Tokio. Chinas Damen bleiben bei Olympia weiterhin ungeschlagen. Auch im Endspiel der Sommerspiele von Tokio besiegten sie Gastgeber Japan mit 3:0. Damit holen sie nicht nur zum vierten Mal Gold seit der Einführung der Team-Events bei den Olympischen Spielen 2008, sondern schraubten auch ihre Individual-Bilanz auf sagenhafte 54:0-Siege. Bei keinem ihrer 18 Auftritte in den Mannschaftswettbewerbe zwischen 2008 und 2021 verloren sie auch nur eine einzige Partie.
Zwar erwischten die Gewinner des diesjährigen Star-Contender-Turniers in Doha, Kasumi Ishikawa und Miu Hirano, den erhofften guten Start im Doppel mit dem knappen Gewinn des ersten Durchgangs, doch danach kam der China-Express mit Chen Meng/Wang Manyu ins Rollen.
Mit der Bürde des 0:1-Rückstands stieg die Weltranglistendritte, Mima Ito, für Japan in die Box. Gegen Sun Yingsha hatte sie bereits im Einzel-Halbfinale ein 0:4 kassiert. Viel besser lief es auch diesmal nicht beim 8:11, 5:11, 11:3 und 3:11 aus ihrer Sicht. Den Schlusspunkt setzte die für die an der Schulter verletzt ausgefallene amtierende Einzel-Weltmeisterin Liu Shiwen eingesprungene Wang Manyu gegen Miu Hirano in drei Sätzen.
Team China: ein Debütantinnen-Trio / Hongkong im Glück mit Bronze
Der Erfolg für Chinas Damen ist auch ein Sieg dreier Olympia-Debütantinnen. Führungsspielerin Chen Meng ist dabei mit 27 Jahren die Älteste im Team. Sun Yingsha (20) und Wang Manyu (22) haben sich schon jetzt für künftige olympische Aufgaben im Team der Unbesiegbaren empfohlen.
Freudestrahlende Bronzemedaillengewinner im Tokyo Metropolitan Gymnasium waren die Hongkongerinnen, die am Morgen Deutschland mit 3:1 niedergerungen hatten. "Es ist einfach unglaublich und der beste Tag meines Lebens", sagte Matchwinnerin Minnie Soo, der gegen Han Ying und Shan Xiaona gleich zwei Einzelsiege gelungen waren, gegenüber der ITTF. "Ich bin wirklich glücklich, dass ich meinen Teil dazu beigetragen habe, den Sieg für uns zu holen. Wir haben uns in jedem Spiel verbessert und waren trotz der Niederlage in der ersten Partie zuversichtlich." Durch einen Vier-Satz-Sieg im Auftakt-Doppel durch die amtierenden Europameisterinnen Shan Xiaona/Petrissa Solja war den DTTB-Damen die 1:0-Führung geglückt. Danach jedoch kippte das Match.
Damen-Mannschaft
Spiel um Gold
China - Japan 3:0
Chen Meng/Wang Manyu - Kasumi Ishikawa/Miu Hirano 3:1 (-9,6,8,7)
Sun Yingsha - Mima Ito 3:1 (8,5,-3,3)
Wang Manyu - Miu Hirano 3:0 (5,9,3)
Damen-Mannschaft, Spiel um Bronze
Deutschland - Hongkong 1:3
Shan Xiaona/Petrissa Solja - Doo Hoi Kem/Lee Ho Ching 3:1 (-8,5,7,13)
Han Ying - Soo Wai Nam Minnie 1:3 (-10,9,-9,-7)
Petrissa Solja - Doo Hoi Kem 0:3 (-5,-6,-9)
Shan Xiaona - Soo Wai Nam Minnie 0:3 (-10,-11,-7)
Herren-Mannschaft, Spiel um Gold am 6. August
Deutschland – China, 12.30 Uhr MESZ
Spiel um Bronze am 6. August
Japan – Hongkong, 4 Uhr MESZ
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Herren-Team: Dimitrij Ovtcharov (Fakel Gazprom Orenburg, Russland), Timo Boll (Borussia Düsseldorf), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Ergänzungsspieler: Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt)
Damen-Team: Petrissa Solja (TSV Langstadt), Han Ying (KTS Enea Siarka Tarnobrzeg, Polen), Shan Xiaona (ttc berlin eastside), Ergänzungsspielerin: Nina Mittelham (ttc berlin eastside)
Herren-Einzel: Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll
Damen-Einzel: Petrissa Solja, Han Ying
Gemischtes Doppel: Patrick Franziska/Petrissa Solja
Teilmannschaftsleiter: Richard Prause (Sportdirektor)
Trainer-Team: Jörg Roßkopf (Bundestrainer Herren), Jie Schöpp (Bundestrainerin Damen), Lars Hielscher (Assistenztrainer)
Physiotherapeut: Peter Heckert (OSP Hessen)
Arzt: Dr. Antonius Kass (Düsseldorf)
Schiedsrichterin: Anja Gersdorf (Düsseldorf)
Öffentlichkeitsarbeit: Benedikt Probst (Frankfurt/Main)