Anzeige
Spielen und talken: Dimitrij Ovtcharov lobt seinen Roboter-Gegner (Foto: ZDF-Morgenmagazin)
Noch kein Problem für den trotzdem beeindruckten World-Cup-Sieger

Roboter fordert Ovtcharov heraus

SH 23.04.2018

Hannover. Es ist wohl sein erster Gegner, der nicht gegen ihn gewinnen will. Die Hannover Messe bei der Eröffnung. Dimitrij Ovtcharov ist zu Gast bei der weltgrößten Industrieschau und wird von einem besonderen Kontrahenten herausgefordert, dem aktuellen Vorzeigeroboter des japanischen Unternehmens Omron. "Forpheus" heißt der, ist ausgestattet mit Künstlicher Intelligenz und - über eine Daten-Cloud - der Erfahrung aus Partien mit unzähligen Tischtennisgegnern verschiedener Güte.

Schon nach wenigen Minuten Spielzeit ist der Weltranglistendritte beeindruckt. "Es ist unglaublich beachtlich, was der schon alles drauf hat", sagt Ovtcharov gegenüber dem ZDF-Morgenmagazin. Auf den ersten Ball mit Ovtcharovs Effet macht der Roboter einen Fehler, beim zweiten Mal mit dem gleichen Schnitt schon nicht mehr. "Es hat mir sehr imponiert", so der World-Cup-Sieger, "dass er sich selbst korrigiert und diesen Fehler nicht wiederholt. Vorhand, Rückhand, kurz, lang - das beherrscht er fast in Perfektion".

Zwei Kameras und 80 Rechenprozesse in der Sekunde

Mit Hilfe zweier 3D-Kameras berechnet der Roboter die Position, die Geschwindigkeit und die Flugbahn des Balls. Er analysiert die Bewegungen seines Gegners und sieht mit 80 Berechnungen pro Sekunde voraus, wo der Ball landen wird und spielt dann entsprechend.

Forpheus soll nicht gewinnen, sondern er passt sich dem Spielniveau seines Mitspielers an. "Er ist ein guter Trainingspartner. Dabei ist mehr ein Trainer oder Sparringspartner als ein Gegner", erklärt der menschliche Kontrahent. Der hilft auch gleich, die Maschine weiterzuentwickeln. "Sein Spiel ist sehr rhythmisch und schnell, aber nicht so auf Spin aufgebaut. Ich habe mit den Kollegen aus Japan schon gesprochen: Beim nächsten Mal kommt er mit richtigen Belägen. Dann kann er auch Topspin spielen und ist noch viel schneller und besser."

Nicht als Tischtennis-Roboter gedacht

Übrigens: Die Kassenwarte von Tischtennisabteilungen können aufatmen. Forpheus ist nicht als Tischtennis-Trainingspartner gemacht. Dafür wäre er viel zu teuer. Omron-Marketingmanager Lucian Dold erklärte gegenüber der Deutschen Nachrichten-Agentur den eigentlichen Zweck des Auftritts gegen Dimitrij Ovtcharov: "Die Techniken des Roboters gibt es heute schon in vielen Fabriken. Wir wollen den Leuten anschaulich zeigen, wie Künstliche Intelligenz funktioniert."

Den kompletten Beitrag "Dimitrij Ovtcharov gegen Forpheus" im Morgenmagazin gibt es in der ZDF-Mediathek an Minute 9:05.

 

 

Aktuelle WM-Videos

WM-Podcast

Kontakt

Deutscher Tischtennis-Bund
Hauptsponsoren
weitere Artikel aus der Rubrik
Podcast Stars & Stories 24.04.2024

Ping, Pong & Prause: Neue Episode verfügbar

Dieses Mal erwartet die Hörer eine intensive Folge mit wirklich spannenden und auch kontroversen Themen: Warum gibt es eigentlich wieder einen World Cup und was sollte dieses Spielsystem? Wieso wurde für Olympia nominiert, wie eben nominiert wurde? Wie geht man mit Sportswashing in Saudi-Arabien um und last but not least: die Turnierlizenz. Als kleine Beilage gibt es in den 85 Minuten noch die Kategorien Netzroller und ein paar Taktik-Tipps in der TT-Nerd-Ecke.
weiterlesen...
Stars & Stories Nationalteams 13.03.2024

Road to Paris-Doku mit Nina Mittelham: Wie alles begann

Auch wenn es beim Singapur Smash nicht so richtig laufen wollte - das Jahr 2024 ist für Nina Mittelham richtig gut losgegangen: Erstmals eine Top 10-Spielerin geknackt beim WTT Star Contender in Goa und bei der WM in Südkorea kein Spiel verloren - Chapeau. Einen großen Anteil an Ninas Erfolg hat die Familie - deswegen schauen wir in Episode #3 mit ihr und ihrer Mama zurück auf ihre ersten Schritte im Tischtennis im kleinen Städtchen Willich.
weiterlesen...
Schiedsrichter WM 26.02.2024

Immer wenn Deutschland nicht im Finale steht, regelt es Geiger

Immer wenn Deutschland nicht im Finale steht, dann regelts Geiger. Das gilt mit Ausnahme von den Weltmeisterschaften 2016 in Malaysia zumindest für die letzten 20 Jahre. 2006 und 2008 Vater Michael und 2024 Sohn Christoph, die restlichen sechs Weltmeisterschaften seit 2004 standen immer die deutschen Herren im Endspiel. Für den 31-Jährigen Christoph Geiger war die WM in Busan der Höhepunkt seiner Karriere als Schiedsrichter – aber ein Traum bleibt noch.
weiterlesen...
WM 25.02.2024

Zum WM-Abschied gibt es Gold für "the G.O.A.T."

WM-Titel Nummer elf in Folge und 23 insgesamt für Chinas Herren-Mannschaft wird der letzte für den großen Meister seines Fachs sein. Nach dem 3:0-Finalerfolg seiner Mannschaft über Frankreich im Endspiel der Welttitelkämpfe in Busan kündigte Ma Long seinen WM-Abschied an. Deutschland war immerhin durch Schiedsrichter Christoph Geiger auf dem Centercourt vertreten.
weiterlesen...
WM 24.02.2024

Chinas Damen gewinnen WM-Team-Titel Nummer 23

Chinas Asse haben bei den Welttitelkämpfen in Südkorea das 23. Gold im Damen-Mannschaftswettbewerb für das Reich der Mitte geholt. Nach dem Strauchler der "Unbesiegbaren", die in Busans Messezentrum BEXCO im zweiten Gruppenspiel nur mit 3:2 gegen Indien gewonnen hatten, wurde es für die Mannschaft von Nationaltrainer Ma Lin mit 3:2 gegen die Japanerinnen auch im Endspiel knapp.
weiterlesen...
WM 24.02.2024

Südkorea verpasst WM-Sensation gegen China im Halbfinale

Der WM-Gastgeber stand kurz davor zu schaffen, was zuletzt vor 24 Jahren gelungen war: Chinas Herren bei einer Mannschafts-WM zu besiegen wie im Jahr 2000 die Schweden im Endspiel von Kuala Lumpur. Es kam anders.
weiterlesen...
© Deutscher Tischtennis-Bund e.V. - DTTB - Alle Rechte vorbehalten

Datenschutz | Impressum