Mixed Team World Cup: Japan zu stark, aber DTTB-Team wird Sechster

Chengdu. Deutschland hat sich am Sonntagvormittag mit einer sehenswerten Leistung gegen Bronzemedaillengewinner Japan von der gelungenden Premiere des ITTF Mixed Team World Cup in Chengdu (4. bis 10. Dezember) verabschiedet. Die von Bundesstützpunkttrainer Xiaoyong Zhu betreute DTTB-Auwahl unterlag dem Favoriten mit 4:8 und wird in der Endabrechnung einen guten sechsten Rang unter insgesamt 18 gestarteten Mannschaften belegen. Die Goldmedaille sicherte sich Gastgeber China durch einen 8:1-Erfolg im Duell der ungeschlagenen Teams gegen Südkorea. 

"Wir hätten noch den einen oder anderen Satz mehr klauen können"

Beim 4:8 gegen das deutlich favorisierte Japan zog sich die DTTB-Formation heute achtbar aus der Affäre. Zum Auftakt bestätigten die Deutschen Mixed-Meister Yuan Wan/Cedric Meissner ihre Klasse mit einem 2:1-Erfolg über Miwa Harimoto/Shusuke Togami, bevor Japan durch einen 3:0-Erfolg von Miu Hirano über Sabine Winter auf 4:2 davonzog. Ricardo Walther unterstrich danach seine gute Form mit einem knappen 1:2 gegen den Weltranglistenelften Tomokazu Harimoto. Durch den Gewinn des ersten Satzes gegen Miwa Harimoto/Miyuu Kihara brachte abschließend das Doppel Sabine Winter/Yuan Wan Deutschland noch einmal auf 4:6 heran, mit dem Gewinn der beiden nächsten Durchgänge stellte Japan das Endergebnis sicher. DTTB-Coach Xiaoyong Zhu sagte nach der Niederlage: "Die Japaner waren überraschend etwas nervös und wir hätten sogar noch den einen oder anderen Satz mehr klauen können. Sie können sicherlich besser spielen, als sie das heute getan haben."

Deutschland wird Sechster / "Alle Spieler sind an ihr Limit gegangen"

Das 4:8 gegen Japan bedeutete für das in der Endabrechnung auf Rang sechs platzierte Deutschland die insgesamt fünfte Niederlage in der Endrunde der acht besten Teams. Die von Beginn an nicht zum Favoritenkreis zählende deutsche Auswahl unterlag im Turnierverlauf nur den übermächtigen Supertars von Gastgeber China chancenlos, Ansonsten nutzte das Team Xiaona Shan, Sabine Winter, Yuan Wan, Ricardo Walther, Cedric Meissner und Kay Stumper ihre Chancen nahezu optimal. Auf der Habenseite stehen deutliche Erfolge über das sieglose Endrunden-Schlusslicht Slowakei (8:1) und gegen das punktgleiche Taiwan (8:2), das heute überraschend den Viertplatzierten Schweden besiegte. In der Gruppenphase hatte sich Deutschland außerdem mühelos gegen Portugal und Ägypten durchgesetzt. In der Endrunde verpassten die DTTB-Asse, die in der zweiten Wochenhälfte auf den stark erkälteten Stumper verzichten mussten, gegen den späteren Silbermedaillengewinner Südkorea (6:8), Schweden (4:8),  Frankreich (4:8) und heute gegen Japan (4:8) nur knapp bessere Ergebnisse.

Der in Schanghai geborene Düsseldorfer Zhu zollte bei seinem Turnierfazit der Gesamtleistung seiner Mannschaft in Chengdu ein Lob: "Alle Spielerinnen und Spieler haben acht Tage ihre Bestes gegeben und sind an ihr Limit gegangen. Die Mannschaft hat eine großartige Teamleistung und durchweg gute Leistungen gezeigt und kann mit diesem sechsen Platz zufrieden sein. Wir hätten uns für die Endrunde, wenn es optimal gelaufen wäre, vielleicht einen Sieg mehr gewünscht, aber mit unserem sechsten Platz und vor allem mit den gezeigten Leistungen können wir insgesamt sehr gut leben."

China will den World Cup in den nächsten Jahren verankern

DTTB-Coach Xiaoyong Zhu bezeichnete das neue Turnierformat mit gemischten Mannschaften, das die seit der Einführung der WTT-Turnierformate nicht mehr im Turnierkalender verankerte Tradition der ITTF World Cups der Damen und Herren wiederbelebzr, als gelungen: "Die Verbindung aus den Disziplinen Mixed, Damen- und Herren-Einzel sowie Damen- und Herren-Doppel in einem Ländervergleich ist hochinteressant. Die Tatsache, dass zudem jeder einzelne Satz als Punkt gewertet und zum Endergebnis aufaddiert wird, bringt viel Spannung in die Matches. Die Spieler und Spielerinnen stehen noch mehr unter Druck, Matches können plötzlich einmal in eine ganz andere Richtung ausschlagen."

Auch Sabine Winter zeigt sich angetan

Auch die EM-Dritte und Deutsche Meisterin Sabine Winter war vom Mixed Team World Cup angetan: Das Format gefällt mir. Ich habe ja auch schon immer gerne die UTT-Serie in Indien gespielt, die ebenfalls mit gemischten Teams ausgetragen wird. Es kann einfach schneller mal eine Überraschung geben. Wobei ich beim World Cup tatsächlich überrascht war, dass es am Ende doch zu so wenigen Underdog-Siegen kam und sich letztlich fast immer der Favorit durchgesetzt hat. Aber manchmal mussten die Mannschaften zumindest etwas länger zittern. Es war auf jeden Fall mal etwas Neues - ich denke, das Format hat Potenzial."

