Bremen. Die German Open in Bremen bieten für Newcomer wie Joshua Band eine gute Gelegenheit, sich in Tischtennisfähig- und Fertigkeiten zu verbessern, vor allem aber um Spielerfahrung zu sammeln. Seine World-Tour-Karriere startete er bei den Swedish Open im vergangenen Jahr, jetzt ist er bei den German Open in Bremen aktiv. Band kommt aus Jersey, der bevölkerungsreichsten der Inseln im Ärmelkanal. Nicht einmal 100.0000 Einwohner hat das Land, doch die Zahl der aktiven Tischtennisspieler wachse, freut sich Chris Band, Präsident von Jerseys Tischtennisverband und Vater Joshuas.
Der 19-jährige Joshua und sein drei Jahre jüngerer Nationalteamkollege Chris Morshead hatten sich erst in der vergangenen Woche als „großartige Botschafter Jerseys gezeigt“, so Chris Band. „Unsere Insel kann stolz auf sie sein.“ Denn auch wenn die sportlichen Erfolge bei den Europameisterschaften wie erwartet ausgeblieben waren (beide blieben sieglos), so hatten doch die dänischen Medien inkl. Fernsehen großes Interesse für die Exoten gezeigt und um mehrere Interviews gebeten.
Erwartete Niederlagen gegen Floritz und Assar
Zuvor, Anfang Oktober, hatte sich Joshua Band internationale Matchpraxis bei den Egypt Open in Kairo geholt, einer Station des Euro-Africa-Circuit. Wettkampfhärte ist neben Technik- und Athletiktraining das wohl größte Manko auf der Insel. Band und Morshead spielen in der obersten Division Jerseys für das Team Pegasus A, die besteht aber gerade einmal aus sieben Teams. Drei Ligen gibt es insgesamt und 130 aktive Spieler.
In Bremen nutzt Band, der hier als einziger Teilnehmer seines Verbands und ohne Trainer angereist ist, jedes Spiel, das möglich ist. Philipp Floritz und Omar Assar aus Ägypten ließen heute keinen Satzgewinn zu, seine nächste Chance bekommt „Josh“ aber schon im U21-Wettbewerb.
German Open: „Dafür habe ich noch härter trainiert“
Sein Trainingspensum hat er seit seinem Schulabschluss auf zwölf Stunden pro Woche erhöht. „Meistens trainiere ich mit meinem Coach, es gibt nicht viele andere Sparringspartner, die für mein Niveau passend sind“, erklärt er, der inzwischen bereits an zwei Weltmeisterschaften teilgenommen hat, 2008 im chinesischen Guangzhou und 2010 in Moskau.
„Es ist schwierig, mit so vielen guten Spielern mitzuhalten“, berichtet er. „Die German Open sind eine Herausforderung, die mir einen extra Motivationsschub gibt. Dafür habe ich noch härter trainiert.“ Das Turnier in Bremen sei bisher „das beste“ gewesen, sowohl was das Spieleraufgebot betreffe als auch den Spaßfaktor. „Für mich zählt, so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln.
Ergebnisse sind für mich zweitrangig. Mit meiner bisherigen Leistung in den beiden Einzeln bin ich mehr als zufrieden.“ Botschafter seiner Insel zu sein, diesen Job nimmt Band auch neben dem Sport sehr ernst. Unter anderem verteilt er nebenbei Flyer für Touristen über Jersey.