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Timo Boll, an Position 1 gesetzt (Foto: Schillings)
Deutsche Teams mit kurzer Nacht / Duell Boll gegen Samsonov möglich, Mixed Franziska/Solja startet gegen Falck/Ekholm

Europaspiele: Anspruchsvolle Auslosung für die DTTB-Asse

21.06.2019

Minsk. "Es warten schon relativ früh anspruchsvolle Gegner auf uns. Das war auch kaum anders zu erwarten. An unseren Zielen ändert das aber nichts", so lautete der Kommentar von DTTB-Sportdirektor Richard Prause zur Auslosung der Tischtennis-Wettbewerbe bei den Europaspielen in Minsk, die vom 22. bis 29. Juni im Olympischen Tenniszentrum über die Bühne gehen. In vier der fünf Konkurrenzen werden die deutschen Auftaktgegner noch ermittelt, im Gemischten Doppel hingegen stehen sie fest und sind namhaft. Ihr erstes Training bestreiten die Deutschen nach einer langen Anreise und einer kurzen Nacht am Nachmittag.

Franziska/Solja direkt gegen Falck/Ekholm

Im Mixed-Wettbewerb, der aus deutscher Sicht die Europaspiele am Sonntagmorgen eröffnet, treffen Patrick Franziska und Petrissa Solja direkt im Achtelfinale auf die EM-Finalisten von 2016, Schwedens Vize-Weltmeister Mattias Falck und seine in Minsk an drei gesetzte Partnerin, Matilda Ekholm. Für den Gewinner der Partie geht es einen Tag später gegen den Sieger des Duells zwischen Laurens Tromer/Britt Eerland (Niederlande) und Niagol Stoyanov/Giorgia Piccolin (Italien) um den Einzug in das Halbfinale. Nochmals Prause. "Das ist anspruchsvoll. Aber da nur 16 Mixed an den Start gehen und jede Nation nur ein Duo stellen kann, war klar, dass von Beginn an starke Gegner warten."

Deutschlands WM-Dritte von Budapest, in Minsk in der Setzungsliste Duo drei hinter Lubomir Pistej/Barbora Balazova (Slowakei) und Stefan Fegerl/Sofia Polcanova (Österreich) eingestuft, haben in der Vorbereitung auf Minsk auf ein gemeinsames Mixedtraining verzichtet. Patrick Franziska erläutert: "Wir kennen uns sehr gut, haben jetzt schon häufiger gespielt, harmonieren am Tisch sehr gut miteinander. Ein eigenes Mixedtraining ist wirklich nicht nötig. Wenn wir die Form von Budapest abrufen, dann kann uns auch der Titel und damit der Gewinn des Olympiatickets gelingen. Wenn man das bekommen will, muss man eh gegen jeden gewinnen, egal ob in der ersten Runde oder im Finale."

Mögliches Viertelfinal-Duell der Fahnenträger Boll und Samsonov

Im Einzel, wo drei Olympiafahrkarten vergeben werden, könnte es im Viertelfinale zu einem Duell zwischen Deutschlands olympischem Fahnenträger Timo Boll und Vladimir Samsonov kommen, der am Freitagabend bei der Eröffnungsfeier in seiner Heimatstadt Minsk Weißrusslands Flagge in das Stadion tragen soll. Der an Position eins gesetzte Düsseldorfer Boll muss sich aber zuvor im Achtelfinale zunächst mit Portugals EM-Finalisten von 2015, Marcos Freitas, auseinandersetzen. Vorausgesetzt, der Rekordeuropameister gewinnt am Sonntagnachmittag sein Auftaktmatch in der Runde der besten 32, in dem der Pole Jakub Dyjas warten könnte. Erfüllt sich die Setzung, käme es im Halbfinale zum Aufeinandertreffen mit dem Engländer Liam Pitchford, der Nummer vier der Europarangliste. Weißrusslands Nationalheld Samsonov wohnt übrigens während der Einzelwettbewerbe statt im relativ weit entfernten Athletendorf zum Auftakt der Europaspiele in einem nur 700 Meter von der Spielhalle entfernten Hotel. Samonov: "Ich wollte während des Einzelturniers nahe dran sein. Für den Teamwettbewerb ziehe ich aber natürlich zu meiner Mannschaft ins Dorf."

