon. Wir - also meine Familie und ich - sind natürlich alle stolz und überglücklich.

Du warst an zwei gesetzt und heiße Mitfavoritin. Aber 16 Einzel mit 54:4-Sätzen, kein einziges knappes Spiel, das war ein Klassenunterschied zur Konkurrenz. Wo kam diese Überlegenheit her?
Kaufmann: Ich weiß gar nicht so genau, wo diese Überlegenheit herkam. Ich bin jemand, der recht schnell nach einem ersten Satz, auch wenn der verlorengeht, ein Spiel analysieren kann und dann auch eine neue Taktik schnell umsetzen kann. Es kam mir auch zugute, dass ich auch in den drei anderen Wettbewerben - Mannschaft, Doppel und Mixed - viele Spiele und dadurch einen guten Rhythmus hatte. Außerdem bin ich ein Mensch, der sich von Tag zu Tag in einem Turnier immer weiter steigert.

Ab der neuen Saison kommt der Wechsel von der Jugend-Altersklasse U15 nach U19: Wie schwierig wird dieser Wechsel sein?
Kaufmann: Der Wechsel wird gar nicht so schwierig sein. Aber es wird alles etwas anders, etwas ungewohnter sein, da es viel mehr längere Ballwechsel gibt. Man muss viel mehr taktisch denken, als es bisher der Fall war, ähnlich wie der Unterschied später von U19 zu den Damen. Ich denke, ich werde das schon hinbekommen, das ist machbar.

Eigentlich darf man das ja eine Europameisterin gar nicht fragen: Was sind denn Deine größten Stärken und woran musst Du noch am meisten arbeiten?
Kaufmann:
Meine größten Stärken waren und sind die Eröffnungsbälle auf Unterschnitt, auch die Eröffnung im Allgemeinen sowie Platzierung und Tempo. Ich muss daran arbeiten, noch etwas frecher im Auf- und Rückschlagspiel zu werden, etwas mehr zu variieren. Und an der Beinarbeit muss ich auch noch etwas tun, das ist schon 'basic'. Und bei den kleinen Sachen noch mehr die leichten Fehler zu vermeiden, der Bereich muss auch noch besser werden.

Du bist jetzt in einer Siegerliste mit prominenten Namen, darunter Nina Mittelham und Petrissa Solja.  Was denkst Du: wohin führt der sportliche Weg von Annett Kaufmann hin?
Kaufmann:
Ich hoffe natürlich, den Sprung in die Damen-Nationalmannschaft zu schaffen. Eine Teilnahme an den Olympischen Spielen, so wie jetzt unsere Damen in Tokio, das ist schon ein Ziel, dass ich gerne erreichen würde. Und vielleicht, vielleicht, vielleicht eine Medaille - das wäre ein Traum! Aber bis dahin ist es noch ein sehr langer und sehr anstrengender Weg, den man Schritt für Schritt gehen muss. Ich werde mein Bestes geben und wir werden dann sehen, was dabei herauskommt.

Du hattest Dich viele Wochen und Monate auf die EM vorbereitet. Bleibt denn zwischen Jugend-EM und Vorbereitung auf die Deutschen Meisterschaften und die Bundesliga auch Zeit für Urlaub?
Kaufmann:
Seit dem 5. August mache ich Urlaub für einige Tage mit meine Eltern in der Türkei. Direkt nach der Rückkehr, die schon bald wieder bevorsteht, geht es dann auch schon mit der Vorbereitung auf die Bundesliga und die Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren weiter.

Die Deutschen Meisterschaften sind schon Ende August in Bremen. Mit welchen Erwartungen reist die Europameisterin der Schülerinnen zum Damen-Turnier, nachdem es im letzten Jahr schon bis ins Achtelfinale ging?
Kaufmann:
Ich werde natürlich mein Bestes geben und probiere einfach, von Match zu Match zu spielen. Viele Erwartungen habe ich nicht, da sich Damen-Tischtennis doch erheblich von der Altersklasse U15 unterscheidet und ich mich so auf jeden einzelnen Gegner genau einstellen muss. Ich werde probieren, so gut es geht zu spielen natürlich auch zu gewinnen.

Mit wem spielst Du in Bremen Doppel und Mixed, und in welcher der drei Konkurrenzen rechnest Du dir die größten Chancen aus?
Kaufmann:
Doppel spiele ich mit Naomi Pranjkovic und im Mixed mit Liang Qiu. Ich kann gar nicht genau einschätzen, wo die größten Chancen liegen. Mit Naomi habe ich schon sehr oft Doppel gespielt, dafür mit Liang noch nie. Ich beziehungsweise wir werden alles geben. Ich sehe überall Chancen, denn man muss ja immer optimistisch bleiben (lacht).

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