Berlin. Rassismus und Diskriminierung sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Dass jeder von uns etwas dagegen unternehmen kann, belegen unzählige Beispiele, auch im Sport. Der Tischtennisclub Förste rückte jüngst mit seiner vorbildlichen Initiative „Nicht in meinem Namen! Wir gegen Rassismus“ in den Blickpunkt und erreichte beim vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den Volksbanken Raiffeisenbanken durchgeführten Wettbewerb „Sterne des Sports“ als Sieger Niedersachsens sogar das Bundesfinale. Dort teilt sich der TTC Förste seit heute Vormittag gemeinsam mit 13 weiteren Bewerbern Rang vier. Die online von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und DOSB-Präsident Thomas Weikert ausgezeichneten drei ersten Plätze gingen an anderweitige gesellschaftsrelevante Projekte aus Halle an der Saale, Berlin und Hückelhoven. Bei "Sterne des Sports" werden Vereine für besonderes, über das sportliche Angebot hinausgehendes gesellschaftliches Engagement geehrt.
Rechtsradikale Vorfälle schreckten den TTC auf
Es waren wiederkehrende rechtsradikale Vorfälle in der Region, die den Tischtennisclub Förste in Südniedersachsen im Vorderharz immer wieder aufschreckten. Der Verein entschied sich deshalb unter der Initiative des engagierten Vorsitzenden-Gespanns Sascha Ettig und Thorsten Bosse zu einem unübersehbaren „Nein“ zu jeder Form von Rassismus und Diskriminierung sowie Gewalt und Fremdenfeindlichkeit. So wurde im Frühjar 2020 die Idee zur Aktion „Nicht in meinem Namen! Wir gegen Rassismus“ geboren.
Trikotwerbung: Anti-Rassismus-Logo statt Vereinssponsor
Der 1954 gegründete Verein, mit 33 Mitgliedern und fünf am Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften fest im gesellschaftlichen Leben des 2.500-Seelen-Dorf Förste verankert, verzichtete für die laufende Saison auf einen Trikotsponsor und bedruckte stattdessen Trainingsanzug, Shorts und Shirts mit einem eigens entworfenen Anti-Rassismus-Logo. Außerdem weist das Trikot zusätzlich die Namen der mehr als 100 Spender aus, die via Crowdfunding die Anti-Rassismus-Aktion unterstützen. In einem zum Bundesfinale veröffentlichten Beitrag der ARD-Sportschau sagt der 1. Vorsitzende Sascha Ettig: „Wir sind sehr stolz darauf, dass dieses Projekt in unserem kleinen Verein entstanden ist. Dass sich so viele Leute daran beteiligen, das hätten wir nie gedacht.“
Wettbewerb beendet, Engagement geht weiter
In der Folge reichte der TTC Förste seine Bewerbung für die Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb „Sterne des Sports“ bei der Volksbank im Harz ein. Mit Erfolg in jeder Hinsicht: Zunächst gewann der TTC für sein außerordentliches gesellschaftliches Engagement die mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro versehene Ausscheidung im Bundesland Niedersachsen, den "Silbernen Stern des Sports". Platz vier beim heutigen Bundesfinale lässt nun noch einmal weitere 1.000 Euro in die Vereinskasse fließen.
Der Wettbewerb „Sterne des Sports“ ist mit den Entscheidungen beim Bundesfinale für den TTC Förste Geschichte. Die Stimme der Aktion „Nicht in meinem Namen! Wir gegen Rassismus“ ruft hingegen weiterhin laut aus dem Harz über die Grenzen Niedersachsens hinaus und setzt ein nachhaltiges Zeichen.
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