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Strahlende Sieger: Benedikt Duda und Dang Qiu (Foto: WTT)
Am Donnerstag um 10 Uhr kämpft Han Ying gegen Kato um den Einzug ins Einzel-Finale

Doha Star Contender: Erster internationaler Triumph für das Weltklasse-Duo Benedikt Duda/Dang Qiu

MS 30.03.2022

Doha/Frankfurt. Das deutsche Weltklasse-Doppel Benedikt Duda und Dang Qiu hat beim WTT Star Contender in Doha (Katar) seinen ersten internationalen Titel gewonnen. Das Duo aus Bergneustadt und Düsseldorf besiegte in einem ebenso hochklassigen wie spannenden Finale den taiwanesischen Olympiavierten Lin Jun-Yu und dessen Landsmann Liao Cheng-Ting mit 11:7, 6:11, 11:6, 3:11 und 11:4. Das Turnier ist mit dem Goldmedaillengewinn für Deutschland aber noch nicht beendet. Am morgigen Schlusstag kämpft die Düsseldorfer Defensivstrategin Han Ying um 10 Uhr im Halbfinale gegen die Japanerin Miyu Kato um den Einzug in das wenige Stunden später (14.40 Uhr) stattfindende Einzel-Finale. Der Titel im Damen-Doppel ging heute Nachmittag an die Japanerinnen Miyuu Kihara/Miyu Nagasaki.

Längst überfälliger internationaler Titel
Den hochverdienten, längst überfalligen ersten Triumph bei einem internationalen Turnier sicherten sich die Fünftplatzierten der aktuellen Doppel-Weltrangliste beim Doha Star Contender mit einem Finalsieg über den Olympiavierten und Weltranglistensechsten Lin Jun-Yu und seinen Partner Liao Cheng-Ting. Bei dem trotz klarer Satzergebnisse hart umkämpften 3:2-Erfolg gelang es den Deutschen in den Durchgängen eins und drei immer wieder, sogar die unwiederstehlich dominante Rückhand von Superstar Lin Jun-Yu auszuschalten. Und Duda/Qiu zeigten ihre ganze Klasse, als es darauf ankam: Im Entscheidungssatz wandelten sie klug und mit kühlem Kopf einen 0:2-Rückstand in eine 8:3-Führung um, obwohl sie nach dem Seitenwechsel ab fünf in der Stellung agierten, in der sie zuvor zweimal deutlich den Satzausgleich hatten hinnehmen müssen.

Dudas Lob an Qiu: "Der Junge hat drei Wochen lang einfach nur abgeliefert"
"Das war eine überaus starke Leistung. Die Jungs waren zwar etwas müde von den ganzen Turnieren zuletzt, haben aber fantastisch gekämpft und herausragend gespielt", freute sich DTTB-Bundesstützpunkttrainer Zhu Xiaoyong nach dem Finale. Schon vor dem Finale hatte das Duo, das auch beim Singapore Smash und beim WTT-Contender jeweils das Halbfinale erreicht hatte, überragt: Zu den in Doha deutlich besiegten Hochkarätern zählten bis zum Endspiel unter anderem Hongkongs Weltklasse-Duo Wong Chun Ting/Ho Kwan Kit und die WM-Zweiten von 2019, Ovidiu Ionescu/Alvaro Robles (Rumänien/Spanien). Benedikt Duda strahlte nach dem Sieg: "Unser erster Titelgewinn  ist noch einmal ein wirklich toller Abschluss der Turnierreise nach Singapur und Doha. Wir haben im Finale, aber auch das ganze Turnier über sehr gut gespielt! Das war ein Super-Abschluss unserer Reise, auch noch einmal ganz persönlich mich, da ich nicht in allen Einzeln ganz die Leistung gebracht habe, wie ich mir das vorgestellt hatte." Ein Sonderlob teilte Duda für seinen Freund und Doppelpartner Dang Qiu aus: "Dang hat drei Wochen lang einfach nur super gespielt, hat im Einzel und Doppel performt wie noch nie. Das muss man einfach herausstellen: Der Junge hat hier drei Wochen lang einfach nur abgeliefert. Unglaublich, dass er nach den ganzen Strapazen heute im fünften Satz des Endspiels noch einmal einen Gang hochschalten konnte."

