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Waren früher alle besser? (Foto: Roscher)

German-Open-Historie, Teil 1: Es begann mit Herrn P. N. Nanda aus Indien

Friedrich-Karl Brauns / "Tennis- und Golf"-Zitate ausgegraben von Manfred Schäfer 31.10.2013

Berlin. Die Premiere fand im Januar 1925 zu Tischtennis-Urzeiten statt, der Deutsche Tischtennis-Bund wurde erst im November 1925 gegründet, der Weltverband ein Jahr später auch in Berlin. Aufgegeben – pardon, aufgeschlagen – wurde in Berlin in den „hübschen Räumen des BTC 1900 Gelb-Weiß in der Kaiserallee“, so berichtete die auch für die „amüsante Wintersportart Tischtennis“ zuständige Fachzeitschrift „Tennis und Golf“.


Frau Richter-Schwerdfeger aus Hamburg – Vorname unbekannt – wurde erste Titelträgerin. Nicht verwandt mit der späteren Berliner Spitzendame Erika Richter-Schirok. Korrekter Dresscode: Damen - lange elegante Kleider und Stöckelschuhe, Herren - lange Hosen mit Bügelfalten! Gezählt wurde nach „Tennis-Art“.


„Wie ein geölter Blitz“


In der Herren-Konkurrenz dominierte der indische Student Prashant N. Nanda. Zuvor hatte er auf seiner Europa-Tournee bereits die England Championships gewonnen. Sein unterlegener Rivale H. G. Lindenstaedt trat später als Teilnehmer an Tischtennis-Weltmeisterschaften, Davis-Cup-Akteur und spitzzüngiger Tennis-Journalist in Erscheinung. Der Berichterstatter von „Tennis und Golf“ geriet über Nandas Können ins Schwärmen: „Nanda ist aalglatt, gewandt und von feurigem Temperament besessen. Er erwischt jeden Ball, um ihn dann wie ein geölter Blitz unhaltbar hineinzuknallen. Unerreichbar seine mannigfaltig geschnittenen Angaben.“ Diese Beschreibung lässt fast 90 Jahre danach nur einen Schluss zu: Timo, Dima, Basti, Patti, ja, die gesamte Weltelite kann von Glück sagen, dass ihnen die Gnade der späten Geburt zuteil geworden ist.


Deutsche Damen tonangebend


Bis zur jähen Unterbrechung 1939 war Berlin mehrmals Austragungsort. Deutsche Spielerinnen wie Astrid Horn-Krebsbach, Erika Metzger und andere – damals Weltklasse darstellend – trugen sich in die Meisterlisten ein. Im Herrenbereich gelang dieses Kunststück nur dem Berliner Aufschlagkünstler Götz „Schnipser“ Meschede, der an der Seite des tschechischen Vorhand-Spezialisten Bohumil Vana 1938 die Doppel-Konkurrenz gewann.

Der erste deutsche Einzel-Triumphator folgte übrigens erst 1962 mit Eberhard Schöler.

Fortsetzung folgt.

 

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