Titelverteidiger Dimitrij Ovtcharov, der in der Hälfte des an zwei gesetzten WM-Finalisten Mattias Falck (Schweden) steht, könnte in seinem Eröffnungseinzel am Sonntag auf den Tschechen Pavel Sirucek treffen, sollte sich nicht U21-Europameister Ionnis Sgouropoulos (Griechenland) in die dritte Runde spielen. Im Achtelfinale stellt sich Deutschlands World-Cup-Sieger von 2017 Dänemarks Doppel-Europameister von 2016, Jonathan Groth, in den Weg, im Viertelfinale wäre laut Setzung der Österreicher Daniel Habesohn oder der Portugiese Tiago Apolonia nächster Gegner des Weltranglistenzwölften.

Solja im Achtelfinale gegen Polens Europameisterin Li Qian

Bei den Damen könnte es im Achtelfinale zu einem erneuten Duell der an vier gesetzten Europe-Top-Siegerin Petrissa Solja mit Polens Europameisterin Li Qian kommen. Beim europäischen Ranglistenturnier in Montreux konnte sich die Langstäderin in sieben umkämpften Durchgängen durchsetzen. Die Setzung sieht ein Viertelfinalmatch gegen die Portugiesen Yu Fu und ein Halbfinale gegen die topgesetzte Rumänin Bernadette Szocs vor. Petrissa Solja will den Weg zum Olympiaticket in kleinen Schritten beschreiten: "Ich schaue nur von Spiel zu Spiel. Damit bin ich zuletzt immer gut gefahren."

Deutschlands Abwehrass Han Ying trifft nach ihrem ersten Einsatz - voraussichtlich gegen die Luxemburgerin Sarah de Nutte - auf die an Position zwei gesetzte Österreicherin Sofia Polcanova. Die Gewinnerin der Partie bekommt es im Viertelfinale wahrscheinlich mit Hollands Defensivstrategin Li Jie zu tun, im Halbfinale könnten die Schwedin Matilda Ekholm oder Ex-Europameisterin Elizabeta Samara (Rumänien) warten. 

Deutsche Teams vor möglichen Duellen mit den Gastgebern

Deutschlands Nationalmannschaften der Damen und Herren sind an Position eins gesetzt und haben bei zwölf teilnehmenden Teams im Achtelfinale zunächst spielfrei. Sie greifen somit erst ab dem Nachmittag des 27. Juni im Viertelfinale ins Geschehen ein. Erster Gegner der Herren ist entweder Gastgeber Weißrussland mit Spitzenspieler Vladimir Samsonov oder das Team Rumäniens mit dem EM-Finalisten Ovidiu Ionescu. England, Frankreich oder Titelverteidiger Portual spielen in der Hälfte Deutschlands um einen Platz im Halbfinale. An Position zwei ist der WM-Dritte Schweden gesetzt.

Bei den Damen trifft Titelverteidiger Deutschland in seinem Auftaktmatch entweder auf Gastgeber Weißrussland mit Ex-Europameistern Viktoria Pavlovich oder auf das Team der Niederlande mit Li Jie in der Führungsposition. Im Halbfinale warten anschließend Österreich, Polen oder Russland auf die Gewinnerinnen. Gefährlichster Herausforderer des olympischen Silbermedaillengewinners Deutschland in Minsk ist die an zwei gesetzte Mannschaft von Europameister Rumänien.

