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TTC GW Staffel 1953 (Foto: Verein)
Spannender Kampf um den Meistertitel / Fünf Mannschaften in Abstiegsgefahr

Nord: TTC GW Staffel 1953 oder Torpedo Göttingen?

Marco Steinbrenner 06.01.2018

Frankfurt am Main. Im Rennen um die Meisterschaft in der 3. Damen-Bundesliga Nord zeichnet sich nach dem Ende der Hinrunde ein spannender Dreikampf ab. Der TTC GW Staffel 1953, Torpedo Göttingen und Hannover 96 sind im Vorderfeld der Tabelle zu finden. Die Teams trennen voneinander nur drei Punkte. Große Spannung verspricht auch das Rennen um den Klassenerhalt. Fünf Mannschaften müssen sich noch Sorgen machen. Der SV DJK Holzbüttgen und die Kasseler Spvgg. Auedamm besitzen aktuell die schlechtesten Karten.

TTC GW Staffel und Torpedo Göttingen haben zur Saisonhalbzeit noch kein Spiel verloren

„Ich bin mit der Hinrunde sehr zufrieden“, sagt Andre Tamoschus, Betreuer des TTC GW Staffel 1953, bei einem Blick auf die Halbzeit-Tabelle. Nach acht Siegen gaben die Grün-Weißen erst im letzten Hinrundenspiel beim 5:5-Unentschieden gegen den aktuell ärgsten Verfolger Torpedo Göttingen den bislang einzigen Punkt ab. „Dass wir Tabellenführer sind und noch kein Spiel verloren haben, ist nicht selbstverständlich. Schließlich haben wir mit vielen Verletzungen zu kämpfen gehabt.“ Dass am Ende der ersten Serie trotzdem der Herbstmeistertitel steht, sei auch auf den „großen und ausgeglichenen Kader“ zurückzuführen. Wenling Tan-Monfardini hat noch keines ihrer 17 Einzel verloren. „Sie ist die erhoffte Spitzenspielerin.“ Der Neuzugang habe lediglich gegen Katsiaryna Baravok (VfL Kellinghusen) gewackelt und nach einem anfänglichen 0:2-Satzrückstand noch mit 3:2 gewonnen. „Ansonsten war sie unantastbar“, so der Betreuer. In den übrigen 16 Begegnungen verlor Tan-Monfardini schließlich nur sieben Sätze. Während Andre Tamoschus vor der Saison als Ziel ausgegeben hatte, „um den Titel mitspielen zu wollen“, wurde die Vorgabe für die noch verbleibenden neun Partien konkretisiert. „Wir wollen den Titel!“ Die Spitzenspiele gegen Torpedo Göttingen und Hannover 96 werden in Staffel ausgetragen. „Wir setzen auf unsere Fans und auf unsere Heimstärke. Schließlich haben wir in eigener Halle seit zwei Jahren kein Spiel mehr verloren.“

Neben dem TTC GW Staffel 1953 ist auch Torpedo Göttingen noch ungeschlagen. Allerdings gab der Tabellenzweite vor dem Remis gegen den Liga-Primus bereits gegen den Tabellenachten Borussia Düsseldorf einen Zähler ab. „Der ausgezeichnete Teamgeist hat dazu geführt, dass sich die Mannschaft sehr stark präsentiert hat“, freut sich Teamsprecher Jan Holzendorf und bezeichnete die Punkteteilung gegen Staffel als „größte Überraschung“. Da sich aufgrund des Rückstandes von lediglich einem Zähler nun die Möglichkeit bietet, um den Aufstieg mitzuspielen, „möchten wir dies auch versuchen“.

Als Tabellendritter darf sich auch Hannover 96 noch Chancen auf den Titel ausrechnen. Die beiden Duelle mit dem TTC GW Staffel 1953 (2:6) und Torpedo Göttingen (4:6) wurden jedoch verloren. „Die erste Serie verlief erwartungsgemäß“, sagt Team-Manager Marko Heuer und verspricht, „dass wir in der Rückrunde einen Angriff auf Platz zwei unternehmen werden. Dafür müssen wir aber die starke Mannschaft aus Göttingen bezwingen.“ Spitzenspielerin Katerina Cechova überzeugte mit einer 13:3-Bilanz.