Dang Qiu: "Einfach super, diese Turnierserie mit unserem ersten Titel abzuschließen"
"Es ist einfach super, diese Turnierserie nach den ganzen Wochen mit unserem ersten internationalen Titel im Doppel abzuschließend, dazu noch mit einem relativ hochkarätigen. Darüber freuen wir uns sehr. Ein dickes Lob auch an die Coaches und das Team hinter dem Team. Ohne diese tolle Unterstützung wären die guten Leistungen und auch der Titelgewinn gar nicht nicht möglich gewesen", sagte Dang ein sichtlich zufriedener, aber auch erschöpfter Dang Qiu nach dem Triumph. Der gebürtige Nürtinger, der innerhalb von vier Wochen die WTT-Turniere in Singapur und zweimal Doha in allen möglichen Wettbewerben bestritt, hatte für das Finale noch einmal seine letzten Körner mobilisiert: "Ich war gestern nach meiner knappen Niederlage gegen Calderano im Einzel sehr müde. Die drei Spiele gestern in kurzer Zeit waren hart, das habe ich leider auch im anschließenden Mixed mit Nina gespürt. Heute habe ich noch einmal einmal im Halbfinale und Finale alles reingelegt, was möglich war, den Titel wollten wir unbedingt gewinnen." Das Penholder-Ass, das sich im Einzel mit dem Viertelfinaleinzug beim Singapore Smash von Position 41 auf 32 im ITTF-Ranking vorarbeitete und nach dem Finaleinzug beim anschließenden Doha Contender sogar als Nummer 25 der Welt geführt wird, freut sich nun auf die Rückkehr in die Heimat und etwas Ruhe. "Ich habe unzählig viele Spiele in den letzten Wochen gemacht und bin jetzt seit rund vier Wochen unterwegs - ich spüre jetzt auch die Müdigkeit und freue mich auf ein paar Tage Erholung."

Doppel Duda/Qiu spielt seit 2018 auf absolutem Weltklasseniveau
Seit dem Jahr 2018 stellen Benedikt Duda und Dang Qiu mit erstaunlicher Konstanz ihre Zugehörigkeit zur absoluten Weltspitze unter Beweis. An herausragenden Leistungen hat es in dem Zeitraum nicht gefehlt. Viermal hintereinander gewannen die beiden Freunde die Deutschen Meisterschaften im Herren-Doppel und stellten mit diesem Kunststück an Konstanz sogar den nationalen Rekord ihrer berühmten Vorgänger ein, der Weltmeister von 1989, Jörg Roßkopf/Steffen Fetzner. Auch auf der internationalen Bühne spielten sich der mit seiner Übersicht und seinen ungemein sicheren Platzierungen beeindruckende Dang Qiu und das in seinem Vorwärtsdrang kaum zu stoppende Energiebündel Benedikt Duda in das Rampenlicht, vor allem im Jahr 2019 mit ihren zweiten Plätzen bei den hochkarätig besetzten Japan und German Open. Nach pandemiebedingter Unterbrechung unterstrich das Duo bei den Weltmeisterschaften im November 2021 auf Anhieb eindrucksvoll, auf welch hohem Weltklasseniveau es sich stabilisiert hat. Allein, im Viertelfinale fehlten gegen Chinas Stars Lin Gaoyuan/Liang Jingkun zwei Punktgewinne zum unsterblich machenden Eintrag in die Liste der WM-Medaillengewinner.

