München. 36 Top-Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter aus ganz Europa haben erfolgreich dazu beigetragen, dass das größte kontinentale Tischtennis-Ereignis des Jahres fair und geordnet ablief und für die Zuschauer professionell präsentiert wurde. „Unser Team bei den European Championships in München hat hervorragend funktioniert“ zieht Deutschlands Schiedsrichter-Chef Sven Weiland Bilanz, der selbst als stellvertretender Oberschiedsrichter im Einsatz war.
Die Kollegialität untereinander sei sehr ausgeprägt gewesen, die besonders intensive Zusammenarbeit mit dem Fernsehen unaufgeregt. Allein der DTTB hatte sechzehn Unparteiische nominiert, vornehmlich mit der Elite-Lizenzstufe „Blue Badge“. Die weiteren stellten Verbände von Schweden über Lettland bis nach Griechenland. „So ist ein solches Großturnier immer auch die perfekte Gelegenheit für einen fachlichen und menschlichen Austausch innerhalb Europas“, so Weiland. Die über Jahre entstandenen Freundschaften würden dies bestätigen.
Wer die Matches beobachtete, der sah Schiedsrichter-Entscheidungen, die klar, sachlich und ruhig kommuniziert wurden. Diese Haltung färbte dann oft auf die Spieler ab, so dass selbst das Beanstanden von Aufschlägen nicht andauernd zum Aufreger wurde, sondern als Dienstleistung für gleiche Spielbedingungen akzeptiert wurde. „Und genau das ist es ja auch“, hält Weiland fest. „Wir sind die, die Ruhe reinbringen sollen, wenn es mal knifflig wird.“ Torsten Küneth, ITTF-Vertreter im Schiedsrichterteam vor Ort, leitete die Schlägerkontrolle und schlug den gleichen Ton an: „Man sieht nicht nur bei den Spielerinnen und Spielern, dass sie immer professioneller werden, indem sie zum Beispiel unsere messbaren Schläger-Standards, etwa gegen schädliche Lösungsmittel, inzwischen durch die Bank einhalten. Sondern man erkennt die gleiche Ambition auch bei den Schiedsrichtern.“ Auch diese würden zunehmend wie Profis auftreten, bei denen ein Rädchen ins andere greife. „Ich hatte selten so entspannte Racket Controls wie in München, weil einfach jede und jeder ohne viele Worte wusste, was zu tun ist“, freut sich Küneth.
Bis auf weiteres wird die Tätigkeit als Tischtennis-Schiedsrichterin und Tischtennis-Schiedsrichter ein Hobby bleiben. Dessen ungeachtet ist es eine verantwortungsvolle Aufgabe. Dem sind die Unaprteiischen bei den European Championships 2022 wieder einmal gerecht geworden, und dies mit Spaß an der Arbeit und dem Zugang zu Topspielern und spannenden Matches.