Alles scheint möglich: Anröchte und Busenbach stellen sich auf enges Duell ein

Als einziger Bundesligist hat der TTK Anröchte erst zwei Partien bestritten. Und nach diesen ist man so schlau wie zuvor: Ein erwartetes 2:6 gegen Kolbermoor und ein unerwartetes 6:2 in Bad Driburg lassen noch keinen wirklichen Schluss zu, wie stark die Ostwestfälinnen diese Saison wirklich sind, wohl aber, dass sie an guten Tagen einiges bewegen können. Der TV Busenbach hingegen hat bereits viermal gespielt. Nach einem Sieg gegen Böblingen und Niederlagen gegen Topklubs wie Berlin, Kolbermoor und Bingen steht man einstweilen nur auf dem siebten Tabellenplatz, möchte jetzt aber mit dem Punktesammeln beginnen und eine Aufholjagd starten. Schließlich stand man 2017/18 im Play-off-Halbfinale und möchte dort wieder hin, zumal man sich mit den Toptalenten Lisa Lung und Franziska Schreiner gut verstärkt hat.

Doch Gegner Anröchte hat dasselbe im Sinn und scheint unberechenbar. Es könnte auch in Anröchte wieder auf einen der bisher zahlreichen Krimis hinauslaufen, bei dem die Tagesform den Ausschlag gibt. Auch das berühmt-berüchtigte Quäntchen Glück spielt bei solchen Partien immer eine Rolle.

„Es ist für beide Mannschaften ein wichtiges Spiel, denn für die Play-Off Qualifikation zählt jeder Punkt“, so Manfred Vogel. Der TTK-Vorsitzende fügt hinzu: „Zumal die Ergebnisse vom ttc berlin eastside das Ganze noch ein bisschen komplizierter machen.“ Doch was Vogel primär interessiert, ist sein eigenes Team. „Uns stehen alle  Spielerinnen zur Verfügung. Wenn wir wieder so auftreten wie gegen Bad Driburg, dann haben wir Chancen, gegen Busenbach zu gewinnen.“ Es könnte also gut sein, dass Jing Tian-Zörner, mit 55 Jahren älteste Bundesligaspielerin und „Wunderwaffe“ gegen Nachwuchs-Asse, zum Einsatz kommt, zumal auf Busenbacher Seite zwei Spielerinnen dieser Kategorie hinten aufschlagen werden.

Doch das beängstigt Jessica Göbel nicht. „Wir fahren auf jeden Fall nach Anröchte, um Punkte mitzunehmen“, so Busenbachs Nummer zwei. „Vergangene Vergleiche haben gezeigt, dass das kein unrealistisches Ziel ist.“ Letzte Saison endeten Hin- und Rückspiel jeweils 5:5. „Wir sind, was unsere Aufstellung angeht, flexibel und werden mit voller „Kapelle“ anreisen,“ betont Göbel, die beinahe alles für möglich hält. „Von einem knappen Sieg über ein Unentschieden bis zur knappen Niederlage ist wahrscheinlich alles drin.“

Und dass es ein knappes Ergebnis wird, ist zwar gut denkbar, aber auch nicht in Stein gemeißelt. Man darf gespannt sein.