Thessaloniki. Deutschland ist beim mit 100.000 Euro dotierten Europe Top 16 in Thessaloniki in beiden Finals vertreten. Eine Stunde nach Nina Mittelhams deutlichem Sieg über die Tschechin Hana Matalova zog Patrick Franziska mit einem beeindruckenden 4:2-Erfolg über Schwedens Weltranglistenneunten Mattias Falck erstmals in des Endspiel des Prestigeturniers ein. Um 14.10 Uhr und um 15 Uhr können die DTTB-Asse nun im YMCA Sportscenter "Mimis Tsikinas" die Nachfolge der diesmal pausierenden Titelverteidiger Petrissa Solja und Timo Boll antreten. Gegner sind zwei Portugiesen: Marcos Freitas, der Gewinner des Turniers von 2014 und European-Games-Champion Yu Fu.
Das Match des an Position drei gesetzten Patrick Franziska und dem WM-Zweiten wurde nach einem beeindruckenden 3:0-Auftakt des 29 Jahre alten Deutschen noch einmal spannend. Am Ende setzte sich Franziska in sechs Sätzen mit 11:8, 11:8, 13:11, 6:11, 9:11 und 11:8 durch. Der Weltranglisten-18., der auf dem Weg in die Vorschlussrunde den Österreicher Daniel Habesohn und in einem deutschen Viertelfinale Defensivkünstler Ruwen Filus (Fulda-Maberzell) aus dem Titelrennen geworfen hatte, überzeugte im Halbfinale gegen Schwedens im Matchverlauf immer stärker werdenden WM-Helden auf ganzer Linie: "Ich habe von Beginn auf einem sehr hohen Niveau gespielt. Aber Falck ist ein 'Comebacker', er kämpft sich immer in jedes Spiel hinein und hat gefühlt mit seinen Noppen im vierten und fünften Satz keinen Fehler mehr gemacht." In Durchgang sechs übernahm allerdings der Deutsche von Beginn an wieder das Kommando und beendete die Aufholjagd des für Bremen in der Bundesliga spielenden Skandinaviers. Franziska ist unabhängig vom Ausgang des Turniers schon jetzt stolz auf das Erreichte: "Ich war damals 2004 in Frankfurt als jugendlicher Zuschauer dabei, jetzt stehe ich bei diesem Prestigeturnier selbst im Finale, das ist unglaublich. Ich bin total happy."
Saarbrückens olympischer Silbermedaillengewinner mit der Mannschaft trifft nun im Finale um 15 Uhr auf den EM-Zweiten von 2015, den Portugiesen Marcos Freitas, der sich im zweiten Vorschlussrundenmatch gegen Frankreichs Ex-Europameister Emmanuel Lebesson mit 4:0 behauptete.
Mittelham hatte im Halbfinale keine Mühe mit Matalova
Zuvor hatte Nina Mittelham mit einem ungefährdeten Erfolg über die Tschechin Hana Matalova bei ihrer zweiten Turnier-Teilnahme nach 2019 erstmals in ihrer Karriere das Endspiel erreicht. Mittelham, die gestern auch Europas Nummer eins Sofia Polcanova bezwungen hatte, steht um 14.10 Uhr European-Games-Champion Yu Fu gegenüber. Die Portugiesin hatte sich im Halbfinale mit 4:3 gegen Bernadette Szocs (Rumänien) durchgesetzt.
Deutsche Titelverteidiger nicht am Start
Die deutschen Titelverteidiger, die Europameister Timo Boll und Petrissa Solja (anderweitige Saisonplanung) sowie der Olympiadritte Dimitrij Ovtcharov (leichte Verletzung) sind in Thessaloniki am Start. Boll sammelte in seiner Karriere insgesamt sieben Europe-Top-16-Erfolge und führt die Bestenliste zusammen mit Schwedens Legende Jan-Ove Waldner an, Ovtcharov sicherte sich bereits fünfmal den Turniersieg. Solja erspiete sich zweimal in Folge, 2019 und 2020, den prestigeträchtigen Titel.
