Hannover. Die Veranstaltung war erneut ein voller Erfolg: In der Hannoveraner Swiss Life Hall gingen bei den Nationalen Spielen der Special Olympics Deutschland 373 geistig oder lernbehinderte Sportler aus ganz Deutschland an 30 Tischen an den Start. Behinderte Sportler, die in Vereinen des DTTB aktiv sind, setzten sich bei den Tischtennis-Wettkämpfes in den stärksten Leistungsklassen durch.
Ale zwei Jahre werden die Nationalen Spiele in 20 Sportarten ausgetragen. Im Tischtennis wird dabei, anders als im normalen Spielbetrieb, nur auf zwei Gewinnsätze gespielt. Zudem werden bei den Special Olympics, anders als bei den Körperbehinderten, die Athleten nicht nach ihrem Behinderungsgrad, sondern nach ihrer Leistungsstärke klassifiziert. Daher ist es möglich, dass Sportler mit unterschiedlichen Behinderungsgraden in der gleichen Leistungsklasse spielen.
Das Finale in der Konkurrenz der Damen im Alter bis zu 29 Jahren war eine interne Angelegenheit der Familie Gerstenberger vom LSV Oettersdorf. Im Endspiel bezwang Mandy ihre Zwillingsschwester Nadine, die 2014 in Düsseldorf Gold gewonnen hatte. Bei den Herren bis 29 siegte Dennis Lehn vom ATSV Espelkamp, der im Endspiel überraschend den Bayern Daniel Reckziegel (TSV 2000 Rothenburg o.d.T.) bezwang. Der Hesse Steffen Michel vom TTC Lorchhausen, der diesen Wettkampf bei den letzten Spielen vor zwei Jahren noch gewonnen hatte, gewann diesmal Bronze.
Sowohl im Damen- als auch im Herren-Einzel der Klassen ab 30 Jahre waren die Titelverteidiger von 2014 erneut erfolgreich. Bei den Damen gewann Ariane Tillmann die Goldmedaille. Die 33-jährige Angriffsspielerin aus Niedersachsen spielt für die zweite Mannschaft des TuS Einigkeit Kirchberg in der Bezirksliga und hilft zuweilen auch im Landesliga-Team ihres Vereins aus. Im Finale schlug sie die Newcomerin Beatrix Kessler, die im Nichtbehindertensport für das Kreisliga-Team des TTC Blau-Weiß Datteln startet.
Im Herren-Einzel setzte sich in einer Neuauflage des Endspiels von 2014 Titelverteidiger Hartmut Freund (48) vom TTC Bietigheim-Bissingen gegen den sechs Jahre jüngeren, lernbehinderten Pfälzer Patrick Kilian (42) durch, der für die SG Waldfischbach in der Bezirksliga aktiv ist.
Erstmals im Rahmen des offiziellen Programms ausgetragen wurde das so genannte Unified Doppel, das vor zwei Jahren noch ein Demonstrationswettkampf war. Dabei bilden jeweils ein behinderter und ein nichtbehinderter Sportler ein Doppel. Hier setzten sich Stefan Nellessen (GWN-Sportteam) zusammen mit Michael Gresens (DJK Jugend Eller) vor Torsten Klee und Monty Schulz aus Schleusingen durch.
Die Finalisten der Hauptklassen in der Übersicht
Herren bis 29
1. Dennis Lehn (ATSV Espelkamp)
2. Daniel Reckziegel (TSV 2000 Rothenburg o.d.T.)
Damen bis 29
1. Mandy Gerstenberger (LSV Oettersdorf)
2. Nadine Gerstenberger (LSV Oettersdorf)
Damen ab 30
1. Ariane Tillmann (TuS Einigkeit Kirchberg)
2. Beatrix Kessler (TTC Blau-Weiß Datteln)
Herren ab 30
1. Hartmut Freund (TTC Bietigheim-Bissingen)
2. Patrick Kilian (SG Waldfischbach)
Unified-Team
1. Stefan Nellessen (GWN-Sportteam)/Michael Gresens (DJK Jugend Eller)
2. Torsten Klee/Monty Schulz (SV Schleusingen)
Zur offiziellen Ergebnisübersicht aller Spielklassen
Norbert Freund
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