Frankfurt/Main. Der Innenraum der Süwag Energie ARENA im Stadtteil Höchst, wo sich die Welteltite von Sonntag, 29. Oktober, bis Sonntag, 5. November, beim WTT Champions Frankfurt duelliert, ist kaum wiederzuerkennen. Bereits am Montag hat der Aufbau für das internationale Highlight in Deutschland begonnen. Der Boden im Innenraum ist komplett bedeckt, das Octagon, die achteckige Spielbox mit dem schwarzen Tischtennisboden, steht in der Mitte. Die von einer spezialisierten Firma angebrachte Beleuchtung kann die Hallenmitte in gleißendes Licht tauchen, während der Zuschauerbereich komplett abgedunkelt ist. Wegen der aufwändigen Technik musste sogar bei der Stromversorgung der Arena nachgelegt werden.
Schreiner haben die Bühne gebaut. Ein Teil der Holzkonstruktion konnte das Orga-Team aus Deutschem Tischtennis-Bund und Tischtennis Marketing Gesellschaft vom Champions-Turnier in Budapest im vergangenen Jahr übernehmen, ein anderer Teil ist maßangefertigt. So werden die Hallen dieser Welt bei den Prestige-Turnieren von World Table Tennis von der Champions-Kategorie bis zum Grand Smash zur so genannten "Infinity Arena". Aufbau und Lichtkonzept sind vorgegeben und werden überall in der Welt eins zu eins umgesetzt.
Eine halbe Million Dollar Preisgeld und Tausende Weltranglistenpunkte
Der Aufwand ist immens, vom Ergebnis können sich die Zuschauer an den acht Turniertagen persönlich überzeugen. Es ist ein würdiger Rahmen für die besten 32 Herren und 32 Damen der Welt, die nicht nur um 500.000 US-Dollar (ca. 472.000 Euro) Preisgeld, sondern auch um wertvolle Weltranglistenpunkte auf dem Weg zu Olympia in Paris spielen. Insgesamt über 8.000 Zähler für Herren und Damen vergeben, 1.000 Weltranglistenpunkte allein für die Sieger, die zusätzlich 30.000 Dollar (28.000) kassieren.
Ma Long ist gekommen, der unangefochtene "Greatest of all Time" weltweit, fünffacher Olympiasieger und 13-maliger Weltmeister, und sein europäisches Pendant Timo Boll, der bereits zwei Spielergenerationen von Top-Chinesen zuvor das Leben schwergemacht hatte und auch die aufstrebende Generation nach Ma Long in Atem hält. Aufeinandertreffen könnten die beiden ehemaligen Doppelpartner erst im Halbfinale. Doch der Weg dorthin für beide ist gespickt mit Weltklasse-Hürden. Der Weltranglistenerste und amtierende Einzel-Weltmeister Fan Zhendong könnte Bolls Kontrahent in der zweiten Runde werden. Olympia-Rekordmedaillengewinner Dimitrij Ovtcharov und Einzel-Europameister Dang Qiu befinden sich ebenso in derselben Hälfte wie die schwedischen WM-Einzel-Finalisten Truls Möregardh und Mattias Falck sowie Felix Lebrun, der in diesem Jahr im Alter von 16 Jahren die European Games gewann. Zusammen mit seinem Bruder Alexis wird er hinter den Kulissen von gleich zwei französischen Fernsehteams begleitet. In der unteren Hälfte des Tableaus um Lin Yin-Ju (Chinesisch-Taipeh), Chinas sechsfachen Weltmeister Wang Chuqin und Japans World-Cup-Finalist von 2019, Tomokazu Harimoto, ist es nicht weniger spannend.
Fan vs. Möregardh: WM-Finalisten 2021, beim Champions Erstrundengegner
Bei den Damen ist es beim WTT Champions Frankfurt erst recht das Duell China gegen Rest der Welt. Sechs Spielerinnen in den Top 10 der Weltrangliste kommen quasi standardmäßig aus dem Reich der Mitte. Bei den WTT-Champions-Events sind maximal vier Starter pro Nation und Spielklasse erlaubt. Die Deutschen profitieren von Wildcards und stellen mehr Teilnehmende, fünf Damen und sechs Herren. Die DTTB-Damen, angeführt von der Weltranglisten-Zehnten und besten Defensivakteurin der Welt, Ying Han, gehen Chinas Assen in Runde eins noch aus dem Weg, doch auch ihre Auftaktmatches von Sonntag bis Dienstag sind allesamt Herausforderungen. In der Weltklasse gibt es kein Fallobst, keine Aufbaugegner zu Turnierbeginn für die Stars unter den Stars. Um die Spannung zu erhöhen, werden bei der Champions-Auslosung nur die ersten Acht gesetzt. Die Positionierung der übrigen wird komplett dem Zufall überlassen. Fan Zhendong gegen Truls Möregardh standen sich bei der WM 2021 im Einzel-Finale gegenüber. Im letzten Spiel am Sonntagabend sind sie Erstrundengegner.
