Tokio. Nach der Eröffnungsfeier am Dienstag beginnen am Mittwoch die Tischtenniswettbewerbe für das Achter-Aufgebot des Teams Deutschland Paralympics. Angeführt vom Weltranglistenzweiten und Paralympics-Silbermedaillengewinner von 2016, Thomas Schmidberger, kämpfen die fünf Herren und drei Damen in sieben verschiedenen Wettkampfklassen um die Medaillen.
"Ich habe in Rio zweimal Silber geholt und möchte mich in Tokio natürlich gerne verbessern", sagt der 29-jährige Düsseldorfer Borusse Schmidberger auf der Website seines Vereins. "Da wir aber lange keine Wettkämpfe hatten, möchte ich erst einmal gut spielen und gut in den Wettkampf reinkommen. Und dann werden wir sehen, für was es am Ende reicht. Aber das Ziel bleibt der Gewinn von zwei Medaillen."
Die Tischtennis-Wettkämpfe im Tokyo Metropolitan Gymnasium beginnen mit den Einzel-Wettbewerben, die vom 25. bis 30. August dauern. Die Mannschaftswettbewerbe sind vom 31. August bis zum 3. September terminiert. Im Einzel stehen zunächst in allen Konkurrenzen Gruppenspiele an, bevor es in den K.-o.-Matches um paralympische Medaillen geht. Im Teamwettbewerb gehören Thomas Schmidberger und Thomas Brüchle (Frickenhausen) in der WK 3 einmal mehr zu den Favoritenn.
Deutscher Schiedsrichter: Gert Selig / Schulkinder als Zuschauer
Auch ein deutscher Unparteiischer ist dabei: Blue-Badge-Schiedsrichter Gert Selig aus Waldalgesheim. "Was mich hier von der ersten Minute an begeistert hat, ist die Höflichkeit, Freude und ausgeprägte Willkommenskultur der japanischen Menschen", schreibt er auf seiner Facebook-Seite.
Anders als bei Olympia darf es bei den Paralympics zumindest ein paar Zuschauer geben. Einige Schulkinder dürfen im Rahmen eines integrativen Erziehungsprogramms dabei sein, sofern ihre Eltern bei den lokalen Schulbehörden den entsprechenden Wunsch hinterlegen. Die Auflagen für die Aktiven sind ähnlich wie bei Ovtcharov, Solja und Co. vor wenigen Wochen, berichtet Rio-Viertelfinalistin Sandra Mikolaschek: "Die Paralympics in Tokio werden anders als in Rio, denn durch Corona gibt es viele Auflagen, an die wir uns halten müssen. Wir sind aber sehr froh, dass die Spiele überhaupt stattfinden."
Insgesamt sind zwei Wochen nach der Schlussfeier der Olympischen Spiele in Tokio die Paralympics-Asse in 23 Sportarten und 540 Wettbewerben am Start, rund 4.500 Sportlerinnen und Sportlern aus 160 Ländern. Der Deutsche Behindertensportverband entsendet 133 Athletinnen und Athleten. In Rio 2016 holte die deutsche Mannschaft 57 Medaillen.
ARD und ZDF berichten im TV ausführlich live von den Paralympics in Tokio. Zusätzlich zu den Fernsehübertragungen bietet die ARD täglich Livestreams von den Wettbewerben in Tokio an.
Das deutsche Tischtennis-Aufgebot bei den Paralympics