Halmstad. Chinas Herren haben das Finale der Team-Weltmeisterschaften in Halmstad erreicht. Der Titelverteidiger und Topfavorit überließ Gastgeber Schweden beim 3:0 im Halbfinale lediglich einen Satzgewinn. Die an Position eins gesetzte Auswahl Deutschlands spielt um 18 Uhr gegen Südkorea um den Einzug in das Endspiel. Den ersten Weltmeistertitel hat das Reich der Mitte bereits gewonnen: Am Nachmittag bezwangen Chinas Damen im Finale Japan mit 3:1.
Chinas Herren stürmen ins Finale
Das Reich der Mitte ließ es in der Vorschlussrunde erst gar nicht zu, dass beim Gastgeber Hoffnungen auf eine Wiederholung des letzten Erfolgs aus dem Jahr 2000 aufkeimten. Im WM-Finale von Kuala Lumpur hatte Schweden mit Jan-Ove Waldner, Jörgen Persson, Peter Karlsson und Fredrik Hakansson letztmalig den Titel vor China bezwungen, dass damals mit Kong Linghui, Liu Guoliang, Ma Lin, Wang Liqin und Liu Guozheng als Titelverteidiger und Favorit ins Rennen gegangen war.
Chinas damalige Nummer fünf Liu Guozheng soll das Reich der Mitte in Halmstad als Trainer zum neunten Titel in Folge seit der Niederlage vor 18 Jahren führen. Der Titelaspirant Nummer eines ließ gegen Schweden keine Zweifel an seiner Vormachtstellung aufkommen. Im Auftakteinzel dominierte Weltmeister Ma Long, der gestern beim 3:2 über den Österreicher Robert Gardos geschwächelt hatte, gegen Mattias Karlsson. Anschließend erhöhte der Weltranglistenerste Fan Zhendong mit einem nur in den beiden ersten Sätzen umkämpften 3:1 über Kristian Karlsson auf 2:0, den Siegpunkt markierte Doppel-Weltmeister Xu Xin mit einem 3:0 über Jon Persson.
Schweden mit Bronze mehr als zufrieden
Die Freude des Gastgeberteams über die Bronzemedaille vermochte die Niederlage allerdings nicht zu trüben. Trainer Ulf Carlsson: "Es war eine großartige Leistung meiner Mannschaft, die ein fantastisches Turnier gespielt hat. Wir haben, obwohl wir nicht zum Favoritenkreis gehörten, immer daran geglaubt, eine Medaille holen zu können, das ist eine Stärke von uns." Schweden hatte in der Gruppe A gegen Deutschland mit 0:2 verloren, aber sich vor Hongkong als Zweitplatzierter für das Achtelfinale qualifiziert und gestern mit einem 3:0 über den Vorjahresdritten England die Bronze perfekt gemacht und damit die erste Medaille bei Weltmeisterschaften seit dem Jahr 2004 gewonnen.
Chinas Damen holen 31. Weltmeistertitel
Mit einer starken Leistung forderten Japans Damen im Finale Titelverteidiger China zu einer Bestleistung heraus. Am Ende jedoch setzte sich die Mannschaft aus dem Reich der Mitte trotz der Auftaktniederlage von Liu Shiwen im Hochgeschwindigkeitsduell gegen Mima Ito mit 3:1 durch und sicherte sich ihren insgesamt 31. Weltmeistertitel und den vierten in Folge seit der überraschenden Finalniederlage 2010 gegen Singapur. Nach Lius Niederlage verlor China jedoch keinen Satz mehr: Weltmeisterin Ding Ning glich gegen Miu Hirano aus, Zhu Yuling brachte ihr Team gegen Kasumi Ishikawa in Führung und Liu stellte gegen Hirano den Gesamtsieg her. Chinas Superstar Ding Ning lobte anschließend ihre Mannschaft und das Team hinter dem Team: "Es ist nie leicht, den Weltmeistertitel zu gewinnen. Ich freue mich sehr, dass im Finale gegen Japan alle drei Spielerinnen mit je einem Punktgewinn am Erfolg beteiligt waren. Der Titel ist aber mehr als der Sieg nur der Spieler am Tisch, sondern auch ein Verdienst der ganzen Sparringspartner und Trainer und Betreuer, die alle einen Anteil an unserem Erfolg haben."
Herren, Halbfinale
Deutschland - Südkorea 18 Uhr
China - Schweden 3:0
Ma Long - Mattias Karlsson 3:0 (6,5,11)
Fan Zhendong - Kristian Karlsson 3:1 (11,-8,3,2)
Xu Xin - Jon Persson 3:0 (6,11,5)
Damen, Finale
China - Japan 3:1
Liu Shiwen - Mima Ito 2:3 (-9,8,5,-8,-10)
Ding Ning - Miu Hirano 3:0 (6,10,11)
Zhu Yuling - Kasumi Ishikawa 3:0 (4,7,8)
Liu Shiwen - Miu Hirano 3:0 (6,6,10)