Die Spiele am Sonntag
Sonntag
Halbfinale Damen
Yu Fu POR - Bernadette Szocs ROU 4:3 (-8,9,-6,-7,10,8,8)
Nina Mittelham GER - Hana Matalova CZE 4:0 (2,4,8,8)
Halbfinale Herren
Patrick Franziska GER - Mattias Falck SWE 4:2 (8,8,11,-6,-9,8)
Marcos Freitas POR - Emmanuel Lebesson FRA 4:0 (6,10,11,6)
Finale Damen
14.10 Uhr: Nina Mittelham GER - Yu Fu POR
Finale Herren
15 Uhr: Patrick Franziska GER - Marcos Freitas POR
Ergebnisse
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Alle Ergebnisse vom Samstag
Damen, Viertelfinale
Nina Mittelham GER - Sofia Polcanova AUT 4:1 (3,7,-8,11,8)
Hana Matalova CZE - Georgina Pota CZE 4:3 (-7,7,-10,-5,10,9,7)
Yu Fu POR - Dora Madarasz HUN 4:0 (4,8,8,12)
Bernadette Szocs ROU - Ganna Gaponova UKR 4:1 (,4,11,2,-4,9)
Achtelfinale
Sofia Polcanova AUT (Setzungsposition 1) - Shao Jieni POR (13) 4:2 (7,-5,-6,8,7,6)
Nina Mittelham GER (5) - Barbora Balazova SVK (10) 4:3 (-7,9,-10,10,9,-5,7)
Georgina Pota HUN (8) - Aikaterini Toliou GRE (16) 4:2 (6,-13,-8,7,10,9)
Elizabeta Samara ROU (4) - Hana Matelova CZE (9) 1:4 (-8,-8,-6,12,-8)
Britt Eerland NED (3) - Dora Madarasz HUN (14) 2:4 (6,-9,10,-3,-6,-9)
Ni Xia Lian LUX (6) - Yu Fu POR (11) 2:4 (-7,-8,9,-8,9,-9)
Polina Mikhailova RUS (7) - Ganna Gaponova UKR (15) 1:4 (-4,11,-5,-6,-7)
Bernadette Szocs ROU (2) - Yana Noskova RUS (12) 4:1 (9,11,-11,6,7)
Herren, Viertelfinale
Mattias Falck SWE - Darko Jorgic SLO 4:1 (8,5,-5,10,5)
Patrick Franziska GER - Ruwen Filus GER 4:1 (-9,7,7,6,5)
Marcos Freitas POR - Simon Gauzy FRA 4:3 (10,-10,11,-10,9,-8,3)
Emmanuel Lebesson FRA - Liam Pitchford ENG 4:2 (5,7,-10,5,-10,10)
Achtelfinale
Mattias Falck SWE (Setzungsposition 1) - Yang Wang SVK (11) 4:0 (7,15,12,10)
Darko Jorgic SLO (6) - Andrej Gacina CRO (15) 4:1 (2,3,6,-8,9)
Kristian Karlsson SWE (8) - Ruwen Filus GER (12) 2:4 (-8,-6,6,6,-5,-5)
Patrick Franziska GER (3) - Daniel Habesohn AUT (14) 4:3 (8,-5,-7,7,-4,9,17)
Simon Gauzy FRA (4) - Panagiotis Gionis GRE (16) 4:1 (-6,7,4,9,6)
Marcos Freitas POR (5) - Jonathan Groth DEN (9) 4:2 (-11,5,-8,7,7,12)
Robert Gardos AUT (7) - Emmanuel Lebesson FRA (13) (-8,-5,9,-9,8,-13)
Liam Pitchford ENG (2) - Tomislav Pucar CRO (10) 4:2 (-3,4,3,6,-8,4)