Coventry. "Mr. Clickball", Alexander "The Flash" Flemming, steht erstmals auf englischem Boden ganz oben auf dem Clickball-Podest. Beim 1. World Ping Pong Masters setzte der für den TV Hiltpoltstein in der 2. Bundesliga spielende Deutsche sich im Finale gegen seinen Dauerrivalen und vierfachen Weltmeister Andrew Baggaley mit 3:0-Sätzen durch. Auch wenn das Finale am Sonntagabend überraschend deutlich verlief, im Halbfinale stand "The Flash" bei einem 0:2-Satzrückstand gegen Baggaleys englischen Landsmann Chris Doran schon kurz vor dem Aus. Nervenstark und mit seiner gewohnt guten Physis drehte er das Halbfinale und freut sich nach seinem Finalsieg über 25.000 US-Dollar Preisgeld. Die Partien wurden live unter anderem bei Sky Sports UK (Sportmix) und bei DAZN Germany übertragen.
„Mir tut alles weh. Ich bin müde, aber überglücklich, diesen großartigen Gegner bezwungen zu haben“, kommentierte Flemming ins Sky-Mikrofon nach seinem Finalerfolg. Nur wenige Minuten Pause hatte er zwischen der langen Fünf-Satz-Schlacht im Halbfinale und dem Endspiel. „Es war schrecklich, dass so wenig Zeit dazwischen war. Ich konnte nur schnell etwas trinken, eine Kleinigkeit essen und hoffen. Für mehr war keine Zeit. Aber manchmal reicht das.“
Den "King of Ping" auf der Rückhand festgenagelt
Gegen den mehrfachen Commonwealth-Medaillengewinner und Olympia-Teilnehmer von 2012 im Tischtennis, Baggeley, dominierte Flemming die Partie über weite Strecken. Er nagelte ihn in der Rückhand fest, setzte den „King of Ping“ so stark unter Druck, dass dieser oft nur reagieren konnte. Wann immer sich die Gelegenheit ergab, schlug Flemmings krachende Vorhand ein. „Bei der WM im vergangenen Jahr war ich schon ganz nah dran, gegen ihn zu gewinnen, aber mit der Vorhand zu langsam. Das habe ich diesmal besser gemacht.“
Die Frage, ob dies sein bestes Spiel überhaupt gewesen sei, bejahte der zweifache Deutsche Doppel-Meister mit dem Master-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre. „Es waren zwar nicht die überragenden Ballwechsel wie zuvor schon bei Weltmeisterschaften - wir kennen einander ja sehr gut -, aber taktisch war es stark. Ich war sehr fokussiert und habe immer mal den Rhythmus geändert. Man könnte es wahrscheinlich das beständigste Spiel nennen, das ich bisher gemacht habe“, sagte der gebürtige Leipziger. Andrew Baggeley gratulierte: „Warum auch immer ist meine Rückhand im Endspiel eingebrochen, aber Kompliment als Alex. Er hat im kompletten Turnier stabil auf einem hohen Niveau gespielt.“
Winter und Milchin im Viertelfinale gestoppt
Erstmals bei einem Sandpapier-Turnier am Start und einzige Frau im Turnier war Sabine Winter mit dem Turniernamen "Ms. Blizzard". Die zweifache Doppel-Europameisterin gewann ihr Auftaktmatch gegen den Franzosen Bryan Aiglemon, war jedoch im Viertelfinale gegen Baggaley erwartungsgemäß chancenlos (5:15, 5:15, 9:15). Nach ihrer Turnierzusage hatte Winter Mitte Januar bei Alexander Flemming einen Crashkurs mit dem Sandpapierschläger absolviert. Fünf Stunden Training mit dem ungewohnten Material mussten vor der Premiere reichen.
Für den mehrfachen Deutschen Clickball-Meister, Genia Milchin vom Drittligisten SC Buschhausen, war ebenfalls in der Runde der besten Acht Schluss. Er unterlag dort dem Schotten Gavin Rumgay mit 1:3.