Han Ying am Donnerstag vor schwerem Einzel-Halbfinale
Nahezu mühelos war am Vormittag Europe-Top-16-Siegerin Han Ying in das Halbfinale eingezogen. Die in Düsseldorf lebende und für Polens Meister Tarnobrezg spielende Defensivkünstlerin besiegte Südkoreas Favoritenschreck Joo Cheonhui mit 11:4, 11:2 und 11:4. Für die Nummer 17 der Welt wird es allerdings im Halbfinale wesentlich schwieriger. Gegnerin im Kampf um den Einzug in das Einzel-Finale ist dann mit Miyu Kato (Japan) eine Gegnerin, gegen die Han Ying zuletzt stets Niederlagen kassierte: "Die letzten drei Spiele gegen sie habe ich verloren, sie spielt leider wirklich sehr gut gegen mich. Aber ich werde versuchen, mir etwas einfallenzulassen." Das Halbfinale im Einzel wird ebenso wie das Endspiel bei den WTT-Turnieren über vier Gewinnsätze ausgetragen wird. Die zweite Finalistin wird im Match zwischen der erst 17 Jahre alten Japanerin Miyuu Kihara und der Taiwanesin Chen Szu-Yu ermittelt. Alle anderen Runden laufen nur über drei Gewinnsätze.

Der Kroate Gacina überrascht bei den Herren
Im Halbfinale der Herren steht überraschend Andrej Gacina, die Nummer 48 der Welt. Kroatiens aus der Qualifikation kommender Routinier düpierte bislang beim Star Contender mit dem Kasachen Kirll Gerassimenko, dem WM-Zweiten Truls Möregardh (Schweden), Hongkongs Spitzenmann Wong Chun Ting und nun im Viertelfinale mit dem Chinesen Xue Fei gleich eine ganze Reihe an höher eingeschätzten Konkurenten. Gegner des 35-Jährigen wird der Schwede Kristian Karlsson sein. Im zweiten Vorschlussrundenspiel stehen sich Nigerias Weltranglisten-14. Quadri Aruna und der Südkoreaner Lim Jonghoon gegenüber.

Wichtige Links zum Turnier
Ergebnisse und Liveticker Star Contender (WTT-Seite)
Livestream Tisch 1, kostenpflichtig, ab 27. März (XYZ-Sports)
Livestream Tische 2, 3 und 4 (WTT Youtube, ab 25. März)

Die Spiele am Mittwoch, 30. März
Herren-Doppel, Finale
Benedikt Duda/Dang Qiu - Lin Jun-Yu/Liao Cheng-Ting TPE 3:2 (7,-6,6,-3,4)
Halbfinale
Benedikt Duda/Dang Qiu - Ovidiu Ionescu/Alvaro Robles ROU/ESP 3:1 (7,-9,9,11)
Damen-Einzel, Viertelfinale
Han Ying - Joo Cheonhui KOR 3:0 (4,2,4)
Damen-Doppel, Finale
Miyuu Kihara/Miyu Nagasaki JPN - Cheng I-Ching/Li Yu-Jhun TPE 3:0 (11, 5, 6)


Die Spiele am Donnerstag, 31. März
Damen-Einzel, Finale
14.40 Uhr
Halbfinale
10.00 Uhr: Han Ying - Miyu Kato JPN
10.45 Uhr: Chen Szu-Yu TPE - Miyuu Kihara JPN
Herren-Einzel, Finale
15.20 Uhr
Halbfinale
Kristian Karlsson - Andrej Gacina CRO
Quadri Aruna NIG - Lim Jonghoon KOR
Gemischtes Doppel, Finale
14 Uhr: Lin Jun-Yu/Cheng I-Ching TPE - Emmanuel Lebesson/Yuan Jia Nan FRA

Das DTTB-Aufgebot beim Star Contender Doha (25. bis 31. März)
Herren:
Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Kilian Ort (TSV Bad Königshofen), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell)
Damen: Han Ying (Tarnobrzeg, Polen) Petrissa Solja (TSV Langstadt), Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Shan Xiaona (ttc berlin eastside) Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Yuan Wan (SV DJK Kolbermoor), Franziska Schreiner (TSV Langstadt)
Betreuung: Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Lars Hielscher (Cheftrainer Düsseldorf), Zhu Xiaoyong (Bundesstützpunkttrainer)
Physiotherapeut: Peter Heckert (Olympiastützpunkt Hessen)

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