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Unbändiger Jubel: Timo Boll gewinnt 2005 seinen zweiten World-Cup-Titel (Foto: MS)

Deutschlandpremiere: Zwei DTTB-Herren beim Prestige-Turnier

SH 27.10.2010

Magdeburg. In China ist man nur dann ein echter Champion, wenn man die „großen Drei“ gewonnen hat: Für einen Eintrag in die dortigen Geschichtsbücher muss man Olympiasieger, Weltmeister und World-Cup-Sieger sein. Dieses Kunststück haben bisher nur drei Herren vollbracht: die Chinesen Liu Guoliang und Kong Linghui sowie Schwedens Jan-Ove Waldner. In einem Atemzug mit Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften genannt zu werden – das unterstreicht den Stellenwert des LIEBHERR Men’s World Cup.

Allein beim World Cup konnte sich Timo Boll bislang zweimal in die Siegerliste eintragen, 2002 und 2005. Auch für Europas Nummer eins zählt der World Cup zu den wichtigsten Veranstaltungen des Jahres: „Das Turnier hat für mich einen sehr hohen Stellenwert. Es ist nach der EM in Ostrava der Höhepunkt des Jahres“, sagt der 13-fache Europameister. „Ab der ersten Runde geht es beim World Cup gegen Weltklasseleute. Eine schwache Phase kann man sich da nicht erlauben.“

Boll: „Ab dem Viertelfinale ist alles möglich“

Dass die Deutschlandpremiere des seit 1980 ausgetragenen Weltklasseturniers in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt stattfindet, freut den Weltranglistenzweiten. „Ich bin gerne in Magdeburg. Die Leute hier sorgen immer für eine tolle Stimmung in der Halle. Leider habe ich ihnen das bisher noch nicht mit einem Titel danken können. Das versuche ich diesmal, aber es wird sehr schwer. Topfavoriten sind für mich die beiden Chinesen.“ Das sind die Mannschaftsweltmeister von Moskau, Wang Hao und Zhang Jike. Bolls Ziel: „Zunächst muss ich in der Gruppe Erster oder Zweiter werden. Wenn ich dann im Viertelfinale stehe, ist alles möglich“, weiß er.

Die Fans können in der Bördelandhalle aber nicht nur Timo Boll zujubeln. Neben ihm ist auch Dimitrij Ovtcharov durch seine Platzierung in der September-Weltrangliste für das prestigeträchtige Turnier qualifiziert.

Dreifacher Titelträger: Vladimir Samsonov

Neben dem Titelverteidiger und dem amtierenden Weltmeister wurden die Meister aus sechs Kontinenten zum LIEBHERR Men's World Cup eingeladen sowie die Besten der September-Weltrangliste plus zwei Spieler, die der Weltverband ITTF mit einer Wildcard ausgestattet hat. Pro Nation durften sich maximal zwei Akteure qualifizieren, sonst hätte mit Christian Süß nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Ex-Europameister Michael Maze aus Dänemark ein dritter Deutscher direkt den Sprung unter die Top 16 geschafft.

Erfolgreichster World-Cup-Teilnehmer ist der Chinese Ma Lin mit vier Titeln. Wegen der Quotenregelung ist der zweifache Olympiasieger von Peking allerdings in Magdeburg nicht am Start. Dafür gibt es hier den Mann zu sehen, der mit drei Turniersiegen an zweiter Stelle der Bestenliste steht: Vladimir Samsonov aus Weißrussland. Er ist zudem der Titelverteidiger.

Weltmeister Wang Hao hat bisher wie Timo Boll zwei World-Cup-Titel gewonnen. Ma Long, der Weltranglistenerste aus China, musste seinen Start wegen einer Knieverletzung absagen. Dadurch kommt sein Landsmann, die Nummer drei der Welt, Zhang Jike, zu seinem World-Cup-Debüt.

Die Teilnehmer im Überblick

Vladimir Samsonov, Weißrussland, Titelverteidiger

Wang Hao, China, Weltmeister 2009

Zhang Jike, China, 2. Platz Asienmeisterschaften 2009

Liu Song, Argentinien, Südamerikameister 2010

Pradeeban Peter-Paul, Kanada, Nordamerikameister 2010

Suraju Saka, Kongo, Afrikameister 2008

Kyle Davis, Australien, 3. Platz Ozenanienmeisterschaften 2010

Timo Boll, Verein: Borussia Düsseldorf, Weltranglisten-2.

Joo Se Hyuk, Südkorea, Weltranglisten-9.

Jun Mizutani, Japan, Weltranglisten-10.

Dimitrij Ovtcharov, Fakel Gazproma Orenburg/Russland, Weltranglisten-12.

Oh Sang Eun, Südkorea, Weltranglisten-14.

Chuang Chih-Yuan, Taiwan, Weltranglisten-16.

Gao Ning, Singapur, Weltranglisten-17.

Tang Peng, Hongkong, Weltranglisten-19.

Li Ching, Hongkong, Weltranglisten-23.

Werner Schlager, Österreich, ITTF-Wildcard (Weltranglisten-20.)

Kalinikos Kreanga, Griechenland, ITTF-Wildcard (Weltranglisten-26.)

Alexey Smirnov, Russland, Weltranglisten-31.

Ersatz

Christian Süß, Düsseldorf, Weltranglisten-18. (nur bei Ausfall eines Deutschen)

Chen Weixing, Österreich, Weltranglisten-29.

 

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