Frankfurt. Die WM-Helden sind gelandet. Um 15.20 Uhr deutscher Zeit setzte der Flug LH 3138 aus Moskau gestern Nachmittag auf dem Frankfurter Flughafen auf und brachte ein erschöpftes aber glückliches deutsches Herren-Team wieder sicher nach Hause. Mit an Bord waren auch die beiden Physiotherapeutinnen des Olympiastützpunktes Hessen, Anette Zischka und Birgit Schmidt. Teamkollege Christian Süß hatte bereits am Morgen mit den Bronze-Damen des DTTB, Bundestrainer Jörg Bitzigeio, Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig und dem Rest des Funktionsteams den Flieger in Richtung in Düsseldorf genommen.
Am Terminal B2 in Frankfurt wurden die frisch gebackenen Silbermedaillengewinner bereits sehnsüchtig von den Liebsten erwartet. Susanne Prause, Ehefrau des scheidenden Herrn-Bundestrainers, begrüßte die Heimkehrer mit herrlich duftendem Selbstgebackenen, über das sich besonders Dimitrij Ovtcharov freute. Der 21-jährige Mannschaftseuropameister hatte im Halbfinale am Samstag mit einem 3:2 Kraftakt gegen Oh Sang Eun sein Team mit 2:0 in Führung gebracht und damit die Weichen zum Erreichen des Endspiels gestellt. „Ich werde jetzt erst mal zwei Tage ausspannen und die Silbermedaille genießen“, so „Dima“. Viel mehr Zeit bleibt ihm dazu wahrlich nicht. Bereits am Sonntag steigt das Final Rückspiel seines belgischen Clubs Royal Villette Charleroi in der Königsklasse gegen den Titelverteidiger und deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf um Timo Boll und Christian Süß.“ Leider muss ich ja auch noch Champions League spielen“, ächzte Ovtcharov mit einem Lächeln. „Aber der Urlaub ist in Sicht.“
Timo Boll macht die 100 voll
Darauf freut sich auch Bastian Steger, der mit einer 2:1 Bilanz in den Gruppenpartien gegen Ungarn und Spanien seinen Teil zur Silbermedaille beitrug. Vor dem Urlaub steht für den zum 1.FC Saarbrücken wechselnden Exil-Bayern aber noch der Umzug nach Düsseldorf bevor. „Ein paar Sachen sind noch zu erledigen“, so Steger. Aber auch danach werde ich den Schläger erst mal nicht komplett zur Seite legen, sondern das Pensum nur ein bisschen runterfahren.“
Timo Boll, der sein Team in Finale dank eines furiosen 3:2 gegen den Weltranglisten-1. Ma Long in Führung gebracht hatte, wurde von seiner Frau Rodelia und Hund Carry mit einem Strauß Blumen begrüßt. Der zehnfache Europameister schraubte seine Länderspielstatistik in Moskau weiter nach oben. Im Finale gegen China machte der 29-Jährige seine 100. Partie im Dress des Deutschen Tischtennis-Bundes.
In zwei Jahren will das Team erneut einen Angriff auf den Titel versuchen. Dann kann die DTTB-Auswahl auch auf die Unterstützung des heimischen Publikums bauen. 2012 finden die LIEBHERR Mannschafts-Weltmeisterschaften vom 25. März bis zum 01. April nach 1959 und 1989 zum dritten Mal in der Dortmunder Westfalenhalle statt.