Deutsche Teams mit kurzer Nacht

Die erste Trainingseinheit am Morgen fiel in Minsk einer langen Anreise und einer kurzen Nacht zum Opfer. Der Abendflieger aus Frankfurt mit den deutschen Nationalmannschaften traf erst nach Mitternacht in Minsk ein, nachdem sich der Abflug wegen drohender Gewittergefahr um mehr als eineinhalb Stunden nach hinten verschoben hatte. Bis das Team nach der Anreise akkreditiert und im Athletendorf der Europaspiele eingetroffen war, zeigte die Uhr bereits nach zwei Uhr morgens. Die Vormittagseinheit um 10.30 Uhr wurde zugunsten erholsamen Schlafes abgesagt. Ihre erste Trainingseinheit bestreiten die DTTB-Mannschaften mit Ausnahme Timo Bolls, der erst am Abend in Minsk eintrifft, am Nachmittag.

Zur kompletten Auslosung auf der European-Games-Website

Zur Webseite der ETTU mit Informationen über die Europaspiele

https://www.ettu.org

Das deutsche Aufgebot


Herren

Timo Boll (Weltrangliste: 6, Borussia Düsseldorf)
Dimitrij Ovtcharov (Nr. 12, Fakel Gazprom Orenburg/Russland)
Patrick Franziska (Nr. 16, 1. FC Saarbrücken TT)
Ersatz für den Team-Wettbewerb: Ricardo Walther (Nr. 38, ASV Grünwettersbach)

Damen

Petrissa Solja (Weltrangliste: 26, TSV 1909 Langstadt)
Han Ying (Nr. 45, KTS Zamek Tarnobrzeg/Polen)
Nina Mittelham (Nr. 50, ttc berlin eastside)
Ersatz für den Team-Wettbewerb: Shan Xiaona (Nr. 165, ttc berlin eastside)

Trainer
Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer)
Jie Schöpp (Damen-Bundestrainerin)
Lars Hielscher (Assistenztrainer)

Delegationsleiter
Richard Prause (Sportdirektor)

Medizinische Abteilung
Peter Heckert (Physiotherapeut, OSP Hessen)
Dr. Antonius Kass (Mannschaftsarzt)

Schiedsrichter
Christoph Geiger

Links

Zur Website der European Games 2019 in Minsk

TV-Termine: Die European Games bei Sport1

 

Der Zeitplan

Freitag, 21. Juni
Auslosung
ab 10 Uhr (deutscher Zeit)
Samstag, 22. Juni
Damen- und Herren-Einzel, 1. und 2. Runde
ab 9 Uhr (ohne deutsche Beteiligung)

Sonntag, 23. Juni
Gemischtes Doppel, Achtelfinale
9 Uhr/9.45 Uhr (mit Patrick Franziska/Petrissa Solja)
Damen-Einzel, 3. Runde (beste 32)
12 / 13 / 14 / 15 Uhr (mit Petrissa Solja, Han Ying)
Herren-Einzel, 3. Runde (beste 32)
16 / 17 / 18 / 19 Uhr (mit Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov)

Montag, 24. Juni
Gemischtes Doppel, Viertelfinale
9 Uhr/9.45 Uhr
Damen-Einzel, Achtelfinale
12 / 13 / 14 / 15 Uhr
Herren-Einzel, Achtelfinale
16 / 17 / 18 / 19 Uhr

Dienstag, 25. Juni
Gemischtes Doppel, Halbfinale
9 Uhr/9.45 Uhr
Damen-Einzel, Viertelfinale
12 / 13 Uhr
Herren-Einzel, Viertelfinale
14 / 15 Uhr
Gemischtes Doppel, Spiel um Bronze
17 Uhr
Gemischtes Doppel, Finale
18 Uhr
Siegerehrung
anschließend, ca. 19 Uhr

Mittwoch, 26. Juni
Damen-Einzel, Halbfinale
9 / 10 Uhr
Herren-Einzel, Halbfinale
11 / 12 Uhr
Damen-Einzel, Spiel um Bronze
15 Uhr
Herren-Einzel, Spiel um Bronze
16 Uhr
Damen-Einzel, Finale
17 Uhr
Herren-Einzel, Finale
18 Uhr
Siegerehrung
anschließend, ca. 19 Uhr

