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Trotz Niederlage weiter dem Vormarsch: Annett Kaufmann (Foto: WTT)
Um 17 Uhr spielt Benedikt Duda gegen Andrej Gacina, um 19 Uhr Ruwen Filus gegen Yuta Tanaka

WTT Contender Nova Gorica: Annett Kaufmann unterliegt Samara im Achtelfinale knapp

MS 04.11.2022

Nova Gorica. Die 16 Jahre alte Böblingerin Annett Kaufmann hat den Einzug in das Viertelfinale des mit 75.000 US-Dollar dotierten WTT Contender in Nova Gorica (31. Oktober bis 6. November) gegen Ex-Europameisterin Elizabeta Samara (Rumänien) um Haaresbreite verpasst, zieht aber zusammen mit Bundestrainerin Tamara Boros eine positive Turnierbilanz. In Slowenien bestreiten heute noch der Bergneustädter Benedikt Duda gegen Kroatiens Nummer eins Andrej Gacina (17 Uhr) und Fuldas Abwehrkünstler Ruwen Filus gegen den Japaner Yuta Tanaka (19 Uhr) ihre Achtelfinalbegegnungen.

Bundestrainerin Tamara Boros: "Annett ist auf einem sehr guten Weg"

Annett Kaufmann kann nach ihrer knappen Fünfsatzniederlage im Achtelfinale gegen die Europameisterin des Jahres 2015, die gestern die EM-Dritte Sabine Winter (Schwabhausen) ausgeschaltet hatte, erhobenen Hauptes die Rückreise nach Deutschland antreten. Nach starken Leistungen in der Qualifikation und dem Hauptrundensieg über die 70 Plätze vor ihr auf Position 35 in der Weltrangliste notierte Schwedin Christina Källberg bot die erst 16-jährige U19-Europameisterin heute im ersten Duell der Linkshänderinnen erneut eine überzeugende Leistung. Kaufmann drängte die 17 Jahre ältere Rumänin, die im Einzel, Doppel und mit der Mannschaft insgesamt acht EM-Goldmedaillen gewann und 2012 beim World Cup das Finale erreichte, an den Rand einer Niederlage und sammelte wichtige Erfahrung für künftige Aufgaben. Bundestrainerin Tamara Boros sieht Kaufmann auf einem sehr guten Weg: "Es war ein sehr gutes Turnier für Annett. Sie hat unter anderem mit der Rumänin Dragoman und der Schwedin Källberg zwei gute Gegnerinnen bezwungen. Auch gegen Samara hat sie ihr Potential gezeigt. Dass sie im ersten Duell mit Samara Probleme mit den gefährlichen Aufschlägen der Rumänin hat, ist ganz normal und hat mich nicht überrascht. Samara zählt zu den besten Aufschlägerinnen und jeder in Europa hat mit ihrem Service Probleme. Annett war heute etwas nervös und bei einigen Bällen nicht geduldig genug. Aber ich bin mir sicher, dass sie aus diesem Match viel lernen wird. Sie ist auf einem sehr guten Weg und zeigt, dass sie trotz ihrer Jugend in Europa schon gegen jeden gewinnen kann. Wenn sie weiter hart an sich arbeitet, hat sie sehr gute Perspektiven für die Zukunft."

Annett Kaufmann: "Ich weiß jetzt besser, worauf ich meine Schwerpunkte legen muss"

Dass Kaufmann, die 2021 die kontinentalen Einzeltitel der Altersklassen U15 und U21 abräumte und mit den Damen den Team-Europameister-Titel gewann, beim knappen 5:11, 11:9, 6:11, 13:11 und 7:11 am Ende gegen Samara diesmal noch nicht die Oberhand behielt, lag vor allem an den durchgängigen Problemen des Ausnahmetalents mit den variantenreichen Aufschlägen ihrer Gegnerin und einigen zu ungeduldig verpassten Chancen, beispielsweise beim Matchball der Rumänin. In einem sehenswerten Schlagabtausch drängte Kaufmann Samara zwar in die Defensive, die fein herausgespielte Chance mit hoch aufliegenden Ball setzte Kaufmann dann jedoch mit einem relativ leichten Vorhandfehler ins Aus. Summa summarum stand unter dem Strich jedoch eine mehr als nur respektable Leistung: Die Team-WM-Bronzemedaillengewinnerin zeigte in dem Match auf Augenhöhe auch heute ihr großes spielerisches Potential und bewies zudem Kampfgeist und Coolness, als sie in der Verlängerung des vierten Satzes einen Matchball Samaras abwehrte und kurz darauf ihren zweiten Satzball zum 2:2-Ausgleich nutzte. Kaufmann selbst war mit dem Turnier insgesamt zufrieden, beurteilte ihre Leistung gegen Samara aber eher kritisch: "Das Turnier war bis auf das letzte Spiel schon sehr gut. Die knappe Niederlage gegen Samara zwar schade, aber aus meiner Sicht war das Spiel nicht so super. Sie hat sehr gute Aufschläge und ihr Schnitt hat mir nicht so gelegen." Kaufmann sah sich heute weniger konzentriert als bei den vorherigen Auftritten: "Irgendwie war ich nicht so fokussiert wie in den anderen Spielen. Ich habe den Tisch nicht so klar gesehen, alles wirkte irgendwie voll, dazu kamen dann etwas Nervosität und viele Gedanken. Man macht dann schneller ein paar kleinere Fehler: Hier geht der Topspin nicht auf den Tisch, da bewegt man seine Beine nicht so gut, der Körper ist zu locker. Das passiert nicht, wenn man voll im Fokus ist." Warum das diesmal nicht so war, dafür hat die 16-jährige Schülerin zumindest eine Vermutung: "Ich habe mich auf jeden Fall etwas müde gefühlt. Das Turnier hat sich zusammen mit der Qualifikation doch lange hingezogen, man muss dauernd voll konzentriert sein. In jedem Fall werde ich daraus viel lernen: Ich weiß jetzt noch besser, worauf ich im Training meine Schwerpunkte legen muss."

Die Spiele der Deutschen am 4. November
Damen-Einzel, Achtelfinale
Annett Kaufmann - Elizabeta Samara ROU 2:3 (-5,9,-6,11,-7)
Herren-Einzel, Achtelfinale
Benedikt Duda - Andrej Gacina CRO 17 Uhr, Tisch 1
Ruwen Filus - Yuta Tanaka JPN 19 Uhr, Tisch 2

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Die deutschen Starter beim WTT Contender Nova Gorica (31. Oktober bis 6. November)
Herren
Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Kilian Ort (TSV Bad Königshofen), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen)
Damen
Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Chantal Mantz (TSV Langstadt), Yuan Wan (TTC Weinheim), Annett Kaufmann (SV Böblingen), Franziska Schreiner (TSV Langstadt), Sophia Klee (TTC Weinheim)

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