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Patrick Franziska (Foto: Steinbrenner)
Patrick Franziska möchte nach seinem Einzug ins Finale im Vorjahr den DM-Titel gewinnen / Konkurrent Ovtcharov laboriert an Infekt

Chemnitz: Franziska will den Titel

SH 27.02.2020

Chemnitz. Er ist einer der großen Anwärter auf den Einzel-Titel bei den Deutschen Meisterschaften am Wochenende in Chemnitz, Patrick Franziska. Im Vorjahr stoppte den Saarbrücker im Finale Timo Boll, der im hessischen Wetzlar seinen 13. und wohl letzten DM-Titel gewann. In Sachsen am Samstag und Sonntag will der zweifache European-Games-Champion Franziska erstmals den Eberhard-Schöler-Wanderpokal mit nach Hause nehmen. „Der Gewinn des Titels würde mir sehr viel bedeuten. Es ist eine Herzensangelegenheit, die ‚Deutschen‘ zu spielen. Deshalb spiele ich dort auch sehr, sehr gerne, auch wenn der Terminkalender natürlich ziemlich eng getaktet ist“, sagt er.

Sein schärfster Konkurrent, Deutschlands Nummer eins Dimitrij Ovtcharov, ist angeschlagen. „Ich kämpfe immer noch mit den Nachwirkungen meiner Grippe, die mich beim Europe Top 16 außer Gefecht gesetzt hat. Bis einschließlich heute nehme ich gegen eine neu aufgetretene bakterielle Infektion noch ein Antibiotikum“, erklärt er. „Morgen mache ich dann einen Trainingsversuch. Ich versuche alles, um in Chemnitz dabei zu sein, fühle mich aber immer noch ziemlich schlapp.“

Update: Dimtrij Ovtcharov hat seinen Start am frühen Freitagnachmittag abgesagt.

Trainings- und Wettkampfpause bei erkranktem Ovtcharov

Nach dem viralen Infekt zu Monatsbeginn hatte der World-Cup-Sieger von 2017 offenbar nicht lang genug pausiert, absolvierte Mitte Februar für seinen russischen Klub Orenburg das Viertelfinale in der Champions League und quälte sich im Anschluss bei den Hungarian Open immerhin bis ins Halbfinale. Danach ging dann gar nichts mehr. Bundestrainer Jörg Roßkopf verordnete ihm eine Trainings- und Wettkampfpause.

Selbst ohne Ovtcharov wäre der Weg zum DM-Titel für Patrick Franziska kein leichter. Seine übrigen Nationalteamkollegen sind ebenfalls ambitioniert, Portugal-Open-Sieger und Shootingstar Dang Qiu (Grünwettersbach) etwa, dessen Doppelpartner Benedikt Duda (Bergneustadt), der schon bei den German und Spanish Open seine gute Form unter Beweis gestellt hatte, der zweifache Deutsche Meister im Doppel Ricardo Walther (Düsseldorf) und 2018-Einzel-Finalist Kilian Ort aus Bad Königshofen, die an den Positionen fünf und sechs gesetzt sind. Oder Ex-Nationalspieler Steffen Mengel (Mühlhausen), der Deutsche Meister von 2013.

Anders als im Vorjahr mit einer Dreifachbelastung aus Einzel, Doppel und Mixed und drei Finalteilnahmen wird Patrick Franziska diesmal nur in einer Konkurrenz an den Start gehen. „Ich war letztes Jahr einfach zu platt im Einzel-Endspiel. Das ist auch der Grund, warum ich dieses Jahr nur Einzel spiele“, so der 27-Jährige. „Im letzten Jahre war es mir mit allen drei Wettbewerben zu viel. Es waren am Ende 13 Spiele in zwei Tagen.“

Titelverteidigerin Mittelham will DM-Wanderpokal wieder mit nach Hause nehmen

Die Titelverteidigerin bei den Damen, Berlins Nina Mittelham, will den Agnes-Simon-Wanderpokal, den sie selbst zum Turnier mitbringen wird, für ein weiteres Jahr mit nach Hause nehmen. „Als Topgesetzte möchte ich natürlich meinen Titel verteidigen. Ich denke schon, dass das im Rahmen des Möglichen ist. Aber dafür muss ich gut spielen, gut drauf sein“, sagt sie. „Es sind immer Gegnerinnen dabei, gegen die ich verlieren kann.“

Kolbermoors Kristin Lang hat den Einzel-Titel bereits dreimal gewinnen können. Sabine Winter (Schwabhausen) stand dreimal im Endspiel. Die an fünf bzw. sechs gesetzten Jung-Nationalspielerinnen Chantal Mantz und Yuan Wan vom Bundesligisten Bingen/Münster-Sarmsheim streben nach ihrem Doppelsieg von 2016 nach Edelmetall im Einzel. Bundesbachs Ex-Nationalspielerinnen Tanja Krämer und Jessica Göbel sind immer für eine Überraschung gut.

Topgesetzte Duos: Mittelham/Winter, Duda/Qiu und Ort/Wan

Im Doppel tritt Nina Mittelham, die im Vorjahr an der Seite von Mädchen-Team-Europameisterin Franziska Schreiner (Hofstetten) das Turnier gewonnen hatte und zusammen mit Kristin Lang 2018 Europameisterin geworden war, diesmal zusammen mit Sabine Winter an und ist mit ihr an eins gesetzt vor den Kombinationen Kristin Lang/Nadine Bollmeier (Bad Driburg) und Mantz/Wan. Bei den Herren sind die Grand-Finals-Teilnehmer Duda/Qiu die Topfavoriten und Gewinner von 2018 und 2019. An Position zwei gesetzt ist das Duo Alexander Flemming/Erik Bottroff (Hilpoltstein/Dortmund).

Im gemischten Doppel wird es definitiv ein ganz neues Sieger-Duo geben. Erste Anwärter auf die Nachfolge von Patrick Franziska/Petrissa Solja im Vorjahr sind Kilian Ort/Yuan Wan und Erik Bottroff/Nadine Bollmeier, die oben auf der Setzliste stehen.

Neues Format an nur zwei Turniertagen

Austragungsort der 88. Nationalen Deutschen Meisterschaften ist zum dritten Mal - nach 2007 und 2015 - das sächsische Chemnitz. In der Richard-Hartmann-Halle erleben die Zuschauer eine Premiere: Zum ersten Mal spielen die Cracks nach einer Reduzierung des Teilnehmerfeldes auf je 32 Damen und Herren im Einzel (zuvor 48) sowie jeweils 16 Doppel und gemischte Doppel (statt 24) an nur zwei Tagen die nationalen Titelträger in den fünf Konkurrenzen aus. Die Einzelwettbewerbe werden auf vier Gewinnsätze ausgetragen, die Doppel auf drei.

Präsident Michael Geiger freut sich auf das neue Format: "Es wird ein kompaktes Turnier mit vielen Highlights. Ab Runde eins gibt es in den Einzeln, Doppeln und gemischten Doppeln spannende Spiele zu sehen. Das werden die Zuschauer zu schätzen wissen."

Tickets sind für beide Tage noch zu haben

Apropos Zuschauer: Tickets können die Fans über die offizielle Homepage, www.tt-ndm2020.de, kaufen. Eintrittskarten vor dem Turnier sind online, ab dem Turnierbeginn dann zusätzlich an der Tageskasse erhältlich. Die Tageskarte ist ab 21 Euro zu haben. Die Dauerkarte mit sitzplatzgenauer Buchung für beide Turniertage gibt es ab 41 Euro.

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