Nantes. Was tun, wenn auf dem Rückflug-Ticket nach der EM in Nantes "Montag, 7.15 Uhr" steht? Richtig, am besten gar nicht erst schlafen gehen! So hielten es dann auch einige aus dem Europameister-Team der deutschen Herren nach ihrem 3:0-Finalerfolg gegen Portugal am Sonntagabend.
Und wie bekommt man die Nacht herum, Dimitrij Ovtcharov? "Schönes Essen, Kirmes und ein paar Drinks", gibt der Bezwinger der portugiesischen Nummer eins, Marcos Freitas, im Auftakteinzel Auskunft und fügt fürs Protokoll hinzu: "Die jüngere Generation war länger unterwegs." Ebenfalls fürs Protokoll: Ovtcharov ist genau vor einer Woche 31 Jahre alt geworden. Dabei war er mit der Rückflugzeit noch gut dran. Die Düsseldorfer Fraktion, zu der er gehörte, hob erst um 10.25 Uhr ab. Die "Frankurfter" wie Patrick Franziska traf es drei Stunden früher und dann noch mit Zwischenlandung in Brüssel.
Filus hat den härtesten Punch
Nach dem gemeinsamen Abendessen à la carte im französischen Mannschaftshotel (internationale Küche) ging der harte Kern auf die nahegelegene Kirmes. Kettenkarussell, Bungee-Kugel, Break-Dancer - Europas Meister probierten an diesem Abend vieles aus. Und fanden so manches heraus, etwa dass Ruwen Filus an der Boxbirne den härtesten Punch hat.
Mit Frida Karlsson und Jenny Ovtcharov waren nicht nur einige Spielerfreundinnen bzw. -frauen mit von der Partie, sondern es gesellten sich auch EM-Dekorierte anderer Nationen hinzu wie die schwedischen Herren und Ungarns Damen, die jeweils Bronze gewonnen hatten.
Pub und Club
Nach einem Zwischenstopp in einem Irish Pub stand einigen der Sinn nach Musik, auch wenn Deutschlands Herren eher selten auf der Tanzfläche zu finden sind. Es ging in "Le VIP Club". "Die unverzichtbare Discothek in der Innenstadt von Nantes ist jeden Abend von Mitternacht bis zum Morgengrauen für unvergessliche Abende geöffnet", heißt es in der Eigenbeschreibung des Clubs. Die Ansprüche sind am frühen Morgen nach einer ereignisreichen Nacht nicht mehr gewaltig, Hauptsache das Gute liegt nah.
Apropos nah: Viel Zeit zum Genießen bleibt den Tischtennis-Cracks traditionellerweise ohnehin nicht. Mitte bzw. Ende der Woche stehen Champions League und Bundesliga auf dem Programm. Auch in der World Tour geht der Blick voraus. Auf die Swedish Open Anfang Oktober folgen die German Open vom 8. bis 13. Oktober in Bremen. Dort können sich die EM-Helden von den heimischen Fans noch einmal feiern lassen.
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