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Vertritt den Post SV demnächst auch international: Ovidiu Ionescu (Foto: BeLa Sportfoto)
Der Post SV Mühlhausen vor seiner Champions-League-Premiere

„Wie ein Kind im Süßigkeitenladen“

TTBL Sport GmbH 03.07.2018

Mühlhausen/Fulda. Erstmals in seiner Vereinsgeschichte wagt der Post SV Mühlhausen in dieser Saison das Abenteuer Table Tennis Champions League Men (TTCLM). Dabei war ein Start in der europäischen Königsklasse zunächst gar nicht geplant, wie uns Manager Thomas Stecher erzählt hat. Nun aber sei die Vorfreude im gesamten Umfeld riesengroß. Selbst beim Busfahrer.

Der Post SV Mühlhausen in der Champions League? Was vor einigen Jahren noch undenkbar schien, wird in dieser Saison Realität. Denn seit Veröffentlichung der Setzungsliste am vergangenen Donnerstag steht fest, dass der Bundesliga-Aufsteiger von 2013 nach den Kriterien des Europäischen Tischtennis-Verbandes ETTU als Zehnter zum erlesenen Kreis der 16 besten Mannschaften Europas gehört – und damit die Tischtennis Bundesliga (TTBL) in der Table Tennis Champions League Men (TTCLM) vertritt. 

„Nach der Verpflichtung von Steffen Mengel war es eigentlich unser Plan, für den ETTU Cup zu melden“, erzählt Manager Thomas Stecher. „Dann haben wir allerdings festgestellt, dass eine Bewerbung stets für beide Wettbewerbe gilt.“ Ob eine Mannschaft dann in der Champions League oder im zweitklassigen ETTU Cup startet, entschiedet letztlich die Setzung, die anhand  der Weltranglistenpunkte des Kaders vorgenommen wird. „Unsere Spieler können natürlich auch ein bisschen rechnen und haben in der internen WhatsApp-Gruppe schon spekuliert, dass es für die Champions League reichen könnte. Jetzt nehmen wir das Ganze gerne an und freuen uns wie ein Kind im Süßigkeitenladen auf diese Herausforderung“, so Stecher.

InterCup als Auslöser

Mühlhausens internationale Erfahrung beschränkte sich bisher auf den sogenannten TT-InterCup, einem europäischen Wettbewerb für Mannschaften sämtlicher Spielklassen, der jedoch größtenteils Amateur-Charakter hat. Nach zuletzt sechs Siegen in Folge belegte dort in der abgelaufenen Saison die Reserve des Post SV den zweiten Platz. „Der InterCup wird oft belächelt, zum Teil sicherlich zu recht, auch wenn das Finalturnier in der Regel gut besetzt ist“, meint Stecher. „Er war dennoch der Auslöser für unsere Überlegungen.“

Überlegungen, die sich nun nicht nur auf den sportlichen Bereich auswirken. Auch organisatorisch muss spätestens im ersten Gruppenspiel alles passen. Doch da ist Stecher guter Dinge. „Die Hürden sind nicht besonders hoch, wenn man in der TTBL spielt. In Zusammenarbeit mit den Vereinen hat die Liga in den vergangenen Jahren eine Menge erreicht und nimmt in Europa in Sachen Spielorganisation eine Vorreiterrolle ein.“ Die Thüringer legen ihre Hände bis zum Saisonstart selbstverständlich trotzdem nicht in den Schoß. Das Hallendach wird aufwendig saniert, ebenso die sanitären Anlagen. Die Ausstattung der Kabinen wird verbessert, gegenüber der Halle ist zudem ein separater VIP-Raum in Planung. Der Rahmen soll stimmen.

Weltklasse am Kristanplatz

Immerhin schlagen ab September echte Weltklasseleute am Kristanplatz auf. Denn einen Schluss lässt die Setzung schon vor der Auslosung der Gruppenphase am kommenden Freitag (14 Uhr) zu: Mühlhausen wird es entweder mit Fakel Gazprom Orenburg oder dem TTSC UMMC aus Jekaterinburg zu tun bekommen. „Vor allem die Heimspiele werden echte Highlights“, freut sich Stecher deshalb schon jetzt. „Wenn ich mir vorstelle, dass beispielsweise Vladimir Samsonov nach Mühlhausen kommen könnte – Wahnsinn!“ Angesichts der Gegner dieses Kalibers sind die Ziele des Post SV eher bescheiden. „Wir werden in fast allen Spielen Außenseiter sein. Die Champions League ist eine Riesen-Herausforderung und bedeutet für die Spieler eine enorme Mehrbelastung“, so Stecher. „Deshalb wäre es toll, am Ende Gruppendritter zu werden und so im ETTU Cup weiterspielen zu können.“

Einen Wunschgegner hat Stecher allerdings: „Schön wäre Ostrava. Das ist eine tolle Stadt, in der unser Lubo (Jancarik) lebt und trainiert.“ Eine Auswärtsfahrt nach Tschechien wäre überdies deutlich kürzer als ins ferne Orenburg oder Jekaterinburg. Doch selbst in diesem Bereich sei sein Verein bestens aufgestellt, versichert Stecher. „Unser Busfahrer würde am liebsten an einem Stück zum Auswärtsspiel nach Russland fahren.“

Die Setzung in der Übersicht

1. Borussia Düsseldorf (GER) 37.121 Punkte
2. Fakel Gazprom Orenburg (RUS) 36.775
3. TTSC UMMC (RUS) 28.001
4. 1. FC Saarbrücken TT (GER) 24.063
5. KS Dartom Bogoria Grodzisk Mazowiecki (POL) 21.903
6. AS Pontoise Cergy TT (FRA) 21.871
7. GV Hennebont TT (FRA) 20.298
8. K.S. Dekorglass Dzialdowo (POL) 19.760
9. Sporting Clube de Portugal (POR) 18.726
10. Post SV Mühlhausen (GER) 18.477
11. VS Angers TT (FRA) 15.850
12. Stella Sport La Romagne (FRA) 12.625
13. TTC Ostrava 2016 (CZE) 11.323
14. Roskilde Bordtennis BTK 61 (DEN) 9.648
15. SPG Walter Wels (AUT) 9.577
16. Eslövs AI BTK (SWE) 8.845

Weitere Informationen rund um die deutschen Vereine in der Champions League finden Sie auf den Seiten der Tischtennis Bundesliga (TTBL).

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