Eintrittskarten für das WTT Champions Frankfurt gibt es noch für alle Tage, doch am Finalwochende sind nur noch ein paar Resttickets übrig. Am Auftakt-Sonntag ist Familientag mit 50 Prozent Rabatt für Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre. Die Preisskala beim WTT Champions Frankfurt reicht von zehn Euro für eine Nachmittags-Session der Kategorie 2 bis 1.625 Euro für die Platinum-Dauerkarte. Die gekaufte Eintrittskarte berechtigt am Gültigkeitstag übrigens zur kostenfreien Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in Frankfurt am Main. Tickets gibt es online unter https://wttchampionsfrankfurt2023.reservix.de. An der Tageskasse der Süwag Energie ARENA sind die Karten für einen Aufschlag von zwei Euro pro Stück gegenüber dem Online-Preis zu haben.
Sonntag (29.10.), Nachmittag-Session
Sabine Winter GER – Linda Bergström SWE 13 Uhr
Wang Chuqin CHN – Kao Cheng-Jui TPE, ca. 13.35 Uhr
Chen Meng CHN – Suthasini Sawettabut THA, ca. 14.10 Uhr
Timo Boll GER – Lee Sang Su KOR, ca. 14.45 Uhr
Fu Yu POR – Shin Yubin KOR, ca. 15.20 Uhr
Lim Jonghoon KOR – Nicholas Lum AUS, ca. 15.45 Uhr
Sonntag (29.10.), Abend-Session
Annett Kaufmann GER – Bernadette Szöcs ROU, 18 Uhr
Liang Jingkun CHN – Alexis Lebrun FRA, ca. 18.35 Uhr
Prithika Pavade FRA – Cheng I-Ching TPE, ca. 19.10 Uhr
Dimitrij Ovtcharov GER – Marcos Freitas POR, ca. 19.45 Uhr
Jia Nan Yuan FRA – Yangzi Liu AUS ca. 20.20 Uhr
Fan Zhendong CHN – Truls Möregardh SWE, ca. 20.55 Uhr
Montag (30.10.), Nachmittag-Session
Xiaona Shan GER – Hina Hayata JPN, 14 Uhr
Liam Pitchford ENG – Hiroto Shinozuka JPN, ca. 14.35 Uhr
Miu Hirano JPN – Miwa Harimoto JPN-Session, ca. 15.10 Uhr
Sun Yingsha CHN – Jeon Jihee KOR ca. 16.20 Uhr
Ruwen Filus GER – Mattias Falck SWE, ca. 15.45 Uhr
Montag (30.10.), Abend-Session
Simon Gauzy – Felix Lebrun FRA, 19 Uhr
Elizabeta Samara ROU – Wang Manyu CHN, ca. 19.35 Uhr
Dang Qiu GER – Darko Jorgic SLO, ca. 20.10 Uhr
Nina Mittelham GER – Hana Goda EGY, ca. 20.45 Uhr
Benedikt Duda GER – Anders Lind DEN, ca. 21.20 Uhr
Dienstag (31.10.), Nachmittag-Session
Dina Meshreff EGY – Mima Ito JPN, 14 Uhr
Tomokazu Harimoto JPN – Jang Woojin KOR, ca. 14.35 Uhr
Minhyung Jee AUS – Joo Cheonhui KOR ca. 15.10 Uhr
Quadri Aruna NGR – Jonathan Groth DEN, ca. 15.45 Uhr
Manika Batra IND – Doo Hoi Kem HKG, ca. 16.20 Uhr
Dienstag (31.10.), Abend-Session
Ma Long CHN – Chuang Chih-Yuan TPE, 19 Uhr
Wang Yidi CHN – Sofia Polcanova AUT, ca. 19.35 Uhr
Anton Källberg SWE – Omar Assar EGY, ca. 20.10 Uhr
Ying Han GER – Xiaoxin Yang MON, ca. 20.45 Uhr
Patrick Franziska GER – Lin Yun-Ju TPE, ca. 21.20 Uhr
Alle Partien werden ohne große Pause direkt im Anschluss aneinander ausgetragen. Daher dienen die angegebenen Beginnzeiten nur der groben Orientierung. Das Turnier wird bis einschließlich Viertelfinale auf drei Gewinnsätze gespielt. Bei Halbfinals und Endspielen geht es auf vier Gewinnsätze.