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Aufschlag zur Meisterschaft? Nadine Bollmeier von der DJK BW Annen (Foto: Steinbrenner)
3. Damen-Bundesliga Nord: DJK BW Annen muss mit der eindeutigen Favoritenrolle umgehen

Mit Nadine Bollmeier in die 2. Bundesliga?

Marco Steinbrenner 07.09.2020

Frankfurt am Main. Bereits vor dem ersten Aufschlag scheint die Frage nach dem Meister in der 3. Damen-Bundesliga Nord geklärt zu sein. Die DJK BW Annen wird von neun der zehn Vereinsvertreter als der Titelkandidat schlechthin eingestuft. Im Kampf um den Klassenerhalt müssen sich, so die Prognosen, der SC Poppenbüttel und Aufsteiger ASC Göttingen ernsthafte Sorgen machen. Einigkeit herrscht unter den Klubverantwortlichen: Die Liga ist im Vergleich zur Saison 2019/20 noch einmal deutlich stärker besetzt.

DJK BW Annen will von der Favoritenrolle nichts wissen

Paulo Rabaca, Geschäftsführer bei der DJK BW Annen, sieht seine Mannschaft als einziger Experte nicht ganz vorne. „Wir wollen frühzeitig den Klassenerhalt sichern und hoffen, dass alle Spielerinnen gesund bleiben.“ Die Blau-Weißen, in der vergangenen Saison auf Rang sechs gelandet, haben personell ordentlich aufgerüstet. Mit Elena Kuzmina (Russland), Nadine Bollmeier, Yu Su (beide TuS Bad Driburg) und Elena Shapovalova (TuS Uentrop) wurden gleich vier neue Damen unter Vertrag genommen. „Wir sind in jedem Paarkreuz gut besetzt und besitzen einen großen Kader“, sagt Rabaca. „Allerdings werden nicht immer alle Spielerinnen verfügbar sein.“

Mit einem unveränderten Kader geht der Meister 2019/20, Hannover 96, in die neue Spielzeit. Beim Qualifikationsturnier zur deutschen Pokalmeisterschaft in Berlin am vergangenen Sonntag in Berlin überraschten die Niedersachsen und standen gegen den Erstligisten SV Böblingen kurz vor einem Sieg (2:3). Team-Manager Marko Heuer sieht den „guten Zusammenhalt seiner eingespielten Mannschaft“ als Stärke an. Von den in der Bundeshauptstadt sechs eingesetzten Spielerinnen werden aber nicht immer alle Damen zur Verfügung stehen. „Nach dem Titel wären wir diesmal schon mit einem Platz in der oberen Tabellenhälfte zufrieden“, verrät Heuer. „Schließlich haben viele Mannschaften personell sehr aufgerüstet.“

Nach dem sehr guten zweiten Platz wäre Lisa Scherring, Spielerin des SV DJK Holzbüttgen, schon mit einem Platz im Mittelfeld und keine Abstiegssorgen zufrieden. „Die Liga hat an Stärke zugelegt.“ Das gilt auch für die Mannschaft aus der Nähe von Düsseldorf, die sich mit Aneta Dziadkowiec aus Polen für die fünfte Position verstärkt haben. Die zuletzt sehr gute Spitzenspielerin Valerija Stepanovska, der Kampfgeist sowie der Mannschaftszusammenhalt sollen zur erfolgreichen Umsetzung des Saisonziels beitragen.

Wer spielt beim VfL Kellinghusen?

„Durch unseren hohen Anteil an ausländischen Spielerinnen sind wir sehr von den Pandemie bedingten Rahmenbedingen abhängig“, sagt Andreas Wagner, Betreuer des VfL Kellinghusen. Der Doppel-Wegfall sei für den zuletzt Drittplatzierten nicht sonderlich hilfreich, „denn da waren wir sonst immer sehr gut aufgestellt. Außerdem kommt aufgrund der fehlenden Zuschauer unsere gewohnte Heimstärke nicht so zum Tragen.“ Mit Krittwika Roy Sinha und Diya Parag Chitale wurden zwei Neulinge vom TTC Berlin eastside verpflichtet. „Die Anzahl ihrer Einsätze ist jedoch aktuell aufgrund von Covid-19 nicht einzuschätzen.“ Liliya Andriyanova ist schwanger und deshalb, so Wagner, „praktisch nicht verfügbar“. Aufgrund der äußeren Umstände wäre der Betreuer schon froh, „mit unserem eingespielten Team den Klassenerhalt frühzeitig zu sichern“.