Donnerstag, 27. Juni
Damen- / Herren-Mannschaft, Achtelfinale
9 / 12 Uhr (ohne deutsche Beteiligung)
Damen-Mannschaft, Viertelfinale
15 Uhr (mit Deutschland)
Herren-Mannschaft, Viertelfinale
18 Uhr (mit Deutschland)

Freitag. 28. Juni
Damen-Mannschaft, Halbfinale
9 / 12 Uhr
Herren-Mannschaft, Halbfinale
15 / 18 Uhr

Samstag, 29. Juni
Damen-Mannschaft, Spiel um Bronze
9 Uhr
Damen-Mannschaft, Finale
12 Uhr
Siegerehrung
anschließend, ca. 15 Uhr
Herren-Mannschaft, Spiel um Bronze
16 Uhr
Herren-Mannschaft, Finale
19 Uhr
Siegerehrung
anschließend, ca. 22 Uhr


Die Setzungslisten

Herren-Einzel

1 Timo Boll (Deutschland), 2 Mattias Falck (Schweden), 3 Dimitrij Ovtcharov (Deutschland), 4 Liam Pitchford (England), 5 Vladimir Samsonov (Weißrussland), 6 Simon Gauzy (Frankreich), 7 Kristian Karlsson (Schweden), 8 Daniel Habesohn (Österreich), 9 Emmanuel Lebesson (Frankreich), 10 Jonathan Groth (Dänemark), 11 Marcos Freitas (Portugal), 12 Tomislav Pucar (Kroatien), 13 Tiago Apolonia (Portugal), 14 Cedric Nuytinck (Belgien), 15 Darko Jorgic (Slowenien), 16 Alvaro Robles Martinez (Spanien)

Damen-Einzel

1 Bernadette Szocs (Rumänien), 2 Sofia Polcanova (Österreich), 3 Matilda Ekholm (Schweden), 4 Petrissa Solja (Deutschland), 5 Elizabeta Samara (Rumänien), 6 Georgina Pota (Ungarn), 7 Li Jie (Niederlande), 8 Fu Yu (Portugal), 9 Britt Eerland (Niederlande), 10 Margaryta Pesotska (Ukraine), 11 Barbora Balazova (Slowakei), 12 Polina Mikhailova (Russland), 13 Han Ying (Deutschland), 14 Li Qian (Polen), 15 Ni Xia Lian (Luxemburg), 16 Hana Matelova (Tschechien)

Gemischtes Doppel

1 Lubomir Pistej/Barbora Balazova (Slowakei), 2 Stefan Fegerl/Sofia Polcanova (Österreich), 3 Patrick Franziska/Petrissa Solja (Deutschland), 4 Tristan Flore/Laura Gasnier (Frankreich), 5 Adam Szudi/Szandra Pergel (Ungarn), 6 Ovidiu Ionescu/Bernadette Szocs (Rumänien), 7 Alvaro Robles Martinez/Galia Dvorak (Spanien), 8 Laurens Tromer/Britt Eerland (Niederlande), 9 Aleksandr Shibaev/Polina Mikhailova (Russland), 10 Mattias Falck/Matilda Ekholm (Schweden), 11 Aleksandar Karakasevic/Izabel Lupulesku (Serbien), 12 Niagol Stoyanov/Giorgia Piccolin (Italien), 13 Cedric Nuytinck/Lisa Lung (Belgien), 13 Jakub Dyjas/Natalia Partyka (Polen), 15 Luka Mladenovic/Ni Xialian (Luxemburg), 16 Pavel Platonov/Nadezhda Bogdanova (Weißrussland)

Damen-Mannschaft

1 Deutschland, 2 Rumänien, 3 Ungarn, 4 Österreich, 5 Holland, 6 Ukraine, 7 Polen, 8 Spanien, 8 Luxemburg, 8 Russland, 11 Schweden, 12 Weißrussland

Herren-Mannschaft

1 Deutschland, 2 Schweden. 3 Österreich, 4 Großbritannien, 5 Frankreich, 6 Slowenien, 7 Kroatien, 8 Weißrussland, 9 Portugal, 10 Belgien, 11 Rumänien, 12 Dänemark

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