Mit dem SC Niestetal (10:8 Punkte) und dem VfL Kellinghusen (9:9) befinden sich lediglich zwei Klubs im Mittelfeld der Tabelle. Dass der Aufsteiger aus Niestetal den vierten Rang einnimmt, liegt unter anderem auch an den starken Leistungen von Topspielerin Airi Avameri, die 17 ihrer 18 Einzel gewann und nur gegen Wenling Tan-Monfardini das Nachsehen hatte. „Mit zehn Punkten zur Halbzeit hatten wir nicht gerechnet“, gibt SCN-Betreuer Uli Kempe ehrlich zu. Andreas Wagner, Mannschaftsführer aus Kellinghusen, verrät, „dass wir mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden bis sehr zufrieden sind“. Die komplette Mannschaft sei in der Liga angekommen. „Die einen etwas früher, die anderen etwas später“, so Wagner mit einem Augenzwinkern. Besonders die Doppel-Bilanz (12:6) des Neulings sticht heraus. Auswärts, dreimal wurde bislang in der Fremde gespielt, ist der Tabellenfünfte bislang noch ohne Punktgewinn. „Dies hoffen wir ändern zu können.“

TSV Schwarzenbek und Kieler TTK GW müssen als Zweitliga-Absteiger um den Klassenerhalt kämpfen

Bereits beim Tabellensechsten TSV Schwarzenbek beginnt die Gefahrenzone, denn schließlich beträgt der Vorsprung zu einem Abstiegsplatz nur drei Zähler. Aufgrund von Verletzungen und aus beruflichen Gründen standen nicht alle Spielerinnen zur Verfügung. „Deshalb war auch kein kontinuierlicher Trainingsbetrieb möglich“, erzählt Mannschaftsführer Oliver Zummach. Darüber hinaus musste Steffi Freystatzky aufgrund von Rückenproblemen ihre Laufbahn beenden. Nach dem Abstiegs aus der 2. Bundesliga gelang es dem Klub, Neuzugang Kateryna Kiziuk und Eigengewächs Karina Pankunin „sehr schnell und erfolgreich in die Mannschaft zu integrieren“. Außerdem gefiel Kiziuk im Doppel an der Seite von Lena Mollwitz mit einer 6:1-Bilanz.

Für den zweiten Rückkehrer aus dem Bundesliga-Unterhaus, Kieler TTK GW, verlief die erste Serie nach Ansicht von Spielerin Catharina Grothkopp „durchwachsen“. Nach dem 6:3-Auftaktsieg gegen den TSV Schwarzenbek standen die Grün-Weißen gegen die drei Top-Teams der Liga auf verlorenem Posten. „Anschließend mussten wir die eine oder andere unerwartete Niederlage einstecken“, blickt die Nummer fünf zurück. Das hinge auch damit zusammen, „dass die Doppel im Vergleich zur vergangenen Spielzeit zu unbeständig waren“. Nur fünf der 18 Begegnungen wurden gewonnen. Der Rückrunde blickt Grothkopp trotzdem zuversichtlich entgegen. „Es ist noch Luft nach oben vorhanden. Wir werden die wichtigen Punkte sammeln, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben.“ Als Tabellensiebter haben die Grün-Weißen einen Vorsprung von zwei Punkten auf Position neun.

Zwei Erfolge gegen die Kasseler Spvgg. Auedamm (6:1) und den VfL Kellinghusen (6:3) sowie ein 5:5-Unentschieden gegen Torpedo Göttingen bedeuten für Borussia Düsseldorf aktuell Rang acht. „Aufgrund des Punktekontos verlief die Hinrunde für uns sehr positiv“, berichtet die Nummer zwei, Melissa Dorfmann, und ergänzt: „Leider sind auch wieder Verletzungen aufgetreten.“ Positiv sei das Unentschieden gegen Göttingen gewesen. „Damit hat wohl keiner gerechnet.“ Auch weiterhin verfolgt der Klub aus der Landeshauptstadt das Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen.

SV DJK Holzbüttgen und die Kasseler Spvgg. Auedamm auf den Abstiegsplätzen zu finden

Aktuell auf einem Abstiegsplatz befindet sich der SV DJK Holzbüttgen, der die bisherigen vier Zähler zum Saisonstart gegen die Kasseler Spvgg. Auedamm (6:1) und im letzten Hinrundenspiel bei Borussia Düsseldorf (6:4) holte. „Wir brauchten eine gewisse Zeit, um uns einzugewöhnen“, bilanziert Kapitänin Elisabeth Scherring. „Anschließend fehlte uns in einigen Partien das notwendige Quäntchen Glück um zu punkten.“ Dass die beiden Erfolge gegen die Mitkonkurrenten im Kampf um den Ligaverbleib eingefahren wurden, lag auch an den starken Leistungen von Miriam Jongen, die an der Spitzenposition eine 9:9-Bilanz erreichte. In der Rückrunde will der Aufsteiger den Heimvorteil, bislang kamen 290 Fans zu den vier Partien, nutzen, „um noch den einen oder anderen Punkt mehr als bislang zu holen“.

Nach Platz sieben in der abgelaufenen Saison besitzt die Kasseler Spvgg. Auedamm aufgrund lediglich eines Erfolges gegen den Kieler TTK GW (6:4) die rote Laterne als Tabellenschlusslicht. Der Rückstand zum rettenden achten Platz beträgt bereits drei Zähler. Da die acht Niederlagen größtenteils sehr deutlich ausgefallen sind, lediglich gegen den SC Niestetal gab es ein 3:6, sind die Chancen der Nordherren auf den Klassenerhalt als sehr gering einzustufen.

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