Durban. Zwei Tage vor Beginn der Tischtennisweltmeisterschaften 2023 fand in Durban die Auslosung statt. Erwartungsgemäß sind die Auftaktaufgaben der deutschen Starter/innen machbar. Im Mixed warten aber bereits in der ersten Runde die amtierenden Europameister auf Patrick Franziska und Shan Xiaona.
Damen-Einzel: Sabine Winter mit anspruchsvollem Auftaktlos
Han Ying wurde wie schon bei den Olympischen Spielen und den Weltmeisterschaften in Houston 2021 mit "Abwehrkillerin" Sun Yingsha in ein Viertel gelost. Zum Auftakt trifft die Abwehrspezialistin aber zunächst auf Tin-Tin Ho aus England (WR 135). Das schwerste Los in Runde eins hat bei den Damen Sabine Winter erwischt – nämlich die 26-jährige Polin Natalia Bajor, aktuell Nummer 54 der Welt. Einzel-WM Debütantin Annett Kaufmann trifft hingegen auf Sarah Hannffou (WR 92) aus Kamerun. Auf Shan Xiaona wartet in Runde Eins Daniela Ortega aus Chile (WR 226) und auf Nina Mittelham die Lokalmatadorin Zodwa Maphanga (WR 253) aus Südafrika. Shan könnte dann in Runde drei bereits auf die ehemalige Weltmeisterin Chen Meng aus China treffen.
Teaminternes FCS-Duell für Patrick Franziska
Bei den Herren hat Dimitrij Ovtcharov mit dem Franzosen Can Akkuzu (WR 52), der in der TTBL für TTF Liebherr Ochsenhausen spielt, einen starken Auftaktgegner zugelost bekommen. Vereinsintern ist sogar das Erstrundenduell zwischen Patrick Franziska und dem Belgier Cedric Nuytinck (WR 87), die beide am letzten Wochenende gemeinsam mit dem 1. FC Saarbrücken noch den Einzug ins TTBL-Finale geschafft haben. Benedikt Duda spielt am Samstag gegen Filip Zeljko aus Kroatien (WR 146) und Dang Qiu gegen den Brasilianer Vitor Ishiy (WR 90). Im Idealfall würde der amtierende Europameister dann im Achtelfinale gegen den topgesetzten Fan Zhendong spielen, könnte davor aber auf seinen ehemaligen Teamkollegen Sathiyan Gnanasekaran und das französische Nachwuchs-Ass Felix Lebrun treffen. Ruwen Filus bekommt es zum Auftakt mit dem Nigerianer Bode Abidoun (WR 134) zu tun, in der dritten Runde könnte es zum Duell mit Lin Yun-Ju aus Taipeh kommen.
Herren-Doppel treffen beide auf Iran
Das Berliner Doppel Nina Mittelham und Shan Xiaona spielen in der ersten Runde gegen die südkoreanische Paarung Lee Zion/Choi Hyojoo. Einem chinesischen und japanischen Doppel würden die beiden bis zum Halbfinale aus dem Weg gehen. Das zweite deutsche Duo Sabine Winter und Annett Kaufmann bekommen zum Auftakt mit Zauresh Akasheva und Anastassiya Lavrova aus Kasachstan eine lösbare Aufgabe.
Bei den Herren wurden beide Duos in die untere Hälfte des Tableaus gelost und haben jeweils Auftaktgegner aus dem Iran. Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska spielen gegen Amir Hossein Hodaei und Amin Ahmadian und Benedikt Duda und Dang Qiu gegen Noshad Alamiyan und Nima Alamian. Auf das schwedische Weltmeister-Doppel Falck/Karlsson und die beiden chinesischen Paarungen würden die Deutschen frühestens im Finale treffen.
Franziska/Shan gegen die Europameister
Was für ein Los! Das neu formierte Mixed Patrick Franziska und Xiaona Shan bekommt es in der ersten Runde mit den Mixed-Europameistern Jia Nan Yuan und Emmanuel Lebesson aus Frankreich zu tun. Würde sie diese Hürde meistern, stünde ihnen womöglich mit Simon Gauzy und Prithika Pavade ein weiteres Duell mit dem Nachbarland bevor. Ein etwas ruhigeren Auftakt haben die Europameister im Mixed aus dem Jahr 2021 Nina Mittelham und Dang Qiu. Für sie geht es gegen Ozge Yilmaz und Abdullah Yigenler aus der Türkei los. Theoretisch könnte es bereits im Achtelfinale zum deutsch-deutschen Duell kommen.
