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Nina Mittelham glänzte in Kolbermoor durch Siege gegen Kristin Lang und Sabine Winter (Bild: Dr. Stephan Roscher).
Berlin steht vorzeitig als Sieger der Punktrunde fest

eastside gewinnt Spitzenspiel deutlich, Bad Driburg schlägt Busenbach

Dr. Stephan Roscher 25.02.2019

Auch ohne Georgina Pota gewann Spitzenreiter Berlin das Topspiel in Kolbermoor klar mit 6:2 und hat sich damit vorzeitig Platz eins in der Liga nach Abschluss der Punktrunde und somit natürlich auch die direkte Halbfinalteilnahme gesichert. Bad Driburg hat beim 6:2 über Busenbach, das die zweite deutliche Niederlage an diesem Wochenende kassierte, nichts anbrennen lassen und ist weiter auf Kurs, was Platz zwei anbelangt. Wie schon im Hinspiel, behielt Bingen/Münster-Sarmsheim auch in der Rückrunden-Begegnung in Anröchte mit 6:4 die Oberhand und verbesserte sich auf Rang drei.

 

SV DJK Kolbermoor – ttc berlin eastside 2:6

220 Fans erlebten eine interessante und phasenweise durchaus spannende Partie, bei der eastside zwei von drei Entscheidungssätzen ins Ziel brachte.

Für den amtierenden Meister und Pokalsieger punkteten Svetlana Ganina (3:1 gegen Kathrin Mühlbach) und Kristin Lang (3:2 gegen Shan Xiaona). Besonders bemerkenswert auf Seiten der Gäste war der Fünf-Satz-Erfolg von Nina Mittelham gegen Lang, also gegen ihre EM-Goldmedaillen-Partnerin, die zweifellos zu den besten Spielerinnen der Liga zählt. Aber zu dieser Elite ist inzwischen auch Mittelham zu zählen, die in ihrem ersten Jahr in Berlin für Furore sorgt und derzeit 15:2 steht.

Fast drei Stunden lang erlebten die Zuschauer eine hochklassige Bundesliga-Partie mit den entscheidenden Vorteilen auf Seiten der Gäste, die nach holprigem Saisonstart inzwischen den Turbo zugeschaltet haben und so überzeugend auftreten, wie man es von einem europäischen Topklub erwartet.

Schon die beiden Erfolge im Doppel durch Ekholm/Mühlbach (3:2 gegen Lang/Winter) und Shan/Mittelham (3:0 gegen Ganina/Michajlova) lenkten das Spiel in Richtung des viermaligen Deutschen Meisters. Und die Hauptstädterinnen legten nach und zogen durch den Sieg von Mittelham gegen Lang und ein kaum gefährdetes 3:1 von Shan gegen Sabine Winter, die weiter unter ihren Möglichkeiten bleibt, auf 4:0 davon. Ganina sorgte gegen Mühlbach für ein erstes Lebenszeichen des Titelverteidigers, doch Matilda Ekholm stellte flugs gegen Katharina Michajlova den alten Abstand wieder her. Lang machte gegen Shan deutlich, dass man seitens der Oberbayern noch Kraft zum Widerstand hatte, doch anschließend machte Mittelham gegen eine über weite Strecken chancenlose Winter gnadenlos den Sack zu.

„Eine starke Leistung unserer Mannschaft, insbesondere natürlich von Nina Mittelham, die immer stabiler wird und auch deutlich gezeigt hat, dass sie zurzeit zu den drei besten deutschen Spielerinnen gehört“, so ein zufriedener Andreas Hain. Der ttc-Manager fügt hinzu: „Der erste Platz ist uns jetzt nicht mehr zu nehmen, deshalb gilt unsere volle Konzentration nun den beiden Champions League-Halbfinals.“

