Düsseldorf. Gerade noch im Siegestaumel, jetzt schon wieder voll im Fokus: Noch nie fanden Europameisterschaften so knapp vor Olympischen Spielen statt. Für das DTTB-Team gilt, die vierzehn Tage bis zum Abflug nach Japan für den letzten Feinschliff zu nutzen.
„Wir werden viel Doppel und Mixed trainieren, viel auf die individuellen Wünsche der Athleten eingehen und sicher auch die ein oder andere Videoanalyse machen“, sagt DTTB-Sportdirektor Richard Prause. Der Zeitplan ist eng, am Mittwoch war offizieller Trainingsstart, einige begannen schon mit dem Training am Dienstag – unmittelbar nach der Ankunft aus Warschau. Die Vorfreude auf die Spiele überwiegt, aber natürlich ist auch Anspannung da. Vor allem organisatorisch ist vieles anders als bei den Spielen zuvor. Zum Beispiel müssen die Tokiofahrer ab sieben Tage vor Abflug alle ihre Aktivitäten in eine App eintragen, Fieber messen und innerhalb den letzten vier Tagen vor Abreise zwei Covid-Tests machen.
Olympia-Einkleidung als Startschuss
Das nächste Highlight ist am 5. Juli die Olympia-Einkleidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Frankfurt: „Für viele ist das der richtige Startschuss für Olympia, wenn sie die offizielle Teamausrüstung in den Händen halten“, so Prause. Spannend wird es am 6. Juli, wenn voraussichtlich die offiziellen Setzlisten für die Olympischen Spiele veröffentlicht werden.
Ein Tag später, am 7. Juli, folgt der Medientag. Normalerweise tummeln sich dann Dutzende Journalisten im DTTZ in Düsseldorf, die vormittags beim Training zuschauen und im Anschluss die Athleten interviewen können. Dieses Jahr wird es dort etwas ruhiger zugehen. Nur wenige Medienvertreter werden kommen, denn erstmals wird es auch möglich sein per Videokonferenz Kontakt zu den DTTB-Assen aufzunehmen.
Tokio-Challenge letzter Härtetest
Am 9. und 10. Juli steigt dann für die Herren im Castello Düsseldorf die „Tokio Challenge“. Freitags tritt Deutschland 1 in einem Mannschaftswettkampf im Olympia-Modus mit Ovtcharov, Boll und Franziska gegen Deutschland 2 an. Samstags wird dann in drei K.O.-Runden der Einzelwettbewerb gespielt. Zuschauer sind bei der „Tokio Challenge“ aus Gründen der Corona-Prävention nicht zugelassen - für Wettkampfatmosphäre sorgen neben dem Livestream und Olympia-Spielmaterial Schiedsrichter und ausgewählte Volunteers, die das zweitägige Turnier begleiten.
Der offizielle Lehrgang wird dann noch bis zum Donnerstag, den 15. Juli dauern, ehe das Team zwischen dem 17. und 19. nach Tokio fliegen wird. Die „Vorhut“ wird Sportdirektor Prause bilden, die Unterkunft im Olympischen Dorf für das restliche Team schon einmal gemütlich machen und natürlich vorab alle organisatorischen Hürden nehmen. An den darauffolgenden Tagen wird das Team folgen - dann mit viel Selbstvertrauen aus Warschau und hoffentlich Bestform im Gepäck.