Auch die World Cups im Einzel kehren wieder zurück

Gastgeber China, der auch in den nächsten vier Jahren das Turnier in Chengdu ausrichten wird, inszenierte den Mixed Team World Cup als absolutes Topevent, wie Xiaoyong Zhu bestätigt: "Der Mixed Team World Cup war hier ein China ein medial viel beachtetes Topevent. und bis in jedes Detail perfekt organisiert." China forciert die Rückkehr der World Cups vehement: Im April nächsten Jahres werden auch erstmals wieder die Veranstaltungen der Damen und Herren ausgetragen.

Endstand
1. China 7:0 Siege / 14 Punkte / 56:10
2. Südkorea 6:1 / 13 / 49:27
3. Japan 5:2 / 12 / 49:29
4. Schweden 3:4 / 10 / 37:42
5. Frankreich 3:4 / 10 / 38:43
6. Deutschland 2:5 / 9 / 35:43
7. Taiwan 2:5 / 9 / 24:49
8. Slowakei 0:7 / 7 / 11:56

Ergebnisse Endrunde, 6. Durchgang (Sonntag)
Deutschland - Japan 4:8
Yuan Wan/Cedric Meissner - Miwa Harimoto/Shusuke Togami 2:1 (9,-3,7)
Sabine Winter - Miu Hirano 0:3 (-4,-8,-9)
Ricardo Walther - Tomokazu Harimoto 1:2 (-3,-9,9)
Sabine Winter/Yuan Wan - Miwa Harimoto/Miyuu Kihara 1:2 (9,-10,-5)
China - Südkorea 8:1
Schweden - Taiwan 6:8
Frankreich - Slowakei 8:4

Endrunde, 5. Durchgang (Samstag)
Deutschland - Südkorea 6:8
Taiwan - Slowakei 8:3
China - Japan 8:5
Schweden - Frankreich 8:6
Endrunde, 4. Durchgang (Freitag)
Deutschland - China 1:8
Schweden - Slowakei 8:0
Japan - Südkorea 4:8
Frankreich - Taiwan 8:3
Endrunde, 3. Durchgang (Donnerstag)
Deutschland - Taiwan 8:2
China - Frankreich 8:1
Japan - Slowakei 8:2
Südkorea - Schweden 8:2
Endrunde, 2. Durchgang (Donnerstag)
Deutschland - Frankreich 4:8
Südkorea - Slowakei 8:0
China - Taiwan 8:1
Japan - Schweden 8:5
Endrunde, 1. Durchgang (Mittwoch)
Deutschland - Schweden 4:8
China - Slowakei 8:1
Südkorea - Frankreich 8:5
Japan - Taiwan 8:0
Endrunde (übernommene Vorrundenresultate)
Deutschland - Slowakei 8:1
China - Schweden 8:0
Japan - Frankreich 8:2
Südkorea - Taiwan 8:2
 

ITTF Mixed Team World Cup

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Das DTTB-Aufgebot in Chengdu

Damen: Xiaona Shan (ttc berlin eastside), Sabine Winter (TSV Dachau), Yuan Wan (TTC Weinheim)
Herren: Cedric Meissner (1. FC Saarbrücken -TT), Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach)
Trainer: Xiaoyong Zhu (Bundesstützpunkttrainer)

Zum Spielsystem

• Es nehmen insgesamt 18 Nationen am Mixed World Cup teil.
• Es werden insgesamt 56 Spiele ausgetragen (32 in Stufe 1 únd 24 in Stufe 2)
• Stufe 1

Die Gruppenphase wird mit 2 Gruppen mit 4 Mannschaften und in zwei Gruppen mit 5 Mannschaften ausgetragen. Alle Mannschaften einer Gruppe spielen gegeneinander.

• Stufe 2

In Stufe 2 treten alle Gruppensieger und alle Gruppenzweiten der Stufe in einer einzigen Gruppe mit insgesamt acht Mannschaften gemeinsam an. Auch diesmal spielen alle Mannschaften gegeneinander, mit einer Ausnahme. Die Begegnungen zwischen den Gruppenersten und Gruppenzweiten der Stufe 1 werden in die Stufe 2 übernommen.

Zum Modus der Matches

• Eine Mannschaft besteht aus 3 oder 4 Spielern pro Geschlecht.
• Alle Spiele gehen über insgesamt drei Sätze, enden also entweder 3:0 oder 2:1.
• Die Mannschaft, die zuerst acht Sätze gewonnen hat, ist Sieger des Spiels.
• Die Anzahl der Spieler beider Teams auf dem Spielbogen muss übereinstimmen.
• Jeder Spieler darf maximal 2 Spiele (1 Doppel und 1 Einzel) pro Mannschaftsspiel bestreiten.
• Im dritten Satz eines jeden Spiels müssen die Spieler oder Paare die Seiten wechseln, wenn ein Spieler oder ein Paar fünf Punkte erzielt hat.

Die Spielreihenfolge eine Mannschaftspiels lautet wie folgt

1. Mixed-Doppel
2. Damen-Einzel
3. Herren-Einzel
4. Damen-Doppel*
5. Herren-Doppel*

Nur falls dann nach dem Herren-Einzel noch keine Entscheidung gefallen ist, kommt es zu einem oder zwei weitere Doppel-Spielen. Die Reihenfolge der beiden letzten Spiele wird vor dem Spiel durch den Mannschaftsführer der schlechter in der Weltrangliste platzieren Mannschaft festgelegt.