Stockholm. Mit einer starken Leistung ist Dimitrij Ovtcharov in das Viertelfinale der mit 170.000 Dollar dotierten Swedish Open gestürmt. Der Weltranglistenzwölfte ließ dem Hongkong-Chinesen Wong Chung Ting nicht den Hauch einer Chance und spielt nun am Samstag um 16 Uhr gegen Lin Gaoyuan um eine Medaille. Der WM-Dritte aus China verhinderte mit einem 4:1 über Patrick Franziska das erhoffte deutsche Duell.
Ovtcharov hat noch eine Rechnung mit Lin offen
Ovtcharov hielt die Nummer 16 der Welt mit 11:3, 11:8, 12:10 und 11:4 auf Distanz und knüpfte nahtlose an die starke Endphase des gestrigen, schweren Erstrundenmatches gegen den Japaner Yukiya Uda an. Deutschlands World-Cup-Gewinner von 2017 war sehr zufrieden mit seiner Vorstellung: "Heute hat alles in meinem Spiel funktioniert, dadurch hat er hat recht schnell das Vertrauen verloren. Im dritten Satz wurde es noch einmal eng. Deshalb war ich froh, dass ich diesen gewinnen und meine Führung ausbauen konnte. Ich denke, mein Sieg ist verdient. Es gibt mir Selbstvertrauen, dass es im Training gut läuft und sich dies auch in den Wettkämpfen auszahlt."
Nächster Gegner des zweimaligen Europameisters ist nun am Samstag um 16 Uhr der Weltranglistenvierte Lin Gaoyuan. Ovtcharov hat mit dem WM-Dritten noch eine Rechnung offen und freut sich auf das Revanche-Duell für die ""bislang bitterste Niederlage meiner Karriere". Ovtcharov erklärt: "Das letzte Match vor wenigen Monaten bei den China Open habe ich nach einer 3:1-Satzführung und insgesamt neun Matchbällen noch verloren. Er ist ein bärenstarker Spieler, aber ich habe zuvor auch schon gegen ihn gewonnen und glaube an den Sieg. Ich hoffe, dass ich es morgen den einen Punkt besser machen als in China, auch wenn es eine schwere Aufgabe wird."
Chinesische Demonstration der Macht in Stockholm
Der Linkshänder machte heute Nachmittag die Hoffnungen Patrick Franziskas auf einen weiteren Sieg über einen der Topchinesen zunichte. In den beiden ersten Durchgängen war der Weltranglisten-15. aus Saarbrücken, der gestern mit einer beeindruckenden Leistung den WM-Finalisten von 2015, Fang Bo, aus dem Turnier geworfen hatte, chancenlos und gewann nur vier beziehungsweise fünf Punkte. Erst im dritten (8:11) und vierten Durchgang (12:10) bot Franziska ein Duell auf Augenhöhe, ging im fünften anschließend direkt mit 3:0 in Führung. Franziska verriet: "Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch einmal kurzzeitig etwas Hoffnung geschöpft. Aber ich muss anerkennen: Er war heute einfach zu stark für mich. Er hat unglaublich viel Druck mit seiner Rückhand gemacht und verdient gewonnen." Franziska will aus der Niederlage Nutzen ziehen: "Das war ein sehr wichtiges Match für mich, denn ich hatte noch nie gegen ihn gespielt. Ich werde mir nun meine Gedanken, wie ich gegen ihn zu spielen habe, und dann wird es hoffentlich schon beim nächsten Mal besser."
China demonstriert bei den Swedish Open bislang eindrucksvoll seine (Über-)Macht. In Stockholm haben im Herren-Einzel außer Ovtcharov und dem Franzosen Simon Gauzy sechs Asse aus dem Reich der Mitte die Runde der besten Acht erreicht. Bei den Damen wäre es eine Überraschung, würden nach den derzeit noch laufenden Viertelfinalbegegnungenn nicht sogar sieben Chinesinnen im Viertelfinale stehen. Platz acht spielen die Japanerinnen Mima Ito und Miu Hirano aus.
Die Ergebnisse der Deutschen am Freitag
Herren-Einzel
Achtelfinale
Dimitrij Ovtcharov - Wong Chun Ting HKG 4:0 (3,8,10,4)
Patrick Franziska - Lin Gaoyuan CHN 1:4 (-4,-5,-8,10,-5)
Die Spiele der Deutschen am Samstag
Herren-Einzel
Viertelfinale
Dimitrij Ovtcharov - Lin Gaoyuan CHN 16 Uhr
Ansetzungen und Ergebnisse auf der Turnierseite des Weltverbands ITTF
Das DTTB-Aufgebot bei den Swedish Open
Damen
Nina Mittelham (ttc berlin eastside)
Herren
Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Cedric Meissner (FSV Mainz 05), Dimitrij Ovtcharov (Fakel Gazprom Orenburg, Russland)