"Auslosung besser als in Houston"
"Wichtig ist, dass die Jungs die erste Runde ernst nehmen - es wird Überraschungen geben. Ich hoffe, dass wir da nicht dabei sein werden", sagt Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf. Man müsse von Runde zu Runde schauen, aber es sei natürlich gut, so Roßkopf, wenn man den Chinesen wie im Doppel aus dem Weg gehen könne. Damen-Bundestrainerin Tamara Boros ist auch nicht unglücklich über die Auslosung: "Alles in allem können wir zufrieden sein mit der Auslosung, auf jeden Fall besser als in Houston 2021. Im Doppel haben Nana und Nina ein schweres Auftaktlos - aber es sind die Weltmeisterschaften und da muss man auch gute Gegnerinnen besiegen."
Die deutschen Begegnungen
Herren-Einzel (Runde Beste 128)
Dang Qiu – Vitor Ishiy (Brasilien, WR 90)
Dimitrij Ovtcharov – Can Akkuzu (Frankreich, WR 52)
Benedikt Duda – Filip Zeljko (Kroatien, WR 146)
Ruwen Filus – Bode Abodium (Nigeria, WR134)
Patrick Franziska – Cedric Nuytinck (Belgien, WR 87)
Damen-Einzel (Runde Beste 128)
Sabine Winter – Natalja Bajor (Polen, WR 54)
Han Ying – Tin-Tin Ho (England, WR 135)
Shan Xiaona – Daniela Ortega (Chile, WR 226)
Nina Mittelham – Zodwa Maphanga Südafrika, WR 253)
Annett Kaufmann – Sarah Hanffou (Kamerun, WR 92)
Herren-Doppel (Runde Beste 64)
Dimitrij Ovtcharov/Patrick Franziska - Amir Hossein Hodaei/Amin Ahmadian (Iran)
Dang Qiu/Benedikt Duda - Noshad Alamiyan/Nima Alamian (Iran)
Damen-Doppel (Runde Beste 64)
Shan Xiaona/Nina Mittelham - Lee Zion/Choi Hyojoo (Südkorea)
Sabine Winter/Annett Kaufmann - Zauresh Akasheva/Anastassiya Lavrova (Kasachstan)
Mixed (Runde Beste 64)
Dang Qiu/Nina Mittelham - Ozge Yilmaz/Abdullah Yigenler (Türkei)
Patrick Franziska/Shan Xiaona - Jia Nan Yuan/Emmanuel Lebesson (Frankreich)
Einzel-Wettbewerbe
Damen: Ying Han (KTS Tarnobrzeg, Polen), Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Shan Xiaona (ttc berlin eastside), Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Annett Kaufmann (SV Böblingen)
Herren: Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt)
Doppel-Wettbewerbe
Sportliche Leitung: Richard Prause (Sportdirektor)
Trainerteam: Tamara Boros (Bundestrainerin Damen), Jörg Roßkopf (Bundestrainer Herren), Lars Hielscher (Cheftrainer Düsseldorf), Xiaoyong Zhu (Bundesstützpunkttrainer), Sascha Nimtz (Experte für Videoanalysen, Wissenschaftskoordinator IAT Leipzig)
Medizinische Abteilung: Dr. Antonius Kass (Teamarzt), Dr. Christian Zepp (Sportpsychologischer Experte), Peter Heckert, Annette Zischka (Physiotherapeuten, OSP Hessen in Frankfurt/Main)
Organisationsleiter: Rainer Kruschel (Leiter Referat Leistungssport)
Weitere DTTB-Vertreter:
Dr. Torsten Küneth (Equipment Committee)
Schiedsrichter: Michael Zwipp (Oberschiedsrichter, Langen), Kerstin Duchatz (Herne)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Benedikt Probst, Manfred Schillings (beide DTTB)
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