Berlin. Fan Zhendong hat die German Open 2013 gewonnen. Der erst 16-jährige Jugend-Weltmeister besiegte im Endspiel vor 5000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle Titelverteidiger Dimitrij Ovtcharov klar mit 4:1. Für Fan ist es der zweite World-Tour-Titel in Folge. Vergangene Woche hatte der Jugendliche schon die Polish Open gewonnen. Mit 16 Jahren ist er der jüngste Sieger auf der World-Tour im Herren-Einzel aller Zeiten. "Fan kannte ich vor einem Jahr noch gar nicht und jetzt kann er schon bald Herren-Weltmeister werden", sagte Dimitrij Ovtcharov.
Den ersten Satz verlor der Deutsche in der Verlängerung und stand direkt mit dem Rückenzur Wand. Im vierte Durchgang musste Ovtcharo ein 1:11 hinnehmen. "Das 1:11 im vierten Satz habe ich schnell abgehakt und war nicht entscheidend für den Spielausgang. Hauptproblem war der erste Satz, in dem ich lange in Führung gewesen bin und nicht gewinnen konnte. Dabei ist eine Führung gegen die Chinesen sehr wichtig", resümierte Dimitrij Ovtcharov.
Der 25-jährige Europameister spielte wahrlich nicht schlecht, doch der chinesische Jugend-Weltmeister hatte meist eine bessere Antwort parat. "Fan hat enorm schnell gespielt. Dadurch konnte ich nur selten die Initiative übernehmen. Phasenweise hat mir die Aggressivität gefehlt. Trotzdem war es aus meiner Sicht ein gutes Spiel von mir. Ich bin auch mit dem Turnier insgesamt sehr zufrieden. Immerhin hatte ich eine sehr harte Auslsosung und so viele hochkarätige Gegner wie vermutlich noch nie. Zweimal stand ich sehr knapp vor einer Niederlage und habe mich rausgerissen", betonte Ovtcharov, der im Juli in der chinesischen Super League knapp gegen Fan verloren hatte. "Fan kannte ich vor einem Jahr noch gar nicht und jetzt kann er schon bald Herren-Weltmeister werden", sagte der Deutsche.
Seinen Mut im Hinblick auf die Duelle mit China hat der zweifache Olympiamedaillengewinner von London 2012 nicht verloren. "Ich glaube, dass ich nach den Chinesen der beste europäische Spieler bin. Ich glaube auch daran, dass wir irgendwann die Chinesen schlagen, sonst müsste ich aufhören", sagte Ovtcharov.
"Das deutsche Team ist immer noch die größte Gefahr für China"
"Die German Open waren sehr wichtig für mich, weil ich international noch nicht so oft gespielt habe. Im Laufe des Turniers konnte ich meine Leistung steigern. Die Möglichkeit, auch gegen Europas Topleute zu spielen, war eine gute Erfahrung für mich. Ohne meinen Coach hätte ich den Sieg aber nicht geschafft", sagte der German-Open-Sieger Fan Zhendong, der vor der deutschen Mannschaft weiter Respekt hat. "Das deutsche Team ist immer noch die größte Gefahr für China. Deutschland hat zwei Topspieler mit Timo und Dima und wird in Zukunft der größte Konkurrent für uns sein", betonte Fan.
Ai Fukuhara im Einzel-Endspiel ohne Chance
Den Einzel-Titel bei den Damen hat Wen Jia (China, WR: 37) durch ein klares 4:0 über Ai Fukuhara (Japan, WR: 14) gewonnen. Wen behauptete sich im Endspiel deutlich mit 4:0 und kam nicht mal in die Nähe eines Satzverlustes. Vorher hatten sich die beiden Finalistinnen bereits im Doppel-Endspiel gegenübergestanden - ebenfalls mit dem besseren Ende für die Chinesin.
Herren-Einzel
Halbfinale
Timo Boll - Dimitrij Ovtcharov 2:4 (-11,7,-4,9,5,9)
Fan Zhendong CHN - Vladimir Samsonov BLR 4:2 (-3,2,-4,8,9,8)
Finale
Ovtcharov - Fan Zhendong CHN 1:4 (-11,-7,6,-1,-9)
Damen-Einzel
Halbfinale
Han Ying - Ai Fukuhara JPN 3:4 (11,5,-10,-8,-6,8,-4)
Lee Ho Ching HKG - Wen Jia CHN 2:4 (-10,7,-10,9,-7,-5)
Finale
Ai Fukuhara JPN - Wen Jia CHN 0:4 (-5,-6,-7,-6)