Frankfurt am Main. Welches Team wird nach der Saison 2018/19 auf dem ersten Platz stehen und sich über den Gewinn der Meisterschaft freien dürfen? Wenn den Prognosen der Vereinsvertreter Glaube geschenkt werden darf, läuft es auf einen Zweikampf zwischen dem TTC OE Bad Homburg und TTC GW Bad Hamm hinaus. Im Kampf um den Klassenerhalt wird ein spannendes Rennen erwartet, in dem sicherlich auch die Aufsteiger TuS 92 Celle, NSU Neckarsulm und TTC RhönSprudel Fulda Maberzell II mit involviert sein werden. Auf der anderen Seite hat der TTC indeland Jülich das Unterhaus in Richtung Tischtennis Bundesliga (TTBL) verlassen. Der TTC Frickenhausen musste seine Mannschaft nach Platz sechs in der Vorsaison aus finanziellen Gründen zurückziehen. Sportlich abgestiegen ist der 1. FC Köln als Tabellenletzter.
Titelverteidiger 1. FC Saarbrücken TT II personell stark verändert
Das Meisterteam der Saison 2017/18, 1. FC Saarbrücken-TT II, hat sich zum großen Teil verändert. Dennis Klein (Jülich) und Deni Kozul (Wels/Österreich) haben den Klub verlassen. Mit Patryk Zatowka (Polen), Tobias Rasmussen (Jülich), Florian Cnudde (Belgien) sowie Peter Hribar (Slowenien) wurden gleich vier neue Spieler unter Vertrag genommen. „Wir streben den Klassenerhalt an“, sagt Pressesprecher Nicolas Barrois. Ganz anders sieht dagegen die Zielsetzung beim Vizemeister TTC OE Bad Homburg aus. Mit Rares Sipos (Rumänien) wurde einer der besten Nachwuchsspieler Europas verpflichtet. Der 17-Jährige führt die Mannschaft an und ist der einzige Neuzugang. Sanil Shetty wechselte zum Liga-Konkurrenten TTC Fortuna Passau. „Platz drei bis fünf soll erreicht werden“, sagt der sportliche Leiter Mirko Kupfer. Dazu beitragen sollen die Stärken „Teamgeist und Ausgeglichenheit“. Auf der anderen Seite beobachtete Kupfer aber auch, „dass manchmal alles auf die leichte Schulter genommen wird“. Unverändert präsentiert sich die Mannschaft des TTC GW Bad Hamm. „Wir haben eine gute Mischung aus routinierten und jung aufstrebenden Spielern“, verrät der Vorsitzende Martin Vatheuer. Nach Rang drei zuletzt wird diesmal, wie in Bad Homburg, Position drei bis fünf angepeilt.
Einen „gesicherten Mittelfeldplatz“ hat Bernd Möllmann, Abteilungsleiter und Manager beim BV Borussia Dortmund, als Saisonziel ausgegeben. Alberto Mino (1. FC Köln) und Krisztian Nagy (TTC Fortuna Passau) schlagen neu für die Schwarz-Gelben auf. Der zuletzt starke Ungar Bence Majoros wechselte zum TSV Bad Königshofen in die TTBL und sorgte dort bereits am ersten Spieltag mit einem Erfolg gegen Hunor Szocs (Werder Bremen) für positive Schlagzeilen. Ebenfalls nicht mehr im Ruhrgebiet ist Adam Szudi (Wels/Österreich). „Wir haben Erfahrung in der Liga und besitzen ein homogenes Team“, sagt Möllmann. Erik Bottroff und der mittlerweile 42-jährige Evgeni Fadeev gehören schließlich schon lange der Truppe an, die nach Angaben von Möllmann über „keine Schwächen“ verfügt.
Wie schon vor der vergangenen Saison hatte der TTC Fortuna Passau gleich drei Abgänge zu verzeichnen. Tamas Lakatos (Dänemark), Borna Kovac (Österreich) und Krisztian Nagy (BV Borussia Dortmund) besitzen beim Tabellenfünften der abgelaufenen Runde keinen Kontrakt mehr. Mit Samil Shetty (TTC OE Bad Homburg), dem erst 17-Jährigen Moldawier Vladislav Ursu (Magdeburg) und Ivan Juzbasic (Kroatien) wurde ein Trio verpflichtet. „Die Liga ist in den vergangenen Jahren immer mehr zusammen gerückt“, stellt Pressesprecher Thomas Saller fest und gibt als Saisonziel einen „guten Mittelfeldplatz“ aus.
FSV Mainz 05 geht mit einer sehr jungen Mannschaft an den Start
Der TV 1879 Hilpoltstein geht in die 14. Zweitligasaison. Teammanager Bernd Beringer bezeichnet das Bundesliga-Unterhaus als die „spannendste Tischtennis-Liga in Deutschland“. Petr David (Tschechien) und Nico Christ (Versbach) haben den Klub verlassen. Dafür wurden David Reitspies (Tschechien) sowie der Argentinier Francisco Sanci (Rosenheim) unter Vertrag genommen. Zusammen mit Alexander Flemming und Pilot Dennick Dickhardt soll es nach zuletzt Position sieben diesmal „zu einer Platzierung in der vorderen Tabellenhälfte“ langen.
Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga und zuletzt dem neunten Platz geht es für den 1. FSV Mainz 05 nach Einschätzung von Trainer Chris Pfeiffer „nur um den Klassenerhalt“. Mit Jha Kanak (Herne), Simon Söderlund (Dänemark) und Carlo Rossi (Italien) stehen drei neue Youngster zur Verfügung. Hinzu kommt weiterhin Irvin Bertrand. Rossi ist mit seinen 17 Jahren der jüngste Spieler. Die drei weiteren Spieler zählen gerade einmal 18 Lenze. „Das Team besitzt ein hohes Entwicklungspotential“, nennt der FSV-Coach eine Stärke.
Drei Aufsteiger kämpfen um den Klassenerhalt
„Wir wollen die Liga halten und damit mindestens den achten Platz erreichen“, sagt Nils Hohmeier. Der Kapitän des Meisters der 3. Bundesliga Nord, TuS 92 Celle, blickt der neuen Saison zuversichtlich entgegen, wenngleich der bisherige Spitzenspieler Philipp Floritz (Hertha BSC Berlin) nicht mehr in Niedersachsen aktiv ist. Dafür wurde mit Fedor Kuzmin (Orenburg) ein, so Hohmeier, „sehr erfahrener Spieler“ unter Vertrag genommen. „Fedor kann unsere junge Mannschaft führen.“ Mit Cedric Meissner, Tobias Hippler und Nils Hohmeier setzt der Klub um Manager Dieter Lorenz auf junge deutsche Spieler. „Die Mannschaft hat ein großes Entwicklungspotential“, sagt Hohmeier. „Aufgrund der internationalen Belastung kann es aber zu Formschwankungen kommen.“
Alexander Mohr, Trainer und Manager der NSU Neckarsulm (Meister der 3. Bundesliga Süd), macht gar kein Geheimnis daraus, „dass es für uns um den Nichtabstieg geht“. Aus der erfolgreichen vergangenen Saison sind mit Julian Mohr, Jens Schabacker und dem 49-jährigen Josef Braun noch drei Akteure übrig geblieben. Neu dabei ist Florian Bluhm. Der Abwehrspieler war zuletzt für den Drittligsten ASV Grünwettersbach II aktiv und ersetzt Alexander Gerhold (Mühlhausen). Als Vizemeister der 3. Bundesliga Nord schaffte der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell II ebenfalls den Sprung in die 2. Bundesliga. Die TTBL-Reserve wurde mit Jose Pedro Francisco (Portugal) verstärkt. „Wir haben eine Mannschaft, in der Erfahrung mit exzellenten Nachwuchstalenten gepaart ist“, verrät Mannschaftsführer Johannes Hodes. Top 12-Bundesranglistensieger und Eigengewächs Meng Fanbo, der mit der Jungen-Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) bei den diesjährigen Europameisterschaften in Cluj-Napoca die Bronzemedaille gewann, ist erst 17 Jahre alt. Feng Zhe, Thomas Keinath, Meng Qingyu und Hans-Jürgen Fischer sind bereits jenseits der 40. „Für uns geht es nur um den Klassenerhalt“, so Hodes.
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