Maskat. Als letzte Vertreterin des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) ist Nina Mittelham im Viertelfinale des mit 75.000 Dollar dotierten WTT Contender in Maskat (Oman) ausgeschieden. Die Berlinerin unterlag der Chinesin Chen Xingtong. Das nächste WTT-Turnier mit Beteiligung von deutschen Damen und Herren wird vom 13. bis 18. September in Almaty (Kasachstan) ausgetragen.
In ihrem ersten Duell mit der Nummer 20 der Welt blieb die an Position drei gesetzte Mittelham heute ohne Chance. 5:11, 6:11 und 3:11 lautete das Resultat aus Sicht der Weltranglisten-13., die erstmals nach ihrer verletzungsbedingten Aufgabe gegen die Österreicherin Sofia Polcanova im Finale der Europameisterschaften in München wieder einen Wettkampf bestritt. Wichtiger als der Einzug in das Halbfinale war für Nina Mittelham deshalb nach überstandener Sehenentzündung die Rückmeldung ihres Körpers: "Der Arm hat im Wettkampf gehalten, das ist das wichtigste Ergebnis meiner Reise. Ich konnte alle Spiele problemlos absolvieren. Es ist eben noch einfach einmal ein Unterschied, ob man beim Stress eines Turniers oder im Training belastet."
In den beiden ersten Runden hatte die Deutsche, die vor ihrer Abreise nach Maskat erst wenige Trainingseinheiten am Tisch absolviert hatte, auch ohne Topform die indische Materialspielerin Ayhika Mukherjee sowie die Südkoreanerin Lee Zion ohne größere Probleme sicher in Schach gehalten. Gegen die gleichaltrige Chen Xingtong allerdings hätte die 25 Jahre alte Mittelham schon ihre Bestform benötigt, um der Chinesin auf Augenhöhe zu begegnen: "Heute habe ich nicht gut gespielt, ich habe mir zuviel Stress gemacht und wollte viele Bälle zu schnell spielen, anstatt auch einmal einfach nur Spin zu spielen. Insgesamt bin ich aber ganz zufrieden mit dem Turnier. Nach den nur sehr wenigen Trainingsheiten konnte ich auch noch keine Topform erwarten. Jetzt wird nach meiner Rückkehr nach Deutschland wieder hart und ordentlich trainiert, und dann kommt die Form auch wieder. Schon bald bestimmt!"
Die starke Chen Xingtong, die am vergangenen in Panashgyurite (Bulgarien) den WTT Feeder gewann, ist allerdings auch alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. 2017 gelang ihr drei Jahre nach dem Gewinn der Einzel-Goldmedaille bei den Jugendweltmeisterschaften zwischenzeitlich der Sprung unter die Top 10 der Welt, bei internationalen Turnieren bezwang sie Stars Ding Ning und Chen Meng. 2021 unterlag sie in Houston bei ihrer ersten WM-Teilnahme erst im Viertelfinale der späteren Siegerin Wang Manyu.
Nina Mittelham war in Maskat heute die einzige im Wettbewerb verbliebene deutsche Spielerin. Der Weltranglisten-13. Patrick Franziska (Saarbrücken, beste 32) und Benedikt Duda (Bergneustadt, Achtelfinale) unterlagen hauchdünn dem Chinesen Liang Yanning. Ricardo Walther (Grünwettersbach) musste unter den besten 16 US-Star Kanak Jha zu einem knappen Sieg gratulieren, der zuvor auch Abwehrass Ruwen Filus (Fulda) bezwungen hatte. Qualifikant Fanbo Meng (Fulda) unterlag in Runde eins Schwedens Routinier Jon Persson erst nach großen Kampf.
Die Ergebnisse der Deutschen am Freitag
Damen-Einzel, Viertelfinale
Nina Mittelham - Chen Xingtong CHN 0:3 (-5,-6,-3)
Links zu den Ergebnissen und Auslosungen
WTT Contender Muscat
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Das DTTB-Aufgebot in Maskat
Herren-Einzel: Patrick Franziska, Ruwen Filus, Benedikt Duda, Ricardo Walther. Qualifikation: Fanbo Meng
Damen-Einzel: Nina Mittelham