„Natürlich ist man über eine Niederlage immer etwas enttäuscht, aber trotz des Ergebnisses von 2:6 war es kein einseitiges Spiel“, sagte Kolbermoors Trainer Michael Fuchs. „Wäre das eine Doppel beziehungsweise Kristins erstes Einzel gegen Mittelham im Entscheidungssatz an uns gegangen, steht es nicht 2:6, sondern 4:4 - und dann kann im hinteren Paarkreuz eventuell was gehen. Insgesamt sind wir mit dem Wochenende dennoch zufrieden. Die Atmosphäre in der Halle war super und unsere Fans und auch viele unserer Sponsoren konnten hochklassiges Tischtennis sehen.“ Fuchs beschreibt die nächsten Ziele: „Wir konzentrieren uns jetzt auf die kommenden Spiele und peilen immer noch die direkte Halbfinalqualifikation an. Platz zwei und Platz vier trennen nur zwei Minuspunkte, es wird also nochmal richtig spannend, wer es am Ende schaffen wird.“


TuS Bad Driburg – TV Busenbach 6:2

Ein wichtiger Schritt in Hinblick auf den anvisierten zweiten Platz gelang Bad Driburg, das gegen Busenbach beim 6:2 nichts anbrennen ließ und nun nach Pluspunkten vier Zähler vor Kolbermoor liegt, nach Minuspunkten sind es allerdings nur zwei Zähler Abstand.

Obwohl die Badenerinnen sich im Vorfeld Chancen auf ein Remis ausgerechnet hatten und der TuS drei Jahre nicht gegen den TVB gewonnen hatte, war es ein letztlich souveräner Sieg der Ostwestfälinnen, bei denen das vordere Paarkreuz mit Britt Eerland und Sarah de Nutte mit vier Siegen brillierte.

Eerland bezwang Jessica Göbel mit 3:0 und Tanja Krämer mit 3:1, ihre luxemburgische Teamkollegin Göbel und Krämer jeweils in vier Durchgängen. Zudem war Nadine Bollmeier gegen Franziska Schreiner in drei Sätzen erfolgreich. Bollmeier siegte auch im Doppel an der Seite von Sophia Klee (3:1 gegen Bondareva/Schreiner). Für das Gästeteam punkteten Anastasia Bondareva, die das Youngster-Duell gegen Sophia Klee mit 3:1 gewann, sowie das wie gewohnt prächtig harmonierende Doppel Krämer/Göbel, das Eerland/de Nutte mit 14:12 im Entscheidungssatz besiegte. Insgesamt blieben die Badenerinnen vor 100 Fans jedoch ein ganzes Stück von einem Punktgewinn entfernt.

„Gegen eine tapfer und gut spielende Busenbacher Mannschaft gelang uns endlich der erste Sieg seit drei Jahren“, so TuS-Manager Franz-Josef Lingens. „Verdient, aber es hätte natürlich auch etwas knapper werden können. Doch unser Team lässt nicht locker und ist in diese Spitzenposition hineingewachsen. Unsere vier Spielerinnen waren super drauf und ließen nie einen Zweifel am Sieg aufkommen.“ Lingens hatte aber auch ein kleines Lob für den Verlierer parat: „Unsere Gegner kämpften bis zum Schluss, mussten aber am Ende immer dem leicht besseren Gastgeber gratulieren. Mit einer Ausnahme: Anastasia Bondareva spielte sehr stark und gewann verdient nach tollen Ballwechseln im Jugendduell gegen unsere Sophia Klee.“

Richtig zu trösten vermochte das Jessica Göbel nicht. „Insgesamt ein enttäuschendes Ergebnis“, so die Busenbacher Kapitänin. „Im Doppel planmäßig mit einer guten taktischen Leistung 1:1 gestartet. Im oberen Paarkreuz fehlen momentan aber einfach zehn bis 15 Prozent, um zu punkten.“ Positiv vermerkte Göbel: „Nasti (Bondareva) hat gegen Sophia Klee mit einer ebenfalls sehr guten taktischen Leistung Revanche für die Top 12-Niederlage genommen. Franzi (Schreiner) konnte lange mithalten, aber am Ende war Nadine (Bollmeier) in den entscheidenden Phasen routinierter.“ Das Busenbacher Fazit: „Es nützt nichts, momentan müssen wir damit leben, dass wir so in keinem Spiel überzeugen können.“

 

