Hamburg. Es gibt zwei Möglichkeiten, einem Konzert von Joja Wendt beizuwohnen: Man kauft sich ein Ticket. Oder man nimmt an der Senioren-EM in Norwegen teil. Der deutsche Jazz-Pianist und Komponist in Tischtennis-Diensten des Oberalster VfW ist in Sandefjord im Einzel in der 55er-Klasse am Start und spielt dort nach zwei Niederlagen und einem Sieg in der Gruppenphase in der Trostrunde. Im Doppel an der Seite von Hamburg-Liga-Akteur Sven Ptach (Walddörfer SV) geht es nach erfolgreich absolvierter Vorrunde am Freitag in der Runde der besten 32 gegen die dänische Kombination Jesper Hestbek/Nielsen Kennth.
Nach einem seiner Matches tauschte der Träger des Louis-Armstrong-Preises, der nach dem Abitur von der inzwischen verstorbenen Rock- und Blues-Legende Joe Cocker entdeckt worden war, den Schläger mit den Tasten und gab den Tischtennis-Fans im Konzertsaal des Osloford Convention Centers, dem Austragungskomplex der EM, eine Kostprobe seines musikalischen Könnens. Mit Werken von Sergei Rachmaninoff bis zum Prince-Klassiker "Purple Rain" als Rausschmeißer begeisterte er die Spielerinnen, Spieler und ihre Begleitpersonen.
Die Senioren-EM in Sandefjord ist übrigens nicht das erste internationale Turnier des gebürtigen Hamburgers. Nach dem Einzug in die Einzel-Hauptrunde bei der WM in Oman postete Wendt überglücklich bei Instagram: "Vielleicht sollte ich mit Klavierspielen aufhören und mich auf meine Tischtennis-Karriere konzentrieren."