Anzeige
Die Nummer eins Hongkongs: Doo Hoi Kem, Weltranglistensiebte (Foto: WTT)
DTTB-Damen wollen Revanche für Olympia-Blech von Tokio | 2010 gewannen sie gegen Hongkong ihre bislang letzte Team-WM-Medaille

Wenn's wichtig ist, ist's Hongkong

SH 05.10.2022

Chengdu. Im Achtelfinale zwischen Hongkong und Rumänien stand es im entscheidenden Einzel zwischen Zhu Chengzhu und Elizabeta Samara 1:1 in Sätzen, als Ying Han herausplatzte: "Ich will gegen Hongkong spielen! Denn diesmal sollen wir es sein, die die Medaille gewinnen!" Deutschlands Damen haben mit den Asiatinnen noch eine Rechnung offen. Schmerzhaft war die Niederlage bei den Olympischen Spielen in Tokio, als Han zusammen mit Xiaona Shan, Petrissa Solja und Nina Mittelham als Ergänzungsspielerin das Spiel um Platz drei verloren. Die Bronzemedaille ging an Hongkong; den Deutschen blieb die Enttäuschung beim einzigen Turnier in ihrer Sportart, bei dem der dritte Rang ausgespielt wird.

In Chengdu wurde Ying Hans Wunsch Nummer eins erfüllt. Am Donnerstag am frühen Morgen deutscher Zeit (5 Uhr MESZ) trifft ihre Mannschaft im Viertelfinale der Team-Weltmeisterschaften auf Hongkong und bekommt die Chance, beim zweitwichtigsten Turnier der Welt Revanche zu nehmen und den Traum von Deutschlands erster Mannschafts-Medaille für die Damen seit der WM 2010 in Moskau wahr zu machen.

Boros: "Wenn wir gut spielen, sind wir unabhängig vom Gegner. Dann hängt es allein von uns selbst ab"

"Wir wollen ihnen zeigen, dass wir gegen sie in einem so wichtigen Match gewinnen können", sagt auch Damen-Bundestrainerin Tamara Boros und ist vorsichtig optimistisch nach dem Achtelfinalerfolg über Puerto Rico am Mittwochmorgen: "Ying spielt wirklich sehr gut. 'Nana' und Nina spielen stabil. Sie können besser spielen als heute, aber sie haben eine positive Einstellung und ich glaube, dass sie morgen ein gutes Spiel machen werden. Es wird ein 50-50-Match", schätzt die WM-Dritte von 2003 im Einzel. "Wenn wir gut spielen, ist es egal, auf wen wir treffen, ob Rumänien oder Hongkong. Dann sind wir unabhängig vom Gegner. Dann hängt es allein von uns selbst ab."

Ein anderes deutsches Teammitglied war ebenfalls an einer besonderen Partie gegen Hongkong beteiligt. Sabine Winter gehörte zum deutschen Aufgebot, als die DTTB-Damen 2010 WM-Bronze holten, ebenfalls damals gegen die Asiatinnen. Die amtierende Deutsche Einzel-Meisterin und EM-Dritte von München gewann als damals 17-jährige Zweitligaspielerin das Schlüsselspiel im Vergleich mit dem Bronzemedaillengewinner von 2008 gegen Zhang Rui auf Position drei.

Bei Olympia in Rio 2016 zogen Han, Shan und Solja mit einem 3:1 über Hongkong ins Halbfinale ein und gewannen am Ende Bronze. Im WM-Viertelfinale zwei Jahre zuvor in Tokio wiederum waren es die Hongkongerinnen, die die Deutschen in der Runde der besten Acht schlugen und auf Platz drei landeten.

Damen, WM-Viertelfinale
Deutschland - Hongkong, Donnerstag, 5 Uhr MESZ, Tisch 4

Zum kostenlosen Livestream auf dem WTT-YouTube-Kanal

Deutschland: Ying Han (Weltrangliste: 8), Nina Mittelham (14), Xiaona Shan (20), Sabine Winter (46), Annett Kaufmann (126)
Hongkong: Doo Hoi Kem (7), Lee Ho Ching (61), Zhu Chengzhu (93), Ng Wing Lam (125), Soo Wai Yam Minnie (174)

Alle Ansetzungen und Ergebnisse auf worldtabletennis.com

Team-WM, Achtelfinale

Damen

China - Ungarn 3:0
Portugal - Luxemburg 3:1
Taiwan - Indien 3:0
Tschechien - Singapur 1:3
Hongkong - Rumänien 3:2
Deutschland - Puerto Rico 3:1
Slowakei - Frankreich 3:1
Südkorea - Japan 0:3

Viertelfinale ab Donnerstag (Auszug)
China - Portugal
Taiwan - Singapur
Deutschland - Hongkong
Slowakische Republik - Japan

Ergebnis-Archiv Deutschland - Hongkong (Auszug)

Olympia 2020, Spiel um Bronze
Hongkong – Deutschland 3:1

Doo Hoi Kem/Lee Ho Ching – Xiaona Shan/Petrissa Solja 1:3 (8,-5,-7,-13)
Soo Wai Yam Minnie – Ying Han 3:1 (10,-9,9,7)
Doo – Solja 3:0 (5,6,9)
Soo – Shan 3:0 (10,11,7)

Olympia 2016, Viertelfinale
Deutschland – Hongkong 3:1

Ying Han – Lee Ho Ching 3:0 (6,3,4)
Petrissa Solja – Doo Hoi Kem 2:3 (9,-3,9,-9,-12)
Xiona Shan/Petrissa Solja – Lee Ho Ching/Tie Yana 3:0 (7,3,10)
Han – Tie Yana 3:1 (5,-5,7,3)