TTK Anröchte – TTG Bingen/Münster-Sarmsheim 4:6

Die Partie zwischen Anröchte und Bingen/Münster-Sarmsheim endete für den Gastgeber, der lange auf Augenhöhe war, enttäuschend. Wie im Hinspiel ging der Sieg mit 6:4 an die Rheinhessinnen, die sich dank der Niederlage von Kolbermoor auf den dritten Platz verbesserten. Mantz und Kolleginnen besitzen noch geringe Chancen auf Rang zwei, der den direkten Halbfinaleinzug bedeuten würde, sofern sie ihre letzten drei Partien, allesamt Heimspiele, gewinnen. Doch einer der Gegner heißt Berlin.

Vor etwas über 100 Zuschauern ging man mit einem 1:1 aus den Doppeln heraus. Shi/Henrich besiegten Migot/Piccolin, während Wang/Golota Zhang/Mantz unterlagen. Yuan Wabn war nicht dabei, sie musste wegen eines Infekts mit hohem Fieber passen. Dafür rückte die Italienerin Giorgia Piccolin wieder ins Team, die ihre Verletzung früher als erwartet auskuriert hatte. Ein guter Schachzug der Gäste, denn hinten spielte man 4:0 – Migot und Piccolin gewannen gegen Yang Henrich, die nicht ihren besten Tag erwischt hatte, jeweils glatt, während beide bei ihren Fünf-Satz-Erfolgen gegen Marta Golota mächtig zu kämpfen hatten. Vorne war dagegen Anröchte im Vorteil. Eine überragende Aimei Wang hielt Chantal Mantz und überraschend auch Lily Zhang auf Distanz (Zhang: „Leider fehlt es mir an Praxis gegen Abwehr“), während Shi Qi immerhin ebenfalls gegen die US-Amerikanerin punktete. In fünf Sätzen gewann Shi, die allerdings ihr erstes Einzel gegen Mantz – trotz 2:0-Satzführung – noch mit 13:15 im Entscheidungsdurchgang verloren hatte.

„Wir sind natürlich sehr enttäuscht“, gab TTK-Vorsitzender Manfred Vogel zu Protokoll. „Wenn man im oberen Paarkreuz drei Punkte holt und ein Doppel gewinnt, dann sollte man zumindest ein Unentschieden erreichen. Bei Marta Golota waren es wieder einmal die fünften Sätze. Ich denke, wir sollten uns schon mal, wie letztes Jahr, auf Kolbermoor als Play-off-Gegner einstellen.“ Es wird nun sehr schwer für Anröchte, noch den anvisierten vierten Platz zu erreichen, momentan deutet mehr auf Rang fünf oder sechs hin. Am 17.03. werden wir mehr wissen, wenn Mitkonkurrent Langstadt seine Visitenkarte bei den Ostwestfalen abgibt.

„Es war ein hochklassiges, umkämpftes Spiel, bei dem wir auch das nötige Quäntchen Glück hatten. Hinten hatten wir ein Übergewicht und haben uns durchgebissen“, erklärte TTG-Vorsitzender Joachim Lautebach. „Wir sind froh, dass wir nach dem kurzfristigen Ausfall der erkrankten Yuan Wan wieder auf Giorgia Piccolin zurückgreifen konnten, die wichtige Punkte geholt hat, auch wenn sie erkennbar noch Trainingsrückstand hatte.“ Lautebach lobte dass teilweise sehr hohe Niveau, auch beim Gegner: „Vorne haben wir tolle Spiele gesehen, wobei Aimei Wang und Shi Qi unheimlich stark und motiviert aufgetreten sind. Lily hat trotz ihrer beiden Niederlagen gut gespielt, ihr fehlte die Praxis gegen Abwehr und ihr schnelles Spiel hat Shi gut gelegen. So kam vorne nur ein Punkt durch Chantal, die im fünften Satz gegen Shi schon mit 2:6 hinten gelegen hatte.“ Wie es weitergeht? „Unser Ziel ist es, den vierten Platz zu halten. Mal sehen, wie wir in den nun folgenden drei Heimspielen aussehen, wobei allerdings das erste gegen Berlin ist.“

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