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Hohe Konzentration: Leonie Hartbrich vor dem Aufschlag (Bild: Joaquim Fereira).
SV Böblingen – TSV Schwabhausen 6:4

Böblingen gewinnt Bundesliga-Krimi gegen Schwabhausen

Dr. Stephan Roscher 27.02.2022

Böblingen. Durch einen 6:4-Erfolg gegen den ebenfalls in Topbesetzung angetretenen TSV Schwabhausen hat die SV Böblingen unter den Augen von DTTB-Präsidentin Claudia Herweg einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Der erste reguläre Sieg der Schwäbinnen in dieser Saison – bis dahin hatte es lediglich einen kampflosen Erfolg und ein Remis gegeben.

Das 2:0 aus den Doppeln – Annett Kaufmann/Leonie Hartbrich (3:1 gegen Winter/Jeger) und Qianhong Gotsch/Lin Chia-Hsuan (3:2 gegen Liu Yangzi/Orsolya Feher) gewannen ihre Matches – war letztlich der Weichensteller zum Böblinger Erfolg. Doch es waren insgesamt 210 spannende Minuten vor 100 Fans, in denen sich noch eine ganze Menge mehr ereignete.

Im ersten Durchgang vorne hielt die Führung der Gastgeber: Sabine Winter ließ zwar gegen Qianhong Gotsch wie gewohnt nichts anbrennen (3:1), doch musste Liu Yangzi einer extrem stark spielenden Annett Kaufmann nach fünf Sätzen gratulieren. Hinten konnte die Ungarin Orsolya Feher zwar gegen Lin Chia-Hsuan (1:3) nichts ausrichten, doch ihre kroatische Teamkollegin Mateja Jeger ließ den Abstand gegen Leonie Hartbrich nicht zu groß werden. Beim 3:2-Sieg Jegers war aber schon erkennbar, dass die Deutsch-Ungarin im Dress der SVB heute stärker war als bei ihren bisherigen Auftritten – Hartbrich hatte überdies ja bereits im Doppel geglänzt.

„Hongi“ Gotsch ließ Liu Yangzi im Duell der Spitzenspielerin keine Chance, somit 5:2 für Böblingen. Es roch nach einem Sieg, doch Schwabhausen fand nochmals zurück ins Match: Sabine Winter besiegte auch Annett Kaufmann, auch wenn sie über die volle Distanz gehen musste, und Mateja Jeger konnte Lin Chia-Hsuan in vier Sätzen die erste Niederlage im SVB-Dress beibringen.

Somit musste die Entscheidung, ob Böblinger Sieg oder Punkteteilung, im letzten Match fallen. Und viele sahen da Orsolya Feher leicht im Vorteil gegenüber Leonie Hartbrich, die bis dahin noch kein einziges Einzel für ihr neues Team gewonnen hatte. Der erste Satz lief dann auch zugunsten Fehers (11:7), die im zweiten Durchgang auch noch mit 7:2 in Führung ging. Doch dann kippte das Duell: Hartbrich wurde immer stärker und gewann drei Sätze in Folge (11:8, 11:5, 11:5) zum umjubelten Böblinger Heimsieg.

In zwei weiteren „Endspielen“ muss sich nun zeigen, ob die SVB die Steilvorlage, die sie sich selbst gegeben hat, auch verwerten kann. Der Rückstand auf die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim jedenfalls beträgt vor dem Kellerduell am 13.03. im Tischtenniszentrum am Silberweg, das ab sofort BBG Arena heißt, nur noch einen Punkt.

Nach dem direkten Aufeinandertreffen in 14 Tagen haben die beiden Rivalen jeweils noch eine Partie am 20.03., dem letzten Spieltag der regulären Punktrunde, vor sich – und möglicherweise fällt dann erst die Entscheidung. Während Bingen des ESV Weil empfängt, muss Böblingen zum TTC 46 Weinheim, der selbst noch nicht ganz aus dem Schneider ist, aber beste Aussichten auf den Klassenerhalt hat.

Der TSV Schwabhausen wird wahrscheinlich als Dritter über die Ziellinie kommen. Das Team aus Oberbayern muss in der Punktrunde noch dreimal an die Tische, das nächste Mal bereits am kommenden Mittwoch beim Nachholspiel gegen Ligaprimus ttc berlin eastside.

Sehr zufrieden zeigte sich Sönke Geil mit dem Auftritt gegen den TSV. „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung von uns und ein hochverdienter Sieg“, konstatierte Böblingens Co-Trainer. „Ausschlaggebend waren die Doppel.“. Trainer Volker Ziegler hob doch noch eine Spielerin hervor, lobte aber auch das Team als Ganzes: „Matchwinnerin war Leonie. Die Mannschaft macht einfach Spaß.“

„Zufrieden sind wir nicht“, gestand TSV-Trainer Alexander Yahmed unumwunden ein. „Wir wollten gewinnen und alles klar machen für Platz drei – und das hat leider nicht geklappt. Wir haben gut gespielt, doch Böblingen besser und hat somit verdient gewonnen. Es war wieder mal toller Sport. Wir gratulieren Böblingen und müssen uns eingestehen, dass sie das gut gemacht haben.“ 

 

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