Hamm. Bestmarke geknackt! Die Zweitliga-Damen des TuS Uentrop haben einen neuen Zuschauerrekord aufgestellt, der eine Weile Bestand haben dürfte. Insgesamt 1.854 Menschen sind am Sonntag zum Rückrunden-Auftakt gegen Leipzigs Leutzscher Füchse in die Hammer Handball-Arena geströmt.
Entsprechend der Kommentar auf der Facebook-Seite des Vereins: "Leute!!! Was für ein unfassbar geiles Ding war das bitte heute?!? Wir sind sprachlos! ZUSCHAUERREKORD GEKNACKT!!!!!! 1.854 waren da und es war die unglaublichste Stimmung überhaupt!! Wuhuuuu!!! DANKE an alle, die da waren!! Und Glückwunsch an die Leutzscher Füchse zum Sieg!" Der letzte Satz nimmt es vorweg: Die Partie ging verloren. Das Team von Coach Alexander Daun unterlag nach knapp drei Stunden und vielen knappen Partien mit 1:6.
Ein echtes Event
Das interessierte den Tabellenzweiten jedoch nur am Rande. Schließlich hatten die Uentroperinnen aus dem Match ein echtes Event unter dem Titel "Gemeinsam für Hamm" gemacht und die Sportfans im Nordosten des Ruhrgebiets für Damen-Tischtennis in ungeahnter Weise mobilisieren können. Gedacht war dies außer zur Aufbesserung der eigenen Finanzen als ein Dankeschön an die Stadt, ihre Sportvereine und ihre Einwohner, die den Klub Ende 2017, als er vor dem Aus aus finanziellen und organisatorischen Gründen stand, bei einer großen Rettungsaktion unterstützt hatten.
Die Solidarität auch aus dem Sport war immens, neben den Zweiliga-Handballern des ASV Hamm-Westfalen halfen örtliche Vereine aus anderen Sportarten mit: Rollhockey-Bundesligist SK Germania Herringen, die Oberliga-Fußballer von Westfalia Rhynern, die Eishockey-Spieler der Hammer Eisbären und die Basketballer der TuS 59 HammStars.
Die Idee zum Rekordversuch kam bereits während der Rettungsaktion auf, als die Uentroper bei einem Heimspiel der Hamm-Westfalener Handball-Herren die Zuschauer um Spenden baten. Die Handballer boten den Tischtennis-Damen das eigene "Wohnzimmer", die rund 2.600 Zuschauer fassende WESTPRESS arena, für ein Heimspiel an, falls es eine Zukunft der Uentroperinnen in der 2. Liga gebe. "Da haben wir kräftig diskutiert, ob wir das wollen und ob wir das schaffen können. Schließlich haben wir normal nur etwa 80 Zuschauer in der Halle", beschrieb Trainer und Projekt-Initiator Daun gegenüber myTischtennis.de. "Wir haben uns aber dafür entschieden, nicht zuletzt, um auch ein Zeichen zu setzen und der Stadt Hamm für all die Unterstützung 'Danke' zu sagen." Aus diesem Grund gehen zehn Prozent der Eintrittsgewinne an den Kinder- und Jugendhospizdienst Hamm.
TuS Uentrop - LTTV Leutzscher Füchse 1990 1:6 (10:19 Sätze, 255:280 Bälle)
Airi Avamari/Nadine Sillus - Marina Shavyrina/Tho Do Thi 0:3 (-9,-9,-9)
Guo Pengpeng/Alexandra Scheld - Huong Do Thi/Anna-Marie Helbig 2:3 (-7,9,7,-9,-7)
Scheld - Helbig 2:3 (7,-6,5,-8,-6)
Avameri - Huong Do Thi 2:3 (-9,-6,-7)
Guo - Tho Do Thi 3:1 (5,10,-7,7)
Jessica Wirdemann - Helbig 1:3 (7,-11,-6,-8)
Avameri - Shavyrina 2:3 (8,-10,-4,3,-6)
Hinweis: Die Zuschauerzahlen der Damen-Bundesligisten sind nicht in allen Jahrzehnten zuverlässig erfasst worden. Bislang galten die 1.200 Fans beim Entscheidungsspiel um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft zwischen der Spvg. Steinhagen und der TSG Dülmen in der Saison 1992/93 als Besucherbestmarke.