WM-Viertelfinale 2014 in Tokio
Hongkong – Deutschland 3:0

Lee Ho Ching – Petrissa Solja 3:1 (-9,3,9,8)
Jiang Huajun – Irene Ivancan 3:2 (6,-9,-4,8,10)
Ng Wing Nam – Sabine Winter 3:0 (5,5,7)

WM-Viertelfinale 2010 in Moskau
Deutschland – Hongkong 3:1

Kristin Silbereisen (heute: Lang) – Jiang Huajun 2:3 (-7,5,-1,6,-8)
Jiaduo Wu – Tie Yana 3:1 (-6,8,11,8)
Sabine Winter – Zhang Rui 3:2 (-5,9,-7,8,9)
Wu – Jiang 3:1 (7,-6,9,11)


WM-Achtelfinale, Herren
China - Indien
Belgien - Schweden
Portugal - Slowenien
Brasilien - Japan 0:3
Südkorea - Polen 3:0
Hongkong - Ägypten 3:0
Deutschland - Kroatien, Donnerstag, 9 Uhr MESZ
England - Frankreich

Viertelfinale (Auszug)
Japan - Portugal oder Slowenien
Südkorea - Hongkong
 

Das Aufgebot des DTTB in Chengdu (China)

Damen
Ying Han (KTS Enea Siarka Tarnobrzeg POL / Top Nagoya JPN), Nina Mittelham (ttc berlin eastside / Kyushu Asteeda JPN), Xiaona Shan (ttc berlin eastside / Kyoto Kaguya JPN), Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Annett Kaufmann (SV Böblingen)

Herren
Dang Qiu (Verein: Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell)

Trainer-Team
Richard Prause (Sportdirektor), Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Xiaoyong Zhu (Bundesstützpunkttrainer), Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer), Lars Hielscher (Cheftrainer Düsseldorf)

Physiotherapeutinnen
Birgit Schmidt und Annette Zischka (OSP Hessen in Frankfurt/Main)

Links

Livestream, Ergebnisse, Spielsystem

Texte

Aktuelle WM-Videos

WM-Podcast

Kontakt

Deutscher Tischtennis-Bund
Hauptsponsoren
weitere Artikel aus der Rubrik
Schiedsrichter WM 26.02.2024

Immer wenn Deutschland nicht im Finale steht, regelt es Geiger

Immer wenn Deutschland nicht im Finale steht, dann regelts Geiger. Das gilt mit Ausnahme von den Weltmeisterschaften 2016 in Malaysia zumindest für die letzten 20 Jahre. 2006 und 2008 Vater Michael und 2024 Sohn Christoph, die restlichen sechs Weltmeisterschaften seit 2004 standen immer die deutschen Herren im Endspiel. Für den 31-Jährigen Christoph Geiger war die WM in Busan der Höhepunkt seiner Karriere als Schiedsrichter – aber ein Traum bleibt noch.
weiterlesen...
WM 25.02.2024

Zum WM-Abschied gibt es Gold für "the G.O.A.T."

WM-Titel Nummer elf in Folge und 23 insgesamt für Chinas Herren-Mannschaft wird der letzte für den großen Meister seines Fachs sein. Nach dem 3:0-Finalerfolg seiner Mannschaft über Frankreich im Endspiel der Welttitelkämpfe in Busan kündigte Ma Long seinen WM-Abschied an. Deutschland war immerhin durch Schiedsrichter Christoph Geiger auf dem Centercourt vertreten.
weiterlesen...
WM 24.02.2024

Chinas Damen gewinnen WM-Team-Titel Nummer 23

Chinas Asse haben bei den Welttitelkämpfen in Südkorea das 23. Gold im Damen-Mannschaftswettbewerb für das Reich der Mitte geholt. Nach dem Strauchler der "Unbesiegbaren", die in Busans Messezentrum BEXCO im zweiten Gruppenspiel nur mit 3:2 gegen Indien gewonnen hatten, wurde es für die Mannschaft von Nationaltrainer Ma Lin mit 3:2 gegen die Japanerinnen auch im Endspiel knapp.
weiterlesen...
WM 24.02.2024

Südkorea verpasst WM-Sensation gegen China im Halbfinale

Der WM-Gastgeber stand kurz davor zu schaffen, was zuletzt vor 24 Jahren gelungen war: Chinas Herren bei einer Mannschafts-WM zu besiegen wie im Jahr 2000 die Schweden im Endspiel von Kuala Lumpur. Es kam anders.
weiterlesen...
WM 23.02.2024

Taiwan beendet Deutschlands nächsten WM-Medaillentraum

Taiwan hat den Gewinn der 13. WM-Medaille für eine deutsche Herren-Mannschaft in der 98-jährigen Geschichte von Tischtennis-Weltmeisterschaften verhindert. Im Viertelfinale der Titelkämpfe in Südkorea unterlag das Team des Bundestrainer-Duos Jörg Roßkopf und Lars Hielscher mit 0:3. Dieser nach einer glatten Niederlage klingende Endstand war in Wirklichkeit jedoch ein mehr als zweieinhalbstündiger spannungsgelandener Thriller auf höchstem Niveau.
weiterlesen...
WM 23.02.2024

Chinas Damen auf WM-Titelkurs

Wer die Chinesinnen bei der WM stoppen soll? Der Deutschland-Bezwinger war es nicht. An Chinas Übermacht bissen sich die Französinnen in der Mittagssession die Zähne aus.
weiterlesen...
© Deutscher Tischtennis-Bund e.V. - DTTB - Alle Rechte vorbehalten

Datenschutz | Impressum