Mit Anne Bundesmann (TSV 1909 Langstadt II) und Leonie Berger (Borussia Düsseldorf) hat der TTC GW Staffel 1953 ein gestandenes Drittligaduo und seine nach eigenen Angaben „Wunschspielerinnen“ an Land gezogen. Dafür stehen Lena Bucht (Arminia Ochtrup) und Malamatenia Papadimitriou (TTK Anröchte) nicht mehr bereit. „Wir sind in der Lage, auf jeder Position zu punkten und haben eine gute Mischung aus erfahrenen sowie jungen Spielerinnen“, berichtet Betreuer Andre Tamaschus. „Das hinteres Paarkreuz mit Anne und Lisa Maylin Stickel sollte in engen Spielen den Unterschied ausmachen.“ Nach zuletzt Rang vier würde sich Tamaschus freuen, „wenn wir es diesmal auf das Treppchen schaffen könnten. Das wäre ein schönes Ergebnis.“

Drei rein – Drei raus: Beim TTK Großburgwedel hat sich das Gesicht der Mannschaft deutlich verändert. Sophie Krenzek (TTC Mennighüffen), Anne Sewöster (TuS Bardüttingdorf-Wallenbrück) und Youngster Sofia Stefanska (SG Marßel Bremen) wurden vom Vorsitzenden Michael Junker mit einem Kontrakt ausgestattet. Dafür stehen Aida Rahmo (LTTV Leutzscher Füchse 1990), Amelie Rocheteau (TG 1860 Obertshausen) und Natalia Klimanova (zurück in ihre Heimat) nicht mehr parat. „Durch den Wechsel zu regionalen Spielerinnen aus Niedersachsen haben wir zwar etwas an Spielstärke eingebüßt, doch glauben wir trotzdem, den richtigen Weg zu gehen.“ Der Fokus im Verein soll, so betont Junker, wieder darauf gelegt werden, „den hiesigen Sport zu fördern“. Das Saisonziel Klassenerhalt möchte der zuletzt auf Position fünf gelandete TTK mit einer „guten und ehrgeizigen Einstellung möglichst schnell sicherstellen“.

Schreiner und Lemmer verstärken Langstädter Reserve

„Wir erhoffen uns eine Platzierung im Mittelfeld und eine frühe Sicherung des Klassenerhalts“, sagt Janina Kämmerer als Spielerin des Tabellensiebten TSV 1909 Langstadt II. Mit Franziska Schreiner (TV 1921 Hofstetten) und Alena Lemmer (aus der eigenen ersten Mannschaft) bekommt die Reserve ein namhaftes Duo neu hinzu. „Mit beiden haben wir ein starkes, vorderes Paarkreuz und sind insgesamt aufgrund von sechs Spielerinnen gut aufgestellt.“ Anne Bundesmann hat den Verein in Richtung Staffel verlassen, während es Monika Pietkiewicz zum Aufsteiger Göttingen zog. „Da wir fast alle in Frankfurt zusammen trainieren, verstehen wir uns sehr gut und verlieren nie den Spaß bei den Spielen“, so Kämmerer weiter. „Bei Niederlagen bauen wir uns immer gegenseitig wieder auf.“

Für den SC Poppenbüttel geht es wie schon in der abgelaufenen Saison erneut einzig und allein nur um den Verbleib in der 3. Bundesliga. Dafür wurde die Mannschaft mit Jennifer Bienert (SG Marßel Bremen) und Chiara Steenbuck (TSV Schwarzenbek) verstärkt. Abteilungsleiter Mathias Grundei sieht es als Stärke an, „dass die gesamte Mannschaft in Hamburg ansässig ist und somit regelmäßig gemeinsam trainieren kann“. Über mögliche Schwächen des Teams wollte sich Grundei nicht äußern. „Die werden sich im Laufe der Saison herausstellen.“

Mit einer sehr starken Nummer eins, Monika Pietkiewicz (TSV 1909 Langstadt II), startet der ASC Göttingen (Nachfolger von Torpedo Göttingen) als Spitzenreiter der Regionalliga Nord bei Saisonabbruch in das Drittliga-Abenteuer. Das Saisonziel, so Betreuer Tim Wiegand, hänge von den jeweiligen Mannschaftsaufstellungen der Gegner ab. Von „Klassenerhalt bis gesicherter Mittelfeldplatz“ sei deshalb alles möglich. Mit Johanna Wiegand, Marie-Sophie Wiegand und Lisa Göbecke sei der Aufsteiger hinter der polnischen Spitzenspielerin „ausgeglichen besetzt“.

Auf den ersten Blick könnte der Eindruck entstehen, der TTVg. WRW Kleve spielt wieder in der 1. Bundesliga. Klangvolle Namen wie Aya Umemura, Jie Schöpp und auch Ilka Böhning sind in der Aufstellung der Weiß-Rot-Weißen zu finden. Aber auch Jessica Wirdemann, Rückkehrerin Yuko Imamura (zuletzt TTC BW Brühl-Vochem) sowie Judith Hanselka haben schon höher als in Liga 3 aufgeschlagen. „Aus Gründen der Berufstätigkeit und des Studiums können wir nicht immer in Bestbesetzung antreten“, berichtet Team-Manager Klaus Seipold. „Deshalb kann für uns das Saisonziel nur der Klassenerhalt sein.“ Die Erfahrung des oberen Paarkreuzes und der Mannschaftsgeist sollen dazu führen, dass der zuletzt ungeschlagene Tabellenführer der Regionalliga West nicht nach nur einem Jahr wieder die Bundesliga verlassen muss.

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