Busan. Polen wurde für Deutschlands Damen im ersten Gruppenspiel der Mannschafts-WM im südkoreanischen Busan zum echten Prüfstein. Das Quintett von Bundestrainerin Tamara Boros kämpfte sich in der fast drei Stunden dauernden Partie zu einem 3:1-Erfolg, der noch knapper hätte ausgehen können.
"Polen und die Slowakei sind unsere schwierigsten Gegner in der Gruppe. Da ist es umso wichtiger, mit einem Sieg zu starten, damit einem der Gruppensieg nicht gleich entgleitet", kommentierte Sabine Winter, die an Position drei aufgestellt einen Zähler zum Erfolg beisteuerte. "Es war ein harter Fight, aber das kann im weiteren Turnierverlauf noch für ein paar Dinge gut sein."
Deutschlands Führungsspielerin Nina Mittelham wurde in ihren beiden Partien über die volle Distanz gezwungen. Im Auftakteinzel gegen die 117 Plätze hinter ihr in der Weltrangliste rangierende Katarzyna Wegrzyn musste die EM-Einzel-Finalistin von 2022 im Entscheidungssatz zwei Matchbälle beim Stand von 8:10 abwehren, bevor sie ihr Team durch ein 12:10 in Führung bringen konnte. In ihrer zweiten Partie arbeitete sich die Wahl-Berlinerin immer wieder aus Rückständen zurück ins Spiel und rang zum Abschluss Natalia Bajor in einer temporeichen Partie mit vielen längeren Ballwechseln nieder. Immer wieder deutlich hörbar angefeuert von Annett Kaufmann und Yuan Wan, die gegen Polen nicht am Tisch zum Einsatz kamen.
Shan unterliegt Bajor, Winter mit Drei-Satz-Erfolg
Bajor hatte zuvor im Revanche-Match des Europe Top 16 vor einem Monat Xiaona Shan erneut besiegt. Die sowohl spielerisch als auch kämpferisch gut aufgelegte Nummer eins Polens und European-Games-Halbfinalistin 2023 besiegte Deutschlands zweifache Olympia-Teilnehmerin in vier Sätzen, wobei Shan in Durchgang drei einen Satzball nicht hatte nutzen können. "Beim Top 16 war ich verletzt und habe nicht gut gespielt. Heute habe ich zu viele kleine Fehler beim Rückschlag gemacht und sie hat super gespielt", befand Shan. "Außerdem kennt sie meine Spielweise inzwischen ganz gut. Wenn mein Aufschlag für mich so gar keinen Vorteil hat, ist es für mich schwer. Ich habe mich außerdem zu oft auf ihr Tempo eingelassen und auch in der Platzierung zu wenig variiert."
Vom 1:1-Zwischenstand ließ sich Sabine Winter nicht beirren. Nach knapp verlaufenem zweiten Durchgang besiegte die sechsfache Europameisterin Zuzanna Wielgos insgesamt sicher in drei Sätzen. Am späten Freitagabend Ortszeit in Südkorea waren die Deutschen und die Polinnen die letzten Teams in der Messehalle von Busan, BEXCO.
Am Samstag gegen Nigeria-Bezwinger Mexiko / China Damen straucheln, stürzen aber nicht
Am Nebentisch hatte in der zweiten Partie der deutschen Gruppe drei Mexiko Nigeria mit 3:0 besiegt. Die Mexikanerinnen sind am Samstag um fünf Uhr morgens MEZ nächster Gegner der Deutschen. Die DTTB-Herren treffen in ihrem zweiten Vorrunden-Match auf Außenseiter Saudi-Arabien.
Am Morgen Ortszeit war überraschend Damen-Topfavorit China ins Straucheln gekommen. Indiens Materialspielerinnen brachten die Nummern eins, zwei und vier in große Bedrängnis, führten zwischenzeitlich mit 1:0 und 2:1. Sowohl die amtierende Einzel-Weltmeisterin Sun Yingsha als auch WTT-Champions-Frankfurt-Champion Wang Yidi verloren die ersten Einzel. Matchwinner für das Reich der Mitte war Wang Manyu, die Einzel-Weltmeisterin von 2021, mit zwei Zählern.
1. WM-Vorrundenspiel
Freitag, 16. Februar
Damen, Gruppe 3
Deutschland – Polen 3:1
Nina Mittelham - Katarzyna Wegrzyn 3:2 (-7,8,-6,5,10)
Xiaona Shan - Natalia Bajor 1:3 (8,-7,-12,-7)
Sabine Winter - Zuzanna Wielgos 3:0 (6,14,4)
Mittelham - Bajor 3:2 (-6,8,9,-5,8)
DTTB-Damen (Weltrangliste: 3): Nina Mittelham (17), Xiaona Shan (34), Sabine Winter (54), Annett Kaufmann (57), Yuan Wan (85)
Polen (WR 20): Natalia Bajor (52), Katarzyna Wegrzyn (134), Anna Wegrzyn (138), Zuzanna Wielgos (186)
Nigeria - Mexiko 0:3
Ajoke Ojomu - Arantxa Cossio Aceves 0:3 (-4,-6,-6)
Offiong Edem - Clio Barcenas 2:3 (8,6,-3,-9,-0)
Esther Oribamise - Yadira Silva 2:3 (9,-9,8,-10,-6)
Herren, Gruppe 2
Deutschland – USA 3:0
Patrick Franziska - Jishan Liang 3:0 (9,7,4)
Dang Qiu - Nikhil Kumar 3:0 (3,7,7)
Dimitrij Ovtcharov - Nandan Naresh 3:0 (12,8,4)
Kasachstan - Saudi-Arabien 3:0
Kirill Gerassimenko - Khalid Alshareif 3:0 (1,1,5)
AIdos Kemnzhigulov - Ali Alkhadrawi 3:2 (11,-8,-6,10,9,)
Alan Kurmangaliyev - Abdulaziz Shulaybi 3:0 (3,7,9)
DTTB-Herren (Weltrangliste: 2): Dang Qiu (10), Dimitrij Ovtcharov (13), Patrick Franziska (26), Benedikt Duda (46)
USA (WR 21): Jishan Liang (149), Sid Naresh (189), Nandan Naresh (276), Nikhil Kumar (379), Kai Zhang (869)
Die weiteren Spiele der Deutschen in der Vorrunde
Samstag, 17. Februar
12 Uhr DTTB-Herren – Saudi-Arabien (Tisch 3)
5 Uhr DTTB-Damen – Mexiko (Tisch 4)
Sonntag, 18. Februar
5 Uhr DTTB-Herren – Kasachstan (Tisch 8)
9 Uhr DTTB-Damen – Nigeria (Tisch 4)
Montag, 19. Februar
9 Uhr DTTB-Herren – England (Tisch 1)
12 Uhr DTTB-Damen – Slowakei (Tisch 8)
Ansetzungen, Aufstellungen und Ergebnisse auf der WTT-Website
Die Titelverteidiger
Damen
China (Pokal: Corbillon Cup)
2. Japan, 3. Deutschland und Taiwan
Herren
China (Pokal: Swaythling Cup)
2. Deutschland, 3. Südkorea und Japan
Hier finden Sie die Statistiken & Steckbriefe der Weltmeisterschaften
Livestreaming
Der Streamingdienst DYN hat sich die Rechte für die Übertragung der Team-Weltmeisterschaften gesichert und überträgt die WM kostenpflichtig. Die deutschen Spiele kommentiert Dennis Heinemann.
Die öffentlich-rechtlichen Sender entscheiden tagesaktuell und anhand der Erfolge der deutschen WM-Starter über die Aufnahme ins Programm in ihren Nachrichten- und den Regelsportsendungen wie ARD-Sportschau und ZDF-SportReportage. Eine Live-Übertragung